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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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hatte ihm aufgetragen, einen der großen hölzernen Wagen zu ziehen, auf denen das schwere Gerät mitgeführt wurde. Zusammen mit fünf anderen Cha-Gurrlinen der unteren Ränge hatte er sich das lederne Geschirr anlegen müssen und kämpfte sich nun zum Takt der dumpfen Trommel Schritt für Schritt über den steinigen Boden. An den Stellen, wo der lederne Harnisch seinen Körper nicht bedeckte, schnitten ihm die harten Riemen tief in die Haut, doch die Wesenheit, die seinem Körper jetzt innewohnte, hatte jedes Schmerzempfinden aus seinen Gedanken getilgt. Erst unmittelbar vor dem Abmarsch hatte sie erfahren, dass das Heer aufbrechen würde, doch da war es bereits zu spät gewesen, ihrer Herrin eine Nachricht zu schicken. Gnoorat war mit den anderen zu den Wagen geführt worden und von da an gab es keinen unbeobachteten Moment mehr. Jetzt hoffte die Wesenheit auf eine baldige Rast, doch die Kräfte der hünenhaften Krieger schienen unerschöpflich zu sein. Länge um Länge zog der rote Sand der Finstermark unter Gnoorats Füßen dahin, während er den schweren Wagen über das flache Land zog. Der wirbelnde Staub verschluckte alles, was sich in einem Umkreis von mehr als drei Längen um den Wagen befand, und nur der unerschütterliche Takt der Trommelschläge, der durch den Nebel zu ihm herüberklang, und das Brüllen und Fauchen der restlichen Quarline, die in hölzernen Käfigen auf großen Karren am Ende des Heeres mitgeführt wurden, zeigten an, dass er noch auf dem richtigen Weg war.
    Eine dunkle Gestalt, zum Schutz gegen den Staub fast völlig in ein mitternachtsblaues Gewand gehüllt, huschte geduckt an Gnoorat vorüber. Ein Magier! In Gnoorats Geist gab es noch ausreichend Erinnerungen an die menschlichen Wesen, die Asco-Bahrran dienten. Neben den Beratern standen die Magier ihrem Meister am nächsten, denn als Einzige im Heer gehörten sie wie einst der Meister zur Rasse der Menschen.
    Aber weder Asco-Bahrran noch seine Magier oder Berater hätten sich jemals in den hintersten Teil des Heeres begeben, wo nur die niederen Cha-Gurrline ihren Dienst taten. Die Menschen mieden den Kontakt zu den grobschlächtigen Kriegern und nur den Hauptmännern und Heerführern der Cha-Gurrline war es erlaubt, hin und wieder persönlich mit den Vertrauten des Meisters zu sprechen. Das gemeine Volk bekam sie höchstens bei Zeremonien oder Hinrichtungen zu Gesicht. Im Lager hatten sich die Tonak, wie die Cha-Gurrline ihre menschlichen Verbündeten nannten, stets in einer getrennten Zeltstadt in der Nähe des Meisters aufgehalten, wo die Cha-Gurrline keinen Zutritt hatten. Auch jetzt, da das ganze Heer in Bewegung war, fuhren sie in ihren bequemen Wagen weit voraus, in unmittelbarer Nähe der rubinroten Kutsche von Asco-Bahrran. Was also tat der Magier hier?
    Neugierig geworden, tastete die fremde Wesenheit mit ihren feinen Sinnen nach der vermummten Gestalt. Der dunkle Umhang war schon fast in der Staubwolke verschwunden, dennoch gelang es der Wesenheit, für einen Augenblick die Aura des Magiers zu spüren. Seine Gefühle überraschten sie nicht. Hass, Gier und der Hunger nach Macht waren die Triebfedern, die alle menschlichen Begleiter Asco-Bahrrans in die Finstermark geführt hatten. Der Wesenheit hingegen waren solche Beweggründe fremd. Sie besaß eine freundliche Natur und die verabscheuungswürdigen Motive der Männer, die in diesem Heer dienten, bekümmerten ihre zarte Seele. Enttäuscht wollte sie sich von dem Magier zurückziehen, da bemerkte sie zu ihrer Überraschung, dass es bei ihm einen außergewöhnlichen Unterschied zu den Gefühlen der anderen Magier gab sein Hass galt vor allem Asco-Bahrran!
    Sollte es hier wirklich einen Verräter in den eigenen Reihen geben ? Wenn dies so war, musste sie unbedingt herausfinden, wer sich unter dem Umhang verbarg. Ein Magier, der sich gegen seinen Meister stellte, konnte ihrer Herrin sehr nützlich sein. In der Hoffnung, einen Gedanken auffangen zu können, der ihr die Identität des Magiers verriet, zog sie ihre tastenden Sinne vorsichtig immer enger um den Geist der vermummten Gestalt.
    Plötzlich traf ein kräftiger Fausthieb Gnoorats Schulter und die Wesenheit bemerkte, dass sie kurz die Herrschaft über Gnoorats Körper verloren hatte. Der Fausthieb war vermutlich eine Warnung gewesen, kam jedoch zu spät. Gnoorat schwankte, ruderte heftig mit den Armen und versuchte verzweifelt, das Gleichgewicht zu halten. Dann stolperte er über die eigenen Beine und stürzte zu Boden.

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