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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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die Vorbereitungen und so wunderte es Naemy nicht, dass sich zurzeit niemand außer ihr auf dem Versammlungsplatz aufhielt. Die meisten Dinge, die für das Fest benötigt wurden, mussten von weit her herbeigeschafft werden und da viele Nebelelfen die Zwischenwelt mieden, waren sie oft lange unterwegs, um alles zu besorgen.
    Noch kündete nur der gewaltige Scheiterhaufen von dem bevorstehenden Fest, doch schon in wenigen Sonnenläufen würde hier geschäftiges Treiben herrschen, wenn die Bewohner Caira-Dans den Versammlungsplatz für die große Feier herrichteten.
    Das Rauschen mächtiger Schwingen erfüllte die Luft und Naemy blickte gespannt zum Himmel hinauf. Kurz darauf schoss Leilith mit rasender Geschwindigkeit über die Bäume hinweg, drehte eine gewagte Kurve und kam zurück. Tabor saß sicher in dem weichen Nackengefieder und winkte seiner Mutter zu.
    »Unglaublich! Du hast es wirklich geschafft!« Voller Stolz sandte Naemy die Gedanken an Tabor.
    »Nicht ich war es, Mutter. Leilith hat mich von selbst dazu aufgefordert«, erklang die Antwort in ihrem Bewusstsein. »Sie will jetzt unbedingt zu Zahir und Chantu, um ihnen zu beweisen, dass auch sie einen Reiter tragen kann.«
    »Nur zu!«, erwiderte Naemy. »Aber achtet auf die Fallwinde. Leilith ist noch nie im Gebirge geflogen.«
    »Mach dir keine Sorgen, Mutter! Wir sind vorsichtig!«
    Tabors Worten folgten Leiliths heftige Flügelschläge, die wie Windböen durch die Kronen der Erlen fegten und braungrünes Laub auf Naemy herabrieseln ließen. Das Riesenalpweibchen gewann rasch an Höhe und Naemy sah die beiden in Richtung des Ylmazur-Gebirges davonfliegen. Ihre Blicke folgten ihnen, bis sie hinter dem dichten Blätterdach der Sumpferlen nicht mehr zu sehen waren. Tabors Mühe hatte sich gelohnt! Nun war Leilith ihren Brüdern eine ebenbürtige Gefährtin und würde sich bald eine eigene Schlafhöhle in den Hängen des Ylmazur-Gebirges suchen.
    Lächelnd wandte sich Naemy um. Sie musste sich beeilen! Lya-Numi erwartete sie bereits. Die Nachricht der Elfenpriesterin hatte zwar offen gelassen, worum es sich handelte, war aber so eindringlich gewesen, dass Naemy sich sofort auf den Weg gemacht hatte. Die kurze Unterbrechung erschien ihr gerechtfertigt, doch sollte die Elfenpriesterin nicht unnötig lange warten.
    »Verdammte Schwächlinge! Nichtsnutziges Menschenpack!«
    Ein blutroter Strahl reiner Magie beendete zischend das Leben des jungen Grasländers, der sich zuckend auf dem Boden vor dem Thronstuhl des Meisters wand. »Schafft ihn zum großen Gehege!« Mit einer ungehaltenen Geste winkte Asco-Bahrran, den die Cha-Gurrline ehrfürchtig ihren Meister nannten, einen Wächter herbei. »Wie ich höre, haben die Quarline Hunger. Vielleicht taugt dieser Versager wenigstens dazu, ihren Appetit auf Menschenfleisch zu steigern.« Der Krieger nickte schweigend, hob den erschlafften Körper des Grasländers auf, warf ihn sich über die Schulter und verließ das Zelt.
    »Zweihundertfünfzig Sommer!« Asco-Bahrran schäumte vor Wut. »Ich habe den Tod überwunden und das Geheimnis der Dimensionen gelüftet. Ich habe mir die Cha-Gurrline unterworfen, die versteinerten Krieger befreit und aus einem einzigen Tier ein riesiges Rudel Quarline gezüchtet, das meinem Willen gehorcht. Ich habe alles getan, was der Erhabene von mir verlangte. Ich besitze eine Macht, von der ich früher nur zu träumen wagte. Niemand in Thale vermag sich meiner Magie in den Weg zu stellen. Und doch ist es mir seit über hundert Sommern nicht mehr gelungen, mit dem Erhabenen in Verbindung zu treten.«
    »Nicht Ihr, die Menschen sind es, die versagen, Meister. Ihr Geist ist einfach nicht stark genug, um die Schwingungen des Erhabenen über die Grenzen der Dimensionen hinweg zu empfangen.« Methar, der engste Berater Asco-Bahrrans, hatte das missglückte Orakel und den Tod des Grasländers aus einer Ecke des Zeltes beobachtet. Er sprach betont vorsichtig und leise, während ersieh erhob und gemessenen Schrittes auf den Meister zutrat. Asco-Bahrran befand sich in einer gefährlichen Stimmung. Sein Zorn konnte jeden treffen, der sich in der Nähe aufhielt. Nur zu gut erinnerte sich Methar eines ähnlichen Falles, als einer seiner Vorgänger dem Meister Ratschläge bezüglich der Anrufung erteilen zu müssen glaubte. In seiner Wut hatte sich der Meister dazu hinreißen lassen, den vorlauten Mann vor den Augen der übrigen Berater als Medium zu verwenden. Die Qualen des Mannes und den Gestank, mit

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