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Die Saga vom Eisvolk 08 - Die Henkerstochter

Die Saga vom Eisvolk 08 - Die Henkerstochter

Titel: Die Saga vom Eisvolk 08 - Die Henkerstochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margit Sandemo
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Das war Kalebs Stimme.
    »Ich weiß nicht«, antwortete ein anderer aufgeregt. »Aber sie ist hier irgendwo, ich habe sie ganz genau gehört.« »Ich auch«, sagte ein weiterer. »Ich könnte es schwören. Sie rief: Hilfe, ich bin hier.« »Hilde!« rief Kaleb, so laut er konnte.
    Alles verschwamm vor ihren Augen, das war die Reaktion auf die Angst, soviel verstand sie, und ihr brach der kalte Schweiß aus vor Anstrengung, zu antworten. Was, wenn ich jetzt die Besinnung verliere, bevor sie mich hören? »Hier«, piepste sie matt. »Hier bin ich.«
    Sie standen eine Sekunde lang still. Dann waren Schritte zu hören, die sich näherten.
    »Hier war es irgendwo«, sagte einer. »Es hörte sich an, als käme es aus dem Felsen.« Sie standen jetzt vor dem Busch.
    »Hilde? Wo du auch bist, komm heraus, die Gefahr ist vorbei.«
    Arme und Beine waren wie Blei. »Ich… kann nicht… « »Da! Jetzt habe ich sie ganz deutlich gehört!«
    Mehrere Männer kamen angelaufen, gleichzeitig zwängte sich einer in den Busch. Weit entfernt hörte sie die Stimme von Mattias. »Habt ihr sie gefunden?« »Ja. Sie muß hier sein.« Mattias. Endlich! Aber wo war er gewesen? »Hier ist eine Art Grotte… «
    Ein Gesicht erschien in der Öffnung. Aber diesmal erschrak sie nicht.
    »Hier ist sie! Kommt, helft mir, sie herauszuholen.« Da gab Hilde auf. Sie konnte nicht mehr. Starke Hände zerrten und zogen an ihr, keiner konnte begreifen, wie sie dort hineingekommen war, und das Gezerre tat ihr weh, aber sie war schlaff wie eine Stoffpuppe, wollte nur noch schlafen.
    Draußen vor dem Busch halfen sie ihr auf die Füße. »Herrgott, Mädchen«, rief Kaleb aus, mehr konnte er nicht sagen, bevor sie in sich zusammensank. Mattias fing sie in seinen Armen auf. »Schsch, Hilde, jetzt bist du in Sicherheit. Wie bist du nur auf eine solche Idee gekommen? Und die anderen? Wie konnten sie das zulassen?«
    Das einzige, was in ihr Bewußtsein vordrang, war heftiges, schluchzendes Weinen, vermutlich ihr eigenes, aber alles drehte sich in ihrem Kopf, sie konnte nicht sprechen, konnte nicht stehen…
    Sie legte den Kopf an Mattias' Schulter und fand es ganz angenehm dort, während die Stimmen um sie herum alle durcheinander wirbelten und sie nur einzelne Bruchstücke unterscheiden konnte.
    »…Spuren von einem Wolf im Sand neben dem Pfad… alle Männer im Wald betäubt… «
    Langsam erholte sie sich wieder. Sie seufzte tief auf. »Mattias, warum bist du nicht gekommen? Warum bist du nicht gekommen und hast das alles verhindert? Wo bist du denn nur gewesen? Ich will heim!«
    War das vielleicht eine Art, jemanden zu begrüßen? Aber sie war nicht in der Lage, einen klaren Gedanken zu fassen, die Worte kamen einfach so.
    »Die Masern haben um sich gegriffen, ich wurde von Hof zu Hof geschickt und mußte auch in die Nachbargemeinde. Ich bin anschließend direkt nach Elistrand geritten, und Eli sagte mir, wo du bist. Ich war entsetzt! Wie konntest du nur, Kaleb?«
    »Du hast recht«, antwortete der. »Aber die ganze Sache wirkte so sicher, wir hatten für jedes kleine Wegstück einen Mann als Wache. Ich selbst lag unten an der Wegkreuzung und verstand überhaupt nicht, was los war, als ich Hildes Angstschreie vom Wald oben hörte. Alle dort unten rannten sofort los, aber es dauerte seine Zeit bis hierher.«
    Ein anderer Mann sagte: »Der Vogt und alle seine Männer schliefen wie die Murmeltiere.«
    Es gelang Hilde, den Kopf ein wenig zu heben. »Und Andreas?«
    Die Männer sahen einander an. Brand war auch da, wie sie undeutlich erkannte.
    »Andreas, ja«, sagte Kaleb. »Er sollte ja die Kate überwachen. Hast du ihn gesehen, Hilde?« »Nein.« Warum gingen sie denn nicht endlich? Sie wollte fort von hier - ganz weit fort!
    »Merkwürdig«, sagte Brand mit beunruhigter Stimme. »Er sagte noch, daß er dir ein Zeichen geben wollte, damit du wissen solltest, daß er da ist.«
    »Wollte Gott, er hätte es getan«, seufzte Hilde, die sich nun wieder etwas stärker fühlte. »Ich hätte es so sehr gebraucht. Wißt ihr, ich hatte das Gefühl, als befände sich den ganzen Weg entlang niemand. Denn alle waren so still. Oh Gott, bitte laßt mich endlich von hier fort!« »Ich gehe hinauf und schaue nach ihm«, sagte Brand. »Ja, mach das«, sagte Kaleb. »Nimm einen Mann mit, lauf heute Nacht nicht alleine durch den Wald! Kannst du gehen, Hilde? Dann laßt uns zusehen, daß wir wieder auf den Weg kommen.«
    Sie nickte. Auf Mattias gestützt ging sie mit zitternden

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