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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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»Es sind Söldner. Sie warten nur noch auf den ihnen zustehenden Lohn. In ein paar Sonnenläufen wird lediglich eine kleine Besatzungstruppe in Nimrod zurückbleiben, um einen möglichen Widerstand der Bevölkerung im Keim zu ersticken.«
    »Und wenn nur zwei zurückblieben, wäre es schon zu viel.« Okowan machte keinen Hehl daraus, wie sehr er die schwarzen Krieger verabscheute. »Wenn du mich fragst, sollten wir uns schnellstens darum bemühen, ein eigenes Heer auf die Beine zu stellen, damit wir diese grobschlächtigen und blutrünstigen Mordbestien rasch loswerden. Je eher, desto besser.«
    »Ein eigenes Heer?« Asco-Bahrran hatte in den vergangenen Sonnenläufen so viel zu tun gehabt, dass er sich darüber noch keine Gedanken gemacht hat. »Denkst du wirklich, dass es in Thale jemanden gäbe, der sich mit den Schlächtern der Druiden verbündete?«
    »Das kommt ganz auf das Angebot an.« Okowan grinste. »Wie meinst du das?«
    »Für die ergebenen Krieger Wohlstand und gutes Essen. Für die anderen nur eben das Nötigste. Du wirst sehen, sie werden in Scharen kommen, um sich dem Heer anzuschließen.«
    »Anscheinend hast du schon ganz genaue Pläne.« Jetzt grinste auch Asco-Bahrran. »Wie wäre es, wenn du dich darum kümmerst? Ich gebe zu, dass mir die Gesellschaft der schwarzen Krieger auch nicht behagt. Je schneller wir auf sie verzichten können, desto besser.« Er legte Okowan kameradschaftlich die Hand auf die Schulter. »Ich bin sicher, du wirst Erfolg haben. Aber achte darauf, dass dir die Hauptleute bedingungslos ergeben sind.« Dann wandte er sich zur Tür um und sagte: »Doch jetzt entschuldige mich. Die Sucher sind bestimmt schon unterwegs, und ich möchte nichts verpassen.«
    Bis tief in die Nacht hinein führte Naemy die Gruppe der Nebelelfen durch das dicht bewaldete Hügelland östlich des Ylmazur-Gebirges. Der dunkle Waldboden war feucht, und es tropfte von den Blättern, ein untrügliches Zeichen dafür, dass es auch hier heftig geregnet hatte. Die dunklen Wolken hatten sich jedoch nach Westen verzogen, ehe die erste Gruppe Nebelelfen am verabredeten Ort nahe der Eiche eingetroffen war, und der Himmel war nur mehr von vereinzelten Wolken bedeckt.
    Mit der Abenddämmerung kam die Kälte. In der feuchten Luft bildeten sich zwischen den Bäumen dichte Nebelschwaden, die den Elfen die Sicht erschwerten, doch das Moos an den Bäumen wies ihnen die Himmelsrichtung, und sie schritten unbeirrt voran. Im Schutz der Bäume, die zu den letzten Ausläufern der Wälder von Daran gehörten, und unter Verzicht auf die wenigen begehbaren Pfade, die die Vorberge im Zickzack durchzogen, blieben sie unbehelligt und für sich, während sie sich zielstrebig auf jene Stelle zubewegten, die Naemy für die Überquerung des Hochgebirges am geeignetsten hielt - die schneebedeckte Ebene des Bajun-Gletschers.
    Der Aufstieg dorthin war Naemy wohl bekannt. Hier hatte sie mit Tabor nach eingefrorenen Riesenalpgelegen Ausschau gehalten. Viele Mondläufe lang hatten sie gesucht, bevor sie tatsächlich drei unversehrte Eier gefunden hatten. Letivahr, Chantu - und Zahir! Naemy spürte, wie sich ihr Herz bei dem Gedanken an die geliebten Riesenalpe schmerzhaft zusammenzog. Den Tod Zahirs hatte sie noch immer nicht verwunden, und sie fragte sich, was wohl aus den anderen beiden Riesenalpen geworden war. So schritt sie schweigend aus und hing ihren eigenen Gedanken nach, während sich der Wald langsam lichtete und die schneebedeckten Gipfel des Ylmazur-Gebirges zum Greifen nah vor ihnen lagen.
     
     
     
     

 
10
     
    Für Fedeon, der das Marschieren nicht gewohnt war, war es eine lange und anstrengende Wanderung. Zwar war er ausgeruht und muskulös, aber mit den ausdauernden Nebelelfen, deren Kräfte nahezu unerschöpflich schienen, konnte er sich nicht messen. So war er erleichtert, als Naemy ihm anbot, auf Bronadui zu reiten, und obwohl er Pferde nicht sonderlich liebte, sah man den jungen Skalden von da an doch zumeist auf dem Rücken des braunen Hengstes.
    Als der Morgen graute, hatten die Flüchtlinge die flachen Hänge am Fuß des Ylmazur-Gebirges mühelos überwunden und die dichten Laubwälder unbehelligt passiert. Nirgends waren sie auf Widerstand gestoßen, denn Nimrod war weit, und die schwarzen Krieger waren noch nicht in diese abgelegene Gegend vorgedrungen.
    Dann lag der Wald hinter ihnen. Nur ein flacher, von spärlichen braunen Gräsern bewachsener Abhang trennte die kleine Gruppe noch von den Ausläufern des

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