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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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war ausgetrocknet und der viele Staub in der Luft ließ sie husten.
    »Danke«, stieß sie schließlich hervor und öffnete vorsichtig die Augen. Der Druide hatte bereits sein magisches blaues Licht erzeugt. Es erhellte einen uralten Gang mit feucht glänzenden Wänden. Ein unangenehmer Geruch von brackigem Wasser und Fäulnis lag in der Luft und Millionen winziger Staubteilchen tanzten im Licht des Druiden.
    »Du hast es geschafft, Schwertpriesterin!«, bemerkte er anerkennend.
    »Aber nur mit Eurer Hilfe.« Sunnivah lächelte matt und warf einen Blick auf den Stab. Ja, sie hatte es geschafft. Doch der Sieg, den sie errungen hatte, besaß einen bitteren Beigeschmack. Ihr Amulett war fort. Eingeschlossen in schwarzen Stein und unter tonnenschweren Gesteinsmassen begraben, lag es nun für immer unerreichbar in der Höhle.
    Doch Sunnivahs nächster Gedanke galt schon ihren Gefährten. Waren sie noch am Leben?
    Zögernd öffnete sie ihre Gedanken und sandte einen kurzen Ruf aus, doch niemand antwortete. Nur das Knistern und Rauschen erfüllte wieder ihren Geist. Es war zwar leiser und erträglicher als in der Höhle, aber ebenso undurchdringlich.
    Sunnivah versuchte es noch einmal. Diesmal lauter.
    Vergeblich!
    Schließlich gab sie es auf und blickte sich um.
    »Gibt es von hier einen Weg nach draußen?«, fragte sie.
    »Folge mir«, sagte der Druide und deutete den Gang entlang. »Ich werde dich hier herausbringen.«
    Schon nach kurzer Zeit hatte Sunnivah die Orientierung
verloren.
    Die Tunnel und Stollen mussten weitaus älter sein als die anderen, die sie schon kannte. Uralte, modrige Balken stützten die niedrige Decke, und dort, wo sie dem enormen Druck nicht mehr hatten standhalten können, waren die Tunnel eingestürzt und oft nicht mehr passierbar. Manchmal gab es zwischen den Steinen noch einen kleinen Spalt, durch den sich Sunnivah gerade noch hindurchzwängen konnte.
    Sunnivahs Kräfte ließen nun rasch nach. Zwar gelang es ihr, den quälenden Durst an den unzähligen kleinen Rinnsalen, die überall an den Stollenwänden zu finden waren, zu stillen. Aber sie besaß nichts, womit sie ihren knurrenden Magen besänftigen konnte.
    Irgendwann fühlte sie sich so erschöpft, dass sie einfach stehen bleiben musste und sich an die feuchte Wand lehnte. Ihr war schwindelig und ihre Beine zitterten vor Schwäche. »Ist es noch weit?«, fragte sie matt. Jeder Muskel ihres Körpers schmerzte so stark, dass sie die unzähligen Schnitte und Schürfungen auf ihrer Haut gar nicht bemerkte.
    Der Druide kam heran und lächelte. »Riechst du es nicht?«, fragte er.
    Sunnivah zog die kühle, feuchte Luft tief in ihre Lungen. Trotz des modrigen Geruchs in dem Tunnel spürte sie eine leichte Frische, die sie entfernt an den Duft des Waldes erinnerte.
    »Komm«, sagte der Druide. Er nickte ihr aufmunternd zu und machte eine einladende Geste, ihm zu folgen. »Wir sind gleich am Ziel.«
    Je weiter sie gingen, desto besser wurde die Luft. Sunnivah schöpfte neue Kraft und schaffte es sogar, ihren Hunger für kurze Zeit zu vergessen. Und endlich lag das Ende des Tunnels vor ihr. Die ungewohnte Helligkeit schmerzte in ihren Augen und sie unterdrückte den Impuls, sofort hinauszulaufen. Für eine kurze Weile würde sie noch in dem angenehmen Zwielicht des Tunnels bleiben und warten, bis sich ihre Augen wieder an das Sonnenlicht gewöhnt hatten.
    »Schwertpriesterin, hier trennen sich unsere Wege.«
    Sunnivah sah den Druiden traurig an. »Ich danke Euch für Eure Hilfe«, sagte sie leise.
    »Dir zu helfen ist meine Bestimmung.« Der Druide lächelte. »Wenn deine Mission erfüllt ist, werde auch ich endlich meinen Platz in der Unendlichkeit einnehmen können.«
    Sunnivah nahm den Stab der Göttin fest in die Hand. »Ich werde nicht scheitern«, sagte sie ernst.
    »Ich vertraue dir, Schwertpriesterin. Meine Wünsche werden dich begleiten«, erwiderte der Druide. »Jetzt habe ich nur noch eine Botschaft für dich.« Er schwebte etwas näher heran und deutete auf den Stab. »In der Nacht der Lichter musst du den Stab auf den Himmelsturm bringen. Nur in dieser einen Nacht besteht von dort eine Verbindung zum Verbannungsort der Gütigen Göttin.«
    »Ich werde Euch nicht enttäuschen.« Sunnivahs Stimme schwankte nicht.
    »Dessen bin ich mir sicher«, erwiderte der Druide und seine Gestalt begann bereits zu verblassen. »Aber sei vorsichtig. Man wird dich verfolgen und versuchen den Stab zurückzubekommen. Sei auf der Hut,

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