Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
Vom Netzwerk:
leichter vorankommen.«
    Und während sich die kleine Gruppe daranmachte, die letzten Längen der schroffen und unwegsamen Landschaft hinter sich zu lassen, lösten sich aus dem Dunst im Westen mehrere unscheinbare Wirbel, die sich dem Ylmazur-Gebirge mit rasender Geschwindigkeit näherten.
    Im Licht der tief stehenden Sonne glitt ein gewaltiger Schatten über die Wälder von Daran hinweg. Die Menschen, die ihn aus der Ferne sahen, glaubten zunächst, es handle sich um einen Riesenalp. Aber die Freude darüber schlug nur zu rasch in blankes Entsetzen um.
    Je näher der vermeintliche Riesenalp kam, desto klarer wurde den Menschen, dass sie einem gewaltigen Irrtum unterlagen. Denn das, was sich ihnen näherte, war ein Grauen erregendes Monstrum, das einem Albtraum entsprungen zu sein schien.
    Das Tier am Himmel glich in seinem Äußeren einer gewaltigen Fledermaus, doch im Gegensatz zu den kleinen harmlosen Geschöpfen der Nacht war es so Furcht erregend und hässlich, dass sich die Kinder bei seinem Anblick schreiend in die Arme ihrer Mütter flüchteten und die Leute eilig Schutz in den Hütten suchten.
    Erst als der mächtige Flügelschlag verklungen und das Geschöpf nicht mehr zu sehen war, wagten sich die Menschen wieder aus den Hütten und schauten ängstlich nach Westen, wo sich das Untier noch als kleiner schwarzer Fleck über den Gipfeln des fernen Ylmazur-Gebirges abzeichnete.
    Niemand, nicht einmal Naemy, bemerkte den dunklen Schatten, der nur wenige hundert Längen von ihnen entfernt lautlos über die Wipfel der Bäume glitt und die Sonne für einige Herzschläge verdunkelte.
    Das Gelände, durch das Naemy die Gruppe der Flüchtlinge seit dem frühen Nachmittag führte, war viel zu dicht bewaldet, um einen Blick auf den Himmel zu gestatten. Zudem stieg es mit dem schwindenden Sonnenlicht immer steiler an, und die Nebelelfen mussten die ganze Aufmerksamkeit auf den Boden richten, wo mit Nadeln bedeckte Wurzeln schnell zu schmerzhaften Stürzen führen konnten.
    Der eintönige, dichte Wald nahm ihnen die Sicht und machte es ihnen fast unmöglich zu bestimmen, wo sie waren, doch der Wechsel von Laub- zu Nadelbäumen und die immer dünner werdende Luft ließen keinen Zweifel daran, dass sie sich allmählich der Baumgrenze näherten. Trotz der Strapazen wurde die Stimmung innerhalb der kleinen Gruppe mit jeder Länge, die sie weiter in die Berge vordrang, besser. Wie Glamouron wähnten sich auch die anderen Nebelelfen längst in Sicherheit. Niemand glaubte ernsthaft daran, dass man sie verfolgte.
    Niemand - bis auf Naemy.
    Die erfahrene Nebelelfe rechnete fest damit, dass man ihnen auf den Fersen war, und achtete mit zum Zerreißen gespannten Sinnen auf eine verräterische Veränderung in der Luft, die sie schon einmal gespürt hatte, damals, als sie mit Sunnivah, Fayola und Vaith auf dem Weg zum Himmelsturm gewesen war, um der Gütigen Göttin den Stab der Weisheit zurückzubringen. Damals war urplötzlich ein eisiger, heftiger Wind aufgetreten und ebenso schnell wieder verschwunden. Ein Wind, der nichts Gutes verhieß und von der Ankunft der Cha-Gurrlinen-Krieger kündete, die sich vielleicht mit seiner Hilfe bewegten.
    »Du sieht noch immer besorgt aus.« Glamouron, der mit Bronadui an ihrer Seite ging, lächelte Naemy aufmunternd zu. »Ich finde, allmählich kannst du dich entspannen. Wir haben den Wald unbehelligt erreicht, und du hast selbst gesagt, dass wir hier sicher wären.«
    »Ich habe nur gesagt, dass wir hier nicht so leicht zu entdecken sind«, berichtigte Naemy ihn knapp. »Beruhigt bin ich erst, wenn wir die Westseite der Berge erreicht haben.«
    »Dann hast du noch ein paar sehr anstrengende Sonnenläufe vor dir«, meinte Glamouron gut gelaunt, hielt an, ließ die Zügel los und schloss Naemy in die Arme. »Du bist eine gute Anführerin«, lobte er sie mit ernster Miene. »Du bist wachsam und umsichtig und mehr um die anderen besorgt als um dich selbst. Dein Verantwortungsgefühl und deine Wachsamkeit ehren dich, doch du solltest dich nicht zu sehr darin verbeißen. Wir sind hier in Sicherheit. Auch wenn die Sucher uns auf der Ebene gesehen haben, so weiß doch niemand, welchen Weg wir eingeschlagen haben und wo wir jetzt sind. Das Gelände hier ist unendlich weit und schlecht zu überblicken. Da können die Cha-Gurrlinen -wenn sie denn kommen - viele Mondläufe lang nach uns suchen.«
    »Du kennst die Cha-Gurrlinen nicht so wie ich«, begehrte Naemy auf und versuchte, sich aus Glamourons

Weitere Kostenlose Bücher