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Die Saga vom Eisvolk 07 - Das Spukschloß

Die Saga vom Eisvolk 07 - Das Spukschloß

Titel: Die Saga vom Eisvolk 07 - Das Spukschloß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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so sehr Geliebten herauszufinden, verurteilst du sie in Grund und Boden. Verschwinde, damit wir in Ruhe nachdenken können!«
    Tancred sank zusammen. Er besann sich: »Verzeih mir! Ich will mich anständig benehmen. Aber ich bin sehr traurig. Und verwundert.«
    »Das ist nur natürlich. Das wäre ich an deiner Stelle auch.«
    »Jetzt wollen wir uns die Frau mal näher ansehen«, sagte der Vogt, »und sie hinterher nach Neu-Askinge bringen.«
    Molly Hanstochter war von einem Schlag auf den Hinterkopf getroffen worden und wohl auf der Stelle tot gewesen. Ihr Umhang gehöre Jessica Cross, behauptete einer der Männer, der sich auf dem Gut Askinge auskannte.
    »Und der Umhang, den unsere kleine Freundin trägt, gehörte wahrscheinlich Molly«, sagte Alexander. »Meine Frau erwähnte, daß das Mädchen darunter sehr schöne Kleider trägt.«
    »Aber ich kann zwischen diesen beiden Morden keine Verbindung finden«, sagte Tancred, der beschlossen hatte, sein gebrochenes Herz gut zu verstecken. »Es muß eine geben«, meinte der Vogt. »Es werden doch nicht zwei Frauen in der selben Nacht ermordet, ohne daß ein Zusammenhang besteht.«
    Sie hatten Neu-Askinge erreicht, und wurden von erstaunten Wirtsleuten hereingelassen.
    Tancred stellte vor: »Das ist mein Vater, Markgraf Paladin, und das ist der Vogt.«
    »Ja, wir sind einander schon mal begegnet«, murmelte Holzenstern in Richtung Vogt. »Habt Ihr etwas Neues über Jessica erfahren?« »Und Molly, ja, das haben wir.«
    »Habt ihr?« fragte die Gräfin. »Wo sind sie?«
    »Leider muß ich Euch mitteilen, daß Molly Hanstochter tot ist.« »Tot?«
    »Erschlagen und draußen in den See geworfen. Jessica Cross befindet sich an einem heimlichen Ort - aus Sicherheitsgründen.«
    Der Mann ist ja intelligent, dachte Alexander wieder.
    Die Tochter Stella stand stumm und steif hinter ihren Eltern. Schön und leblos.
    »Aber das verstehe ich nicht«, stammelte der Graf. Alle drei wirkten tief schockiert.
    »Wir haben noch mehr traurige Nachrichten. Ihre Gnaden, die Herzogin, wurde mit einem Messer erstochen auf Alt-Askinge aufgefunden.«
    »Meine Schwester?« schrie die Gräfin gellend. »Aber die ist doch gar nicht hier!«
    »Offensichtlich hat sie längere Zeit hier gewohnt. Ich vermute, daß sie den Ort nie verlassen hat.«
    »Das ist ja empörend« rief die Gräfin aus. »Was geht hier eigentlich vor?«
    »Das versuchen wir gerade herauszufinden. Erlaubt Ihr, daß wir den Stall untersuchen?«
    »Den Stall? Ja, sicher«, sagte der Graf verstört, »bitte sehr!«
    Als sie über den Hof gingen, sagte der Vogt: »Ich denke immer mehr, daß wir erst mit Moll… mit Jessica hätten sprechen sollen.«
    »Ja«, nickte Alexander, »sie kann vieles erklären, was wir hätten wissen sollen, bevor wir auf diese Menschen losgehen.«
    »Ich wäre sehr dankbar, wenn Ihr Euch die Zeit nehmen würdet, unsere Zusammenarbeit in dieser traurigen Affäre auch weiterhin fortzusetzen, Euer Hochwohlgeboren.«
    »Ich hoffe, daß Ihr es mir gestattet. Schließlich war es mein Sohn, der über die beiden Toten gefallen ist. Er hat uns auf die Spur gebracht, nicht wahr?«
    »Doch, ja, es muß eine ereignisreiche Nacht für ihn gewesen sein. Nun, wenn wir schon mal hier sind, können wir die Familie auch gleich ins Verhör nehmen.« Alexander sagte diplomatisch: »Das macht Ihr wohl wie gewöhnlich, nehme ich an? Verhört die Leute einzeln, damit keiner weiß, was der andere gesagt hat?« Der Vogt, der sich eigentlich die ganze Truppe gleichzeitig vornehmen wollte, machte ein langes Gesicht, sagte aber schnell: »Ja sicher! Natürlich!«
    Er ist gar nicht so dumm, dieser Markgraf, dachte er. Ansonsten hielt der Vogt nicht viel von der Oberklasse (auch von der unteren Klasse nicht), aber das hier war ein guter und reeller Kerl. Gut sah er aus - und der Sohn auch. Aber der war nun doch noch ein ziemlich verwirrter Grünschnabel.
    Na ja, er war sympathisch trotz seiner Unbeholfenheit. Die Markgräfin war wirklich eine angenehme und elegante Frau. Gescheit, lebhaft und warmherzig. Schade, daß sie nach Hause geritten war.
    Und die kleine Molly… nein, Jessica, war nur süß, erkältet und verständnislos. Die Götter mochten wissen, was in ihrem Kopf vorging! Was war das nur für eine Suppe, die sie sich da eingebrockt hatte?
    Vielleicht war sie sogar die Schuldige? Der junge Grünschnabel sagte etwas: »Vielleicht sollten wir auch mit Dieter sprechen?« »Bald«, sagte der Vogt sicher. »Der steht auch auf

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