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Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 02 - Die Macht des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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letzte Symbol des Pentagramms und erhob sich. Noch einmal ließ sie ihre Elfensinne über die Lichtung und den angrenzenden Wald schweifen, fand aber auch diesmal keinen Hinweis auf eine Bedrohung. »Es wird schon gut gehen!«, sagte sie laut und trat, die Elfenpriesterin auf den Armen, in das Pentagramm.
    Die Lichtung verblasste und wechselte mit der nebligen Düsternis der Zwischenwelt, wo es außer Kälte und Schweigen nichts zu geben schien.
    Naemy wagte kaum zu atmen. Verzweifelt klammerte sie sich an das Bild des Lagerplatzes, immer darauf gefasst, das verräterische Knurren zu hören, welches dem Angriff eines Quarlins für gewöhnlich vorausging.
    »Schön, dich zu sehen«, ertönte Zahirs Stimme plötzlich in ihren Gedanken. Die unerwarteten Worte jagten Naemy einen eisigen Schrecken durch die Glieder. Fast hätte sie Lya-Numi fallen gelassen, doch da waren Nebel und Kälte plötzlich verschwunden und Naemy befand sich wieder an dem Lagerplatz, wo sie Zahir und die immer noch schlafende Kiany zurückgelassen hatte. Auch hier hatte die Dämmerung bereits Einzug gehalten. Am fernen Horizont zeigten sich die ersten tiefroten Streifen der Morgenröte und ein einsamer Feldgrauling versuchte sich fiepend an einem unbeholfenen Morgengesang. Naemy trug Lya-Numi ans Feuer und bettete sie auf ein Steppenbüffelfell, das ihr als Schlafplatz dienen sollte. Ein weiteres Fell breitete sie als Decke über die Elfenpriesterin. Dann schürte sie die Glut und legte neues Holz in die aufspringenden Flammen. »Du hast mich ziemlich erschreckt«, wandte sie sich in Gedanken tadelnd an Zahir, während sie mit einem langen Stock die Glut der Feuerstelle unter das trockene Holz schob. »Das nächste Mal warte mit der Begrüßung, bis ich die Zwischenwelt verlassen habe.«
    Zahir schüttelte den Kopf, wie er es immer tat, wenn ihm etwas unangenehm war, und seine Federn raschelten. »Ich war so froh, dich zu spüren«, rechtfertigte er sich leicht zerknirscht.
    »Allmählich hätte ich mir nämlich Sorgen gemacht.«
    »Trotzdem, wenn ich . . . « Naemy verstummte, denn in diesem Augenblick regte sich Lya-Numi mit einem Seufzer und schlug die Augen auf. »Naemy?« Die Elfenpriesterin blinzelte, als traue sie ihren Augen nicht. »Naemy! Bei der Göttin, du lebst! Wo sind wir? Wo ist Tabor?« Sie versuchte, sich aufzurichten und den Kopf zu drehen, doch der Versuch scheiterte und sie sank mit einem erstickten Stöhnen auf das Lager zurück. »Tabor und Leilith sind unterwegs nach Caira-Dan.« Naemy warf den Stock zur Seite und kniete neben ihr nieder. Aus dem Gepäck zog sie einen dünnen Reiseumhang, den sie zu einer Rolle formte und Lya-Numi als Kissen unter den Kopf schob. »Wir sind etwa einen halben Sonnenlauf von Caira-Dan entfernt«, erklärte sie, während sie in dem Beutel nach Verbandszeug suchte. »Tabor und ich waren gezwungen, hier zu rasten, weil Kiany plötzlich von einer Vision heimgesucht wurde.« Sie deutete mit einem Kopfnicken zu dem schlafenden Mädchen auf der anderen Seite des Feuers hinüber, während sie einen Topf mit heilender Salbe und ein sauberes Tuch aus dem Beutel hervorholte. Das Tuch riss sie in schmale Streifen, bestrich es mit der Salbe und fuhr fort: »Wir erhielten von Chantu die Nachricht von dem Überfall. Er war es auch, der dich gefunden hat und mich bat, dich zu holen. Er war völlig erschöpft und . . . «
    »Der Riesenalp war sehr mutig«, fiel die Elfenpriesterin ihr ins Wort und zog die Luft scharf durch die Zähne, als Naemy ihr die Hose aus weichem Leder abstreifte. »Er . . . er, ah . . . er hat alles versucht, um uns zu helfen, aber ... « Bei der Erinnerung an die schrecklichen Ereignisse versagte Lya-Numi die Stimme. Geistesabwesend starrte sie auf den entblößten Oberschenkel, wo Naemy Tuchstreifen mit Salbe auf die klaffenden Wunden legte, die die Krallen des Quarlins gerissen hatten. Einige Augenblicke lang kämpfte sie mit den heftigen Gefühlen, die sie zu überwältigen drohten, dann gewann sie ihre Selbstbeherrschung zurück und konnte weitersprechen. Entschlossen schluckte sie die Bitterkeit und Trauer hinunter, die ihr die Kehle zuschnürten, und sagte kopfschüttelnd: »Er konnte nichts ausrichten. Wir alle konnten nichts ausrichten. Es waren einfach zu viele.« Lya-Numi schlug die Hände vor das Gesicht. »Oh, Naemy«, seufzte sie. »Ich fühle mich so schuldig. Ich hätte es doch fühlen müssen. So viele Quarline, und ich habe die Gefahr nicht einmal gespürt. Ich habe

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