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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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blickte von den Vorratsund Materiallisten auf, in die er sich nach der letzten Mahlzeit vertieft hatte. »Narr«, schnarrte Asco-Bahrran. »Hältst du den Magier für so einfältig, dass er mir eine so wichtige Nachricht mithilfe der Gedankensprache übermitteln würde, die jeder Nebelelf mithören kann?«
    »Natürlich nicht!«, beeilte sich Methar zu erklären. »Ich . . . ich dachte nur, Skynom hätte Euch eine verschlüsselte Botschaft über den Ausgang seiner Mission gesandt.«
    »Er würde nicht zurückkehren, wenn er versagt hätte!« Der Meistermagier war seiner Sache ganz sicher. Bald würde das wertvolle Kleinod ihm gehören und keine Macht der Welt konnte seinen Marsch auf Nimrod verhindern. »Sind die Quarline einsatzbereit?«, fragte er und wechselte das Thema.
    Methar nickte. »Wenn wir noch lange warten, laufen wir Gefahr, dass sie sich gegenseitig zerfleischen. Die Wärter mussten die Jungen schon von ihren Müttern trennen, nachdem die ersten Fälle von Kannibalismus aufgetreten waren.«
    »Ah, das ist gut! Das ist gut!« Asco-Bahrran rieb sich zufrieden die Hände. Da Methar seinen teuflischen Plan ebenso gut kannte wie die Magier, die schon seit vielen Sonnenläufen damit beschäftigt waren, ein riesiges Pentagramm um eines der Quarlin-Gehege zu ziehen, sparte er sich nähere Erläuterungen.
    Der Gedanke, dass es das verhasste Volk der Nebelelfen bald nicht mehr geben würde, erfüllte ihn mit tiefer Genugtuung und er fieberte dem Moment entgegen, da er das Pentagramm öffnen und die meisten der ausgehungerten Quarline nach Caira-Dan senden konnte.
    Etwas raschelte an der Tür. »Meister! « Den Kopf demütig gesenkt, betrat ein stämmiger Krieger das Zelt und kniete vor Asco-Bahrran nieder. Er war einer der wenigen Cha-Gurrline, die die Sprache der Menschen beherrschten, und wurde oft als Dolmetscher eingesetzt. »Die letzte Grasland-Patrouille ist soeben zurückgekehrt«, berichtete er im gutturalen Dialekt seiner Rasse.
    »Und? War sie erfolgreich?« Asco-Bahrrans Hände zuckten unruhig. Jetzt, da sich das Amulett der Auserwählten auf dem Weg zu ihm befand, war es von größter Wichtigkeit, ein fähiges Medium zu bekommen. Er musste An-Rukhbar, den erhabenen Herrscher, unbedingt darüber in Kenntnis setzen, dass seine Rückkehr nach Thale unmittelbar bevorstand. Wieder einmal ärgerte er sich, dass seine Krieger nicht weiter nach Thale vordringen konnten, denn eine Vision hatte ihm ein Mädchen in Nimrod gezeigt, das ganz offensichtlich über genügend mentale Energien verfügte, um die Nachricht zu übermitteln.
    » ... konnten zwei Pferde und zwei Steppenbüffel erbeuten«, berichtete der Krieger soeben mit unbewegter Miene.
    »Nahrung!«, fauchte Asco-Bahrran ungehalten. »Ich habe dich nicht nach den primitiven Bedürfnissen Sterblicher gefragt. Ich will wissen, ob sie ein geeignetes Medium finden konnten.«
    »Die Grasländer, auf die sie stießen, waren einfache Jäger ohne mentale Fähigkeiten«, bedauerte der Krieger und in seiner Stimme schwang eine Spur von Furcht mit. Doch der erwartete Wutausbruch des Meisters blieb aus. »Dann schickt sie wieder los! Alle! Und zwar sofort!«, herrschte er den Cha-Gurrlin an. »Ich brauche das Medium in spätestens vier Sonnenläufen. Sag deinen Männern, sie sollen die Suche von nun an auch auf die Dörfer entlang der Grenze ausweiten. Bei den Toren, irgendwo unter diesen verfluchten Eingeborenen muss es doch einen fähigen Seher geb e n ! « Der Cha-Gurrlin verneigte sich erneut und machte sich daran, so rasch wie möglich das Zelt zu verlassen. »Die Krieger werden ihr Bestes geben, Meister.«
    »Bei der Göttin, du hast es wirklich gesehen! « Seufzend rieb sich Naemy mit den Händen über das Gesicht. »Du hast alles gesehen, aber ich habe die Bedeutung des Traums nicht erkannt.« Fassungslos schüttelte sie den Kopf, barg das Gesicht in den Händen und starrte schweigend auf die Tischplatte. Im Nachhinein erschien alles, was vor zwei Sonnenläufen noch unglaublich geklungen hatte, so logisch und verständlich, dass. . .
    »Naemy?« Kianys Stimme riss die Nebelelfe aus ihren Gedanken und sie wandte sich wieder dem Mädchen zu, das ihr an dem kleinen Tisch in der Schlafkammer der Novizinnen gegenübersaß. Zwei Sonnenläufe hatte es gedauert, bis sie die beiden Mädchen wieder gefunden hatte, die nach den Feierlichkeiten zur Tagundnachtgleiche bei dem Holzkarren auf ihre Rückkehr warten sollten. Ursprünglich hatte Naemy an dem Abend vorgehabt,

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