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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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besonders hartnäckigen Klumpen aus getrockneten Blättern und Schlamm beschäftigt, der sich nur unter schmerzhaftem Federverlust entfernen ließ, hielt aber in seinen Bemühungen inne und wartete gespannt, was die Elfenpriesterin zu sagen hatte.
    »Asco-Bahrran wäre der Einzige, der die Macht besäße, in der Finstermark zu überleben.«
    Lya-Numi wandte sich um und blickte Kiany an. »Nach Norden, sagtest du. Das waren doch die Worte, die du auf dem Turm gehört hast. Nun, die Finstermark liegt im Norden. Vielleicht hast du damals eine Botschaft abgefangen, die für jemand anderen bestimmt war. Aber warum haben weder die Seher in Nimrod noch ich etwas davon bemerkt? Niemand außer dir hat etwas gespürt. Das kann nur bedeuten, dass Asco-Bahrran über eine enorme Macht verfügt. Eine Macht, die es ihm ermöglicht hat, über viele hundert Sommer hinweg unbemerkt zu bleiben -und sogar die Quarline zu beherrschen.«
    »Aber woher kommen die vielen Quarline so plötzlich?« Das war die Frage, die Naemy schon die ganze Zeit beschäftigte. Die gefährlichen Raubtiere waren von den mutigen Elfen vor vielen hundert Sommern nahezu ausgerottet worden. Der einzige lebende Quarlin war ein altes Männchen gewesen, das zu Zeiten Sunnivahs in den Kerkern von Nimrod gehalten wurde. Asco-Bahrran hatte den Quarlin damals in die Zwischenwelt geschickt, um Naemy eine Falle zu stellen. Danach war die Raubkatze nicht mehr gesehen worden. Das alles lag freilich schon zweihundertfünfzig Sommer zurück. Auch wenn Quarline ebenso langlebig waren wie Nebelelfen, war es völlig unmöglich, dass dieser eine Quarlin so viele Nachkommen haben konnte. »Dunkle Magie!«, sagte Lya-Numi in Naemys Überlegungen hinein. »Uns Nebelelfen ist ihre Anwendung streng verboten, weil es gegen die Natur wäre. Doch wer skrupellos und mächtig genug ist, sie einzusetzen, und wer bereit ist, den Preis zu zahlen, den ein solcher Zauber fordert, der ist mittels dunkler Magie durchaus in der Lage, aus einem einzigen Stück Fleisch, das einem lebenden Quarlin entnommen werden muss, ein ganzes Heer dieser Raubkatzen zu züchten.«
    Naemy war erschüttert. Asco-Bahrran einem sterblichen Menschen war es offensichtlich nicht nur gelungen, eine für seine Rasse unglaublich lange Zeit am Leben zu bleiben, er hatte es auch mittels dunkler Magie geschafft, ein ganzes Rudel von Quarlinen zu züchten und gezielt als Waffe einzusetzen. Naemy erschauerte. Wenn es wirklich der einstige Meistermagier An-Rukhbars war, der über solche Macht verfügte und den Frieden in Thale bedrohte -und daran bestand für sie kein Zweifel -, dann war der Angriff auf Caira-Dan . . .
    vermutlich nur der Anfang eines lange geplanten Vernichtungsfeldzuges«, beendete Lya-Numi den Satz, als hätte sie Naemys Gedanken gelesen.
    »Bei der Göttin! « Naemy schlang die Arme um die Beine und starrte in die Flammen des Lagerfeuers. Hinter ihrer Stirn wirbelten die Gedanken umher. Der Überfall auf die Nebelelfen war nur der Anfang! Vermutlich hatte Asco-Bahrran ihr Volk als die größte Gefahr angesehen und deshalb alles darangesetzt, die Nebelelfen gleich mit dem ersten Schlag zu vernichten. Naemy seufzte und kämpfte gegen die Tränen an, die ihr in den Augen brannten. Unter die Trauer um ihr Volk, die vielen unschuldigen Opfer und dahingemetzelten Freunde mischte sich die schreckliche Ahnung dessen, was noch kommen mochte. »Wie konnten wir nur so blind sein?«, fragte sie tonlos und schüttelte den Kopf. Aber was konnte sie tun? In Nimrod war man auf eine solche übermächtige Bedrohung nicht vorbereitet, dass wusste sie jetzt. Und selbst wenn man dort bereits etwas ahnte hatte der Rat in Nimrod denn überhaupt noch genügend Zeit, um eine Verteidigung aufzubauen ? Welche Möglichkeiten hatten sie, dem zu unglaublicher Macht gelangten Magier Einhalt zu gebieten? Trotz der angenehmen Wärme des Feuers fröstelte Naemy, als die Bilder einer längst vergangenen Schlacht in ihren Gedanken auftauchten. Als der finstere Herrscher An-Rukhbar das Land erobert hatte, war es ähnlich zugegangen. Der Angriff war völlig überraschend gekommen und alle Versuche des damals herrschenden Druidenrates, das Land zu retten, hatten sich als vergeblich erwiesen. Weder die rückhaltlose Unterstützung der Elfen, die dem Feind Seite an Seite mit den Menschen gegenübergetreten waren, noch der selbstlose und verlustreiche Einsatz der Riesenalpe, deren Rasse bei dem Kampf um Nimrod so gut wie ausgerottet wurde, hatte den

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