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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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er Sunnivah mit den tödlichen Blitzen seines gesunden Auges erreichen konnte. Der erste donnerte nur eine Handbreit neben ihr in die Felswand und nur eine starke Erschütterung des Berges verhinderte, dass der nächste ihr Leben beendete. Knisternd schlug er eine Armeslänge über ihrem Kopf in die Wand und ließ einen staubigen Gesteinsregen auf sie herabfallen.
    »Anthork, hilf mir.« Der Staub behinderte Sunnivahs ohnehin getrübte Sicht so sehr, dass sie völlig die Orientierung verloren hatte. Sie wagte weder nach rechts noch nach links auszuweichen. Eine Flucht schien unmöglich. Über das Bersten und Krachen des gepeinigten Berges hinweg hörte sie die harten Klauen des Wächters nun unmittelbar vor sich über den Höhlenboden schaben. Seine riesigen Hände öffneten und schlossen sich in schnappenden Bewegungen und versuchten Sunnivah zu ergreifen.
    »Anthork!« Plötzlich hatte Sunnivah Angst, der Druide könne sie verlassen haben. Aber noch bevor sie eine Antwort erhielt, hieb der Wächter mit der Spitze einer Klaue in ihren Umhang und hinterließ dort einen langen Riss. Sunnivah hörte das Monstrum fauchen und spürte seinen stinkenden Atem in ihrem Gesicht.
    Das war das Ende! Hastig murmelte Sunnivah ein paar Worte, mit denen sie die Göttin um Vergebung für ihr Versagen bat. Dann schloss sie die Augen und wartete auf den Tod.
    Plötzlich erschütterte ein gewaltiger Schlag die Höhle. In der Mitte der Höhlendecke hatte sich ein riesiger Felsbrocken gelöst und traf den Kopf des Wächters mit zerstörerischer Gewalt. Knochen barsten und Blut spritzte durch die Höhle, als der Felsen den Schädel des Monstrums zerschmetterte und seine Arme ein letztes Mal emporzucken ließ.
    Dann lag er still.
    Aber das Beben und Dröhnen ließ nicht nach. Als habe der Tod des Wächters den ganzen Berg erzürnt, steigerte er seine Wucht so sehr, dass Sunnivah sich hinknien musste, um nicht zu stürzen.
    »Komm, Schwertpriesterin!«
    Ungläubig wandte Sunnivah den Kopf. Der Druide war noch immer an ihrer Seite. Wortlos machte er ein Zeichen und bedeutete ihr, ihm schnell zu folgen. Ihnen blieb nicht mehr viel Zeit. Schon in wenigen Augenblicken würde es diese Höhle nicht mehr geben.
    Indem sie sich vorsichtig an der rissigen Höhlenwand entlangschob, folgte Sunnivah dem Geist des Druiden. Keinen Moment zu früh, denn hinter ihr verschwand die Höhle in einem dichten Nebel aus Staub und Steinen.
    In einer kleinen Nische hielt der Druide an und begann mit seiner Hand unsichtbare Linien auf den Felsen zu zeichnen. Seine Lippen bewegten sich dabei hastig, doch Sunnivah verstand die Worte nicht. Hinter ihr knirschten, knackten und barsten die vom Beben gepeinigten Felsen. Der ganze Berg schien lebendig geworden zu sein und Sunnivah fragte sich, wie lange die Höhle den enormen Kräften, die auf sie einwirkten, noch standhalten konnte.
    Panik stieg in ihr auf. Sie hatte keine Ahnung, was der Druide vor ihr tat, doch was immer es auch sein mochte, es ging entschieden zu langsam.
    Dann geschah endlich etwas.
    Ein Teil der massiven Felswand begann zu verschwimmen.
    Ihre raue Oberfläche kräuselte sich wellenförmig und Sunnivah hatte den Eindruck, als stehe der Druide vor einer senkrechten Wasserwand. Plötzlich waren die Wellen verschwunden und der Felsen wurde durchsichtig. Völlig unbeeinträchtigt von dem massiven Beben, das den Berg erschütterte, füllte nun ein senkrechter Teich die kreisrunde Öffnung in der Felswand aus, auf dessen spiegelglatter Oberfläche sich die Gestalt des Druiden schemenhaft widerspiegelte.
    »Komm!« Der Druide schwebte auf die glitzernde Fläche zu, tauchte darin ein und war verschwunden. Sunnivah folgte ihm ohne zu zögern. Was immer sich hinter dem seltsamen Tor befand, konnte nicht schlimmer sein als das, was sie hier erwarten würde.
    Sie hatte den Durchgang gerade hinter sich gelassen, da stürzte die Höhle hinter ihr mit einem ungeheuren Dröhnen in sich zusammen. Während sich der Druide noch bemühte den Durchgang wieder zu schließen, quoll eine gewaltige Wolke aus Staub und Steinen durch die Felsenöffnung und nahm Sunnivah den Atem. Ein letztes Mal erzitterte der Berg, dann ließ das Beben nach. Wie bei einem abziehenden Gewitter spürte Sunnivah noch hin und wieder leichte Stöße und Erschütterungen im Felsen, doch sie wurden immer schwächer und hörten schließlich ganz auf.
    Erschöpft lehnte sie sich an die grob behauene Felswand und hielt die Augen geschlossen. Ihre Kehle

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