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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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sofort zu den beiden zurückzukehren, doch dann war alles ganz anders gekommen. Der Tod des Druiden und das gestohlene Amulett hatten so viel Aufregung verursacht und so wichtige Entscheidungen verlangt, dass die Nebelelfe den Ratssaal erst mitten in der Nacht hatte verlassen können. Sie hatte noch nach den Mädchen gesucht, aber am Holzkarren niemanden mehr angetroffen.
    Obwohl Naemy wie alle Nebelelfen ein gutes Gedächtnis besaß und sicher war, dass die Mädchen ihren Namen genannt hatten, gelang es ihr nicht, sich diese in Erinnerung zu rufen. Überall hatte sie nach den beiden gefragt, doch niemand konnte ihr weiterhelfen. Bei der Fülle von Novizinnen und dem gewaltigen Durcheinander, das nach dem Bekanntwerden der Ereignisse in der Inneren Festung herrschte, gestaltete sich die Suche äußerst schwierig. Vermutlich hätte Naemy noch einige Sonnenläufe länger suchen müssen, wäre ihr nicht der Zufall zu Hilfe gekommen.
    Als sich die Nebelelfe an diesem Morgen auf den Weg zum Tempel der Gütigen Göttin machte, um die Priesterinnenmutter nach den Mädchen zu fragen, war ihr zufällig die dunkelhaarige Novizin begegnet. Trotz des schlichten, einheitlichen Alltagsgewandes der Tempelschülerinnen hatte Naemy sie sofort wieder erkannt. Sie hatte der Elfe erzählt, wo ihre Freundin Kiany zu finden sei. Naemy hatte ihre Pläne für den Morgen kurzerhand geändert, um mit Kiany zu sprechen. Wie erwartet hatte sie das Mädchen in seiner Kammer vorgefunden, wo es gerade ein Pergament mit Aufzeichnungen über die Zeit des Druidenrates studierte. Kiany war überglücklich, die Nebelelfe zu sehen, und hatte ihr bereitwillig und ohne Scheu noch einmal ausführlich die Ereignisse des Festtages geschildert.
    »Naemy?« Kiany schien sich nicht ganz sicher zu sein, ob die Nebelelfe ihr auch wirklich zuhörte.
    »Was gibt es ? «
    »Ich .. . ich bin mir nicht sicher, ob es für Euch von Bedeutung ist... « , begann Kiany unsicher.
    »Aber ich hatte auch noch andere Träume, die ich mir nicht erklären kann.«
    »Andere ? « Naemy horchte auf. »Ja, aber natürlich sind die von Bedeutung! Wie viele waren es denn?«
    »Zwei! Nein, drei! « Kiany runzelte die Stirn und dachte angestrengt nach. »Das erste Mal passierte es, als ich mit Banor hier an kam. Plötzlich sah ich Bilder einer großen Schlacht, die vor den Toren der Festungsstadt tobte.
    Damals dachte ich, meine Phantasie würde mir einen Streich spielen, weil ich so viel über die Auserwählte und die Schlacht um Nimrod gehört und gelesen hatte.«
    »Wie war es ? « , wollte Naemy wissen. »Hast du nur Bilder gesehen oder auch andere Empfindungen gehabt? Beschreib mir genau, was du gesehen hast.«
    »Es war schrecklich! Überall lagen Tote und Verwundete. Ich hörte ihre Schreie und roch den Rauch der brennenden Belagerungstürme. Aber am schlimmsten waren die schwarzen Krieger auf der Mauer, die immer wieder grüne Blitze auf die Menschen schleuderten und sie . . . und sie . . . « Kiany erschauerte, seufzte und brach ab. »Albern, nicht wahr?«
    »Im Gegenteil! « Naemy blickte das Mädchen ernst an. »Das ist wirklich bemerkenswert. Es war tatsächlich die Schlacht um Nimrod, die du gesehen hast, und genau so, wie du es schilderst, ist es auch gewesen. Was ist mit den anderen Träumen?«
    »Den zweiten Albtraum hatte ich oben auf einem der Türme, die zu diesem Tempel gehören. Ich war allein hinaufgestiegen, um der Enge des Tempels zu entrinnen, die mir in den ersten Mondläufen hier sehr zu schaffen machte, weil ich aus dem Grasland stamme und die hohen Berge bedrückend fand.«
    »Das kann ich gut verstehen.« Naemy lächelte. Unwillkürlich musste sie daran denken, wie sie sich gefühlt hatte, als sie den langen Winter zusammen mit Sunnivah in der Hütte der Heilerin Mino-They verbracht hatte. Ein wehmütiger Schatten huschte über ihr Gesicht, doch sie wurde sofort wieder ernst und fragte: »Und was hast du gesehen?«
    »Ein schreckliches Gesicht.« Kiany erschauerte, als die hässliche Fratze noch einmal in ihrer Erinnerung auftauchte. »Es sah aus wie . . . wie ein Totenschädel mit feurig leuchtenden Augen. Ich hatte das Gefühl, als wolle der Blick bis in meine Gedanken eindringen, und habe immerzu diese Worte gehört.«
    »Welche Worte ? «
    »Ich konnte sie nicht genau verstehen. Sie klangen so verschwömmen und verzerrt. Aber da war ein Wort, das hörte sich an wie Krieger und dann noch das Wort Norden und komm«
    »Hast du der Priesterinnenmutter davon

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