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Die Saga vom Eisvolk 05 - Todsünde

Die Saga vom Eisvolk 05 - Todsünde

Titel: Die Saga vom Eisvolk 05 - Todsünde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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nichts mehr ein.
    Alexander wartete in dem hübschen Wohnzimmer, wo alles so war wie vor ihrer Zeit. Cecilie hatte den Stil nicht nach ihrem eigenen Geschmack ändern wollen. Ansonsten hatte die durchaus hier und da im Hause ihre Handschrift hinterlassen, diskret zwar, aber deutlich sichtbar. Doch stets hatte sie Alexander vorher um Rat gefragt und seine Zustimmung abgewartet.
    »Guten Morgen«, murmelte sie und wollte an ihm vorüber in den nächsten Raum eilen.
    Er packte sie beim Arm. »Cecilie, du hast dir nichts vorzuwerfen«, flüsterte er, denn ein Hausmädchen putzte die Halle. »Oder wirfst du mir etwas vor? Bist du mir gram?« Sie schüttelte den Kopf. »Nur mir selbst.« »Warum?«
    »Weil ich mich nicht würdig benehmen konnte.« Seine Augen lächelten. »Es gibt Momente, in denen wäre Würde nur lächerlich. Darf ich dich um etwas bitten?« »Um was denn?« sagte sie mit bösen Vorahnungen. »Sag mir, wenn du mich wieder brauchst!«
    Sie starrte ihn ungläubig an. »Willst das Elend wiederholen?«
    »Das war kein Elend. Für mich war es ein schönes Erlebnis. Willst du es tun?«
    »Ich werde es dich wissen lassen«, murmelte sie, um ihre Ruhe zu haben, und eilte davon.
    Ein Schachspiel im Verlauf des Abends stellte die Balance zwischen ihnen wieder her, und Cecilie konnte lächeln und sich natürlich verhalten. Sie beschloß zu vergessen, daß dieses peinliche Erlebnis je stattgefunden hatte. Doch es ließ sich nicht vergessen. Tagsüber mochte es noch gehen, denn da hatte sie als Hausherrin auf einem großen Gutshof genug Pflichten zu bedenken. Doch in ihren Träumen fühlte sie Alexander nahe bei sich, seine behutsamen Hände, seine warme Haut…Und in abendlichen Wachträumen ging sie durch seine Tür, und mit donnernd schlagendem Herzen entsann sie sich des Ausdrucks in seinen Augen - am Anfang, in ihrem Zimmer, als er erkannte daß er sie entflammt hatte. Dennoch war es ein Schock für sie, als sie drei Wochen später davon aus dem Halbschlaf erwachte, daß er auf der Kante ihres Bettes saß. Eine Kerze brannte auf den Nachttisch, er mußte sie angezündet haben.
    »Du kommst nie«, lächelte er zärtlich und etwas unsicher »Nein, ich …« »Du hast mich nicht gebraucht«?
    Heftig wandte sie den Kopf ab, wollte nicht, daß er ihre Antwort an ihren Augen ablesen konnte. »Darf ich?« Er deutete auf das Bett…
    Sie nickte. »Bitte«, flüsterte sie, denn ihre Stimme war plötzlich verschwunden.
    »Dann hast du dich nicht mehr nach einem Mann gesehnt - seit ich bei dir gewesen bin?« fragte er. Sie antwortete ungestüm: »Alexander, bitte, du kennst doch die Antwort!«
    »Nein, die kenne ich nicht. Jeden Abend habe ich gewartet und gewartet, denn ich fand, es war ein wunderbares Erlebnis, dich von dunkelroter Glut bis zu leuchtendem Feuer entflammen zu sehen. Aber du bist nie gekommen. Ich war traurig und enttäuscht, glaubte, du seist böse auf mich.«
    »Ich bin doch nicht böse auf dich, Alexander«, sagte sie verzweifelt. »Im Gegenteil! Aber die Aufteilung ist so ungerecht. Du bist der kalte und zynische Beobachter, während ich mich vollkommen ausliefern muß.«
    »Um Himmels willen, Cecilie, ich bin nicht zynisch Wie kannst du so etwas glauben? Mach mir die Freude, laß mich noch einmal erleben, dir eine Hilfe zu sein.« Sie legte den Kopf an seine Brust.
    »Liebste Cecilie! Ich bin es, der sich seiner Unzulänglichkeit schämen müßte. Du bist die, die lebhaft, herzlich und schön in ihrer Lust ist. Oder ist die jetzt erloschen?« Sie gab keine Antwort.
    Die zärtlichen, behutsamen Hände waren wieder da. Diesmal gab Cecilie sofort nach, so sehr hatte sie sich danach gesehnt, das Unbändige wieder erleben zu dürfen. In klagenden Seufzern holte sie Luft und preßte sich gegen seine Hand, rieb ihr Knie an seiner Lende, in quälend langsamen, fast krampfartigen Bewegungen. Ihr Körper war so stark angespannt, daß sie wimmerte. Alexander erkannte, daß sie fast augenblicklich kommen würde, und er steigerte ihre Lust bis in die höchsten Höhen. Diesmal war sie in ihren Gefühlsäußerungen zügellos, und Alexanders Augen weiteten sich vor Erstaunen. Cecilie hatte oft genug einen unterkühlten Eindruck gemacht, auch wenn sie recht impulsiv und lebhaft sein konnte. Dann war es vorüber.
    Damit sie nicht wieder von Scham ergriffen wurde, schloß er sie in seine Arme und sagte leise mit einer Stimme, die er selbst nicht kannte: »Danke, Liebste! Willst du, daß ich heute nacht hier

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