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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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Wasserflasche von der Schulter und ließ den Inhalt langsam in die Schale laufen. Als die Wasseroberfläche sich beruhigt hatte, hob er die Hände über die Schale, ließ eines der borstigen Bulsak-Haare hineinfallen und rezitierte leise murmelnd einen Zauberspruch, durch den er in der Lage sein würde zu beobachten, wie der Bulsak und die Cha-Gurrlinen die verhassten Elfen vernichteten.
    Die Gruppe der Flüchtlinge hatte die Kluft fast zur Hälfte überquert, als die Brücke plötzlich unter einer schweren Erschütterung zu schwanken begann. Naemy und Shari, die die Nebelelfen anführten, ließen sich vorsichtig auf die Knie sinken und klammerten sich mit den Händen an den eisigen Fels.
    »Was ist das?«, rief einer der Elfenkrieger Naemy über das wütende Heulen des Windes hinweg zu.
    »Ich weiß es nicht!« Mit zusammengekniffenen Augen versuchte Naemy die Dunkelheit auf der gegenüberliegenden Seite des Abgrunds zu durchdringen, doch obwohl sie wie alle Nebelelfen selbst bei wenig Licht noch gut sehen konnte, war es ihr unmöglich, etwas zu erkennen. Die wogenden Schatten waren undurchdringlich - zu undurchdringlich. Plötzlich überkam Naemy das unheilvolle Gefühl, in eine Falle gelaufen zu sein. »Bleibt zurück und duckt euch!«, rief sie den anderen zu, während sie sich auf allen vieren langsam voranschob. Je näher sie der wogenden Dunkelheit kam, desto deutlicher spürte sie die energiegeladene Aura von Magie in der Luft und bemerkte, wie sich die feinen Härchen auf ihren nackten Unterarmen aufstellten. Sie hörte die leise Stimme der Vernunft, die ihr zuflüsterte, dass es besser sei umzukehren, doch sie achtete nicht darauf. Entschlossen kroch sie weiter. Als sie nur mehr zwanzig Längen vom Ende der Brücke trennten, sah sie, wie sich in den tiefen Schatten der gegenüberliegenden Wand etwas regte.
    Zum Nachdenken blieb keine Zeit. Schon im nächsten Augenblick schob sich ein massiger Schatten, schwärzer als die Nacht, auf der Brücke heran. Naemy hielt den Atem an, während sie mit einer Hand nach einem losen Felsen tastete. Dann sprang sie auf und schleuderte dem Schatten den Stein mit voller Wucht entgegen. Er schlug auf und fiel in die Schlucht.
    »Zeig dich!«, rief sie herausfordernd. »Komm heraus, wer immer du bist.«
    In diesem Augenblick verzogen sich die Wolken vor To und Yu, und die Monde tauchten die Brücke in ein trügerisches silbernes Licht.
    Die plötzliche Helligkeit riss die Schatten mit sich fort, und Naemy sah sich einem Grauen erregenden Geschöpf gegenüber, gigantisch, finster und von abstoßender Hässlichkeit. Es hatte gewaltige fledermausartige Schwingen von vier Längen Spannweite, die es drohend ausbreitete, und einen riesigen roten Schnabel, an dessen Spitze ein messerscharfer gebogener Haken saß. Die Hinterläufe waren kräftig und muskulös, während die knochigen, klauenbewehrten Vorderbeine zu kurz für den massigen Körper anmuteten. Die runzlige Haut war braun, fast schwarz und von dicken borstigen Haaren übersät, die aus großen Poren hervorsprossen. Die kleinen Augen funkelten wild und blutrünstig, als das Tier den Schnabel zu einem zornigen Gebrüll öffnete. Naemy wankte nicht. So schnell, dass man die Bewegung kaum verfolgen konnte, hatte sie den Langbogen in den Händen und schoss die Pfeile nacheinander mit einer solchen Geschwindigkeit auf das Untier ab, dass sich der karge Vorrat im Köcher rasch dem Ende zu neigte.
    Doch die Mühe war vergebens. Das geflügelte Wesen schlug die Pfeile allesamt zur Seite. Kein einziger fand sein Ziel. Das Tier besaß eine erstaunlich rasche Wahrnehmung, und die Bewegungen, mit denen es die Geschosse lästigen Insekten gleich verscheuchte, muteten geradezu spielerisch an.
    »Bei den Toren!« Naemy hatte den letzten Pfeil verschossen und wich verstört zurück. Das Ungeheuer setzte ihr nach - ein riesenhaftes, schattendunkles Monstrum, das erstaunlich behände den schmalen, eisglatten Steg entlang kroch.
    »Glamouron, wir müssen zurück!« Naemy bediente sich der Gedankensprache, da ihr der heftige Wind die Worte von den Lippen riss.
    »Was ist das?«, kam die Antwort.
    »Ich weiß es nicht!« Naemy blieb keine Zeit für lange Erklärungen. »Zurück! Schnell! Beeilt euch!« Gebannt starrte sie auf das Ungeheuer, das sich der Gruppe inzwischen bis auf zehn Längen genähert hatte.
    Plötzlich spürte sie, wie sich jemand von hinten an ihr vorbeischob. Es war Hailoren. Mutig trat der Elfenkrieger dem Ungetüm mit

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