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Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer

Titel: Die Saga von Thale 01 - Elfenfeuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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aus der Ruhe bringen. Gelassen erwiderte er dessen zornigen Blick und sagte: »Für den Fall, dass Ihr Euch weigert mir zu folgen, habe ich den Befehl, Euch in Ketten zu legen.«
    »Wer wagt es, Euch einen solchen Befehl zu erteilen?«, fragte Tarek streng, doch seine Selbstsicherheit täuschte. Was ging hier vor?
    Der Hauptmann schwieg. Tarek holte tief Luft und zwang sich zur Ruhe. Und obwohl es ihm nur mühsam gelang, nicht die Beherrschung zu verlieren, fragte er noch einmal: »Redet, Mann! Wer hat Euch diesen absurden Befehl erteilt?«
    In diesem Moment wurde die Tür erneut geöffnet. Ein Schwall eisiger Kälte fegte durch den Raum und ließ die Krieger trotz der warmen, spätsommerlichen Luft frösteln. Dann erschien in der Tür die dunkle Gestalt eines Kriegers. Er war von Kopf bis Fuß in eine fremdartige schwarze Rüstung gekleidet und so groß, dass er sich bücken musste, um den Raum zu betreten. Sein massiger Kopf wurde von einem gehörnten schwarzen Helm verdeckt, hinter dessen schmalen Sehschlitzen gleich zwei Augenpaare in unheilvollem Rot funkelten.
    Tarek straffte sich und trat dem fremden Krieger furchtlos entgegen. »Wer seid Ihr? Und wer hat Euch erlaubt hier hereinzukommen?«, fragte er und blickte den Krieger herausfordernd an.
    »Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig«, erwiderte der Krieger mit dumpfer, seltsam abgehackter Stimme. »Der Erhabene selbst hat befohlen dich in den Kerker zu werfen. Von nun an gebe ich hier die Befehle!« Drohend stellte er sich neben den Hauptmann und deutete ungeduldig auf Tarek. »Schafft ihn fort!«
    Nun zog auch der Hauptmann sein Schwert. Eilig trat er hinter Tarek und hielt ihm die Klinge in den Rücken. »Folgt mir, Herr, bevor ich gezwungen bin Gewalt anzuwenden«, flüsterte er ihm zu. Doch so schnell war Tarek nicht bereit aufzugeben. »Warte!« Der Befehl seines obersten Kriegsherrn ließ den Hauptmann erstarren. Unsicher wanderte sein Blick zwischen Tarek und dem schwarzen Krieger hin und her. »Was wirft man mir vor?«, fragte Tarek.
    »Versagen!« Langsam ging der schwarze Krieger um den Tisch herum und ließ sich demonstrativ in Tareks wuchtigen Stuhl fallen. »Und nun schafft mir diesen elenden Versager endlich aus den Augen«, sagte er gelangweilt. Die Wachen zögerten nicht länger. Mit gezogenen Schwertern nahmen sie Tarek in ihre Mitte und zwangen ihn den Raum zu verlassen. Auf dem Gang hinter der Tür warteten noch vier weitere Krieger, die Tarek sofort in Ketten legten.
    »Bei den Toren, dass könnt ihr nicht machen«, rief er von draußen wütend in den Raum hinein. »Der Erhabene macht einen schweren Fehler wenn…« In diesem Augenblick schloss einer der Krieger die Tür zum Arbeitszimmer und der Cha-Gurrlin war allein.
    Auf diesen Moment hatte der Meistermagier gewartet. Er öffnete die schmale Tür zu Tareks Schlafgemach und trat vor den Krieger. »Genau wie wir es besprochen haben«, sagte er zufrieden lächelnd.
    Alles verlief nach Plan. Selbst die Audienz des Erhabenen in den frühen Morgenstunden war genau so verlaufen, wie er es sich erhofft hatte. Es war zwar nicht ganz einfach gewesen, dafür zu sorgen, dass Tarek nichts von der Audienz erfuhr, doch danach hatte er leichtes Spiel gehabt. Mühelos war es ihm gelungen, An-Rukhbar davon zu überzeugen, dass die gesamte Verantwortung für den gescheiterten Einsatz der Cha-Gurrline an der Furt allein bei Tarek lag, der der Audienz vermutlich aus Furcht fernblieb und dem Erhabenen seinen Bericht verweigerte.
    Erbost über die Unfähigkeit seines obersten Kriegsherrn hatte sich An-Rukhbar zu dessen sofortiger Bestrafung entschlossen und die Verteidigung Nimrods auf Anraten des Meistermagiers dem Anführer der Cha-Gurrline übertragen. Asco-Bahrran war mit diesem Ergebnis mehr als zufrieden. Wenn es ihm jetzt noch gelang, den Stab zurückzubringen, konnte er der Gunst des Erhabenen bis in alle Ewigkeit gewiss sein.
    »Sind deine Krieger bereit?« Asco-Bahrrans Frage galt dem Cha-Gurrlin und der Krieger nickte.
    »Das ist gut, sehr gut!« Der Meistermagier lächelte. »Ich verlasse mich darauf, dass ihr diesen aufgebrachten Bauernhaufen zerschlagen werdet!« Wieder nickte der Krieger.
    »Sehr gut, dann werde ich mich jetzt persönlich um die Verräter kümmern. Es wird höchste Zeit, den Stab zurückzuholen.«
    »Was ist mit der Magie, die Ihr uns versprochen habt?«, fragte der Cha-Gurrlin.
    »Sei unbesorgt. Meister Akim und ein Dutzend anderer Magier sind mit ihrer Arbeit fast

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