Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel

Titel: Die Saga vom Dunkelelf 3 - Der Wächter im Dunkel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R. A. Salvatore
Vom Netzwerk:
sie direkt an, obwohl er durch die Illusion des Steins weder etwas sehen noch hören konnte.
    »Vielleicht könnt Ihr Euch an seinen Namen erinnern, Höhlenvater«, meinte ein anderer Svirfneblin. Der Sprecher schwieg, als er Belwars plötzliches Interesse an dem Dunkelelfen sah.
    Die runde Kammer war lichtlos, und unter solchen Bedingungen glänzten die Augen einer Kreatur, die im Infrarotspektrum sah, klar. Normalerweise wirkten diese Augen wie rote Lichtpunkte, aber das war bei Drizzt Do'Urden nicht der Fall. Selbst im Infrarotspektrum leuchteten diese Elfenaugen lavendelblau.
    Belwar erinnerte sich an diese Augen.
    »Magga cammara«, keuchte Belwar. »Drizzt«, murmelte er und antwortete damit dem anderen Tiefengnom.
    »Du kennst ihn!« schrien mehrere Svirfneblin auf.
    Belwar hob die handlosen Stümpfe seiner Arme, von denen der eine mit dem Kopf einer Pickhacke, der andere mit dem Kopf eines Hammers versehen war. »Dieser Dunkelelf. Dieser Drizzt«, stammelte er und versuchte zu erklären. »Er ist für meinen Zustand verantwortlich!«
    Einige der anderen murmelten Gebete für den zum Tode verurteilten Dunkelelf, da sie glaubten, der Höhlenvater sei durch die blosse Erinnerung wütend geworden. »Dann steht König Schnickticks Entscheidung fest«, sagte einer von ihnen. »Der Dunkelelf muss sofort hingerichtet werden.«
    »Aber er, dieser Drizzt, hat mir das Leben gerettet«, warf Belwar laut ein. Die anderen wandten sich ungläubig zu ihm.
    »Es war nicht Drizzts Entscheidung, dass mir die Hände abgeschlagen wurden«, fuhr der Höhlenvater fort. »Er machte den Vorschlag, mir zu erlauben, nach Blingdenstone zurückzukehren. >Als Warnung<, sagte Drizzt, aber selbst damals verstand ich, dass diese Worte nur ausgestossen wurden, um seine grausame Sippe zu besänftigen. Ich kenne die Wahrheit hinter diesen Worten, und diese Wahrheit war Gnade!«
    Eine Stunde später ging ein einzelner Svirfneblin-Berater zu dem Gefangenen. Es war derjenige, der zuvor mit Drizzt gesprochen hatte. »Der König hat entschieden, dass Ihr hingerichtet werdet«, sagte der Tiefengnom frei heraus, als er sich dem steinernen Sessel näherte.
    »Ich verstehe«, erwiderte Drizzt, so ruhig er konnte. »Ich werde mich Eurem Urteil nicht widersetzen.« Drizzt betrachtete einen Augenblick seine Fesseln. »Ich könnte es auch gar nicht.«
    Der Svirfneblin blieb stehen und dachte, von Drizzts Aufrichtigkeit völlig überzeugt, über den unberechenbaren Gefangenen nach. Bevor er damit fortfahren konnte, die Ereignisse des Tages darzulegen, vollendete Drizzt seinen Gedanken.
    »Ich bitte nur um einen Gefallen«, sagte Drizzt. Der Svirfneblin, neugierig auf das, was der ungewöhnliche Dunkelelf zu sagen hatte, ließ ihn ausreden.
    »Der Panther«, fuhr Drizzt fort. »Ihr werdet in Guenhwyvar einen wertvollen Gefährten und einen in der Tat guten Freund finden. Wenn ich nicht mehr bin, müsst Ihr dafür sorgen, dass der Panther einem würdigen Herren gegeben wird - vielleicht Belwar Dissengulp. Versprecht das, guter Gnom. Ich bitte Euch darum.«
    Der Svirfneblin schüttelte seinen haarlosen Kopf, nicht um Drizzts Bitte abzulehnen, sondern um seinem Erstaunen Ausdruck zu verleihen. »Der König konnte, wenngleich mit großem Bedauern, das Risiko, Euch am Leben zu lassen, einfach nicht eingehen«, sagte er ernst. Der Tiefengnom verzog seinen Mund zu einem breiten Lächeln, als er rasch hinzufügte. »Aber die Situation hat sich geändert.«
    Drizzt neigte seinen Kopf. Er wagte kaum zu hoffen.
    »Der Höhlenvater erinnert sich an Euch, Dunkelelf«, erklärte der Svirfneblin. »Der Höchstgeehrte Höhlenvater Belwar Dissengulp hat für Euch gesprochen und wird die Verantwortung für Euch übernehmen!«
    »Dann... werde ich nicht sterben?«
    »Nein, es sei denn, Ihr selbst bringt Euch den Tod.«
    Drizzt vermochte die Worte kaum herauszubringen. »Und wird man mir erlauben, bei Eurem Volk zu leben? In Blingdenstone?«
    »Darüber muss noch entschieden werden«, entgegnete der Svirfneblin. »Belwar Dissengulp hat für Euch gesprochen, und das ist etwas sehr Ehrenvolles. Ihr werdet bei ihm leben. Ob die Situation so bleiben oder ausgeweitet wird...« Er beendete den Satz nicht, sondern zuckte nur mit den Schultern.
    Nach seiner Freilassung war der Gang durch die Höhlen von Blingdenstone wirklich eine Übung in Hoffnung für den heimgesuchten Dunkelelf. Drizzt sah, dass alles in der Stadt der Tiefengnome in völligem Kontrast zu Menzoberranzan stand. Die

Weitere Kostenlose Bücher