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Die Saga vom Eisvolk 02 - Hexenjagd

Die Saga vom Eisvolk 02 - Hexenjagd

Titel: Die Saga vom Eisvolk 02 - Hexenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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ein Elternpaar so glücklich über eine so finstere Nachricht gewesen!
    »Wir werden eine Orgie feiern…« flüsterte Tengel.
    »Eine ganze Nacht lang« flüsterte Silje zurück.
    »Ein ganzes Leben lang!« rief Tengel.
    Eines Tages beklagte sich die verwitwete Baronin von Meiden bei Tengel, als er auf dem Schloß war, um den Gutsbetrieb zu besprechen.
    »Schloß« war übrigens nicht ganz die richtige Bezeichnung für Grästensholm. Es war ein Gutshof, nicht mehr und nicht weniger. Die Grundmauern aus grauen Steinblöcken waren ungewöhnlich hoch, wohl deswegen erinnert es an ein Schloß. Aber ansonsten war das gesamte große Haus aus Holz gebaut, und oben auf dem Portal saß ein kleiner Turm, an dem man die Flagge befestigen konnte.
    »Wir brauchen eine Goldledertapete für den Speisesaal, Herr Tengel. Seht Euch nur die Wände an, das sieht doch schrecklich aus. Und es gibt niemanden in Norwegen, der geprägtes Goldleder herstellt, man muß dafür extra auf den Kontinent reisen. Außerdem ist das, was man bekommt, so langweilig - die Muster, meine ich. Ach, wie schwierig ist das alles heutzutage! Mir graut vor all dem.
    Aber das liegt wohl daran, daß ich langsam alt werde.«
    Falls sie kokett erwartet hatte, daß Tengel widersprechen würde, was ihr Alter anbetraf, so wartete sie vergebens, denn er war mit seinen eigenen Überlegungen beschäftigt.
    »Vielleicht könnte Silje das Handwerk lernen? Ja, Ihr wißt vielleicht, Euer Gnaden, daß sie künstlerisch begabt ist?
    Ich weiß, daß es ihr in den Fingern juckt, etwas anderes zu tun als die Hausarbeit, die ihr von ganzem Herzen verhaßt ist.«
    Das Gesicht der Baronin leuchtete auf. »Natürlich, Silje, ja! Ich habe ja schon immer gesagt, daß Hausarbeit nichts für sie ist. Wie geht es ihr denn überhaupt?«
    »Danke, es geht ihr jetzt jeden Tag besser. Sie hat auch schon wieder ein wenig Farbe in den Wangen.«
    »Das ist schön. Und der Kleine?«
    Tengel lächelte. »Er hält sie den ganzen Tag in Trab.
    Aber er ist ein lieber Junge.«
    »Ja, Ihr habt besonders wohlgeratene Kinder. Nun, das Goldlederhandwerk ist viel zu schwer und gefährlich für Silje, mit all den Gerbsäuren und der Muskelkraft, die dazu notwendig ist. Aber Ihr habt mich da auf eine Idee gebracht. Auf den anderen Gutshöfen im Umkreis habe ich gesehen-, daß jetzt handgemalte Tapeten sehr modern sind. Darum werde ich Silje bitten! Ich werde einfach ein paar Mägde einstellen, die ihr die Hausarbeit abnehmen.
    Es hat keinen Sinn, daß sie sich mit der Wäsche und dem Kochen aufreibt, wenn andere es besser können. Wir müssen doch ein wenig auf unsere Silje aufpassen, nicht wahr!«
    »Ja, ich weiß«, nickte er.
    »Und dann ist auch ein bißchen Egoismus meinerseits im Spiel«, lächelte die Baronin. »Ich bekomme Tapeten, wie sie niemand sonst hat.«
    Tengel lachte, »Wie geht es mit dem Unterricht?
    Benehmen die Kinder sich anständig?«
    »O ja, Charlotte ist ja so glücklich! Beide Kinder sind fast erschreckend intelligent, sagt sie. Jedes auf seine Weise.
    Sol ist etwas unruhig und manchmal nachlässig, sie hat irgendwie keine Geduld. Aber beide folgen dem Unterricht aufmerksam.«
    Sie trat etwas näher an Tengel heran und flüsterte geheimnisvoll: »Ist der kleine Dag nicht ein bezaubernder Junge?«
    »Ja«, lächelte Tengel. »Es gibt nie Probleme mit Dag.
    Nicht wie mit…«
    Die Baronin seufzte. »Wir müssen versuchen, Sol zu verstehen. Sie ist ja eigentlich so herzensgut. Und wir haben nie Probleme mit ihr.«
    »Nein, sie wird Euch ein Leben lang eine gute Freundin sein. Aber es ist nicht leicht, sie auf den richtigen Weg in diesem Leben zu bringen. Sie trägt so viel in sich, gegen das sie ankämpft.«
    »Ich kann mir gut vorstellen, daß Ihr auch ein recht schwieriges Kind gewesen seid.«
    »Ja, das war ich wohl.«
    »Na bitte. Dann gibt es doch auch für Sol noch Hoffnung«, sagte sie, und darin lag indirekt ein Kompliment.
    Es war ein ganz besonderes Zusammengehörigkeitsgefühl zwischen Tengel und der alten Dame - seit damals, als er sie von der Gicht kuriert hatte.
    Silje war überglücklich, als sie von dem Vorschlag der Baronin hörte. »O Tengel! Ist das wahr? Tapeten malen!
    Glaubst du, ich kann das?«
    Dann wurde sie nachdenklich. »Mägde sollen bei uns im Haus helfen? Wir haben es wahrhaftig weit gebracht! Ich hoffe nur, sie sind nicht allzu jung und hübsch!«
    »Aber Silje«, grinste Tengel. »Wofür hältst du mich eigentlich? Trotzdem… deine Eifersucht

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