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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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ganz in einen bodenlangen Mantel gehüllt, dessen Kapuze den Kopf völlig verdeckte. Darunter wallten unstete blaugraue Nebel, die das Gesicht vor den Blicken des Magiers verbargen. Die Erscheinung hatte etwas Geisterhaftes an sich, so als käme sie nicht von dieser Welt. Bosheit und Hass umgaben sie wie eine greifbare Hülle, doch das war dem Magier gleichgültig. Er hatte die Berührung der Wesenheit in seinen Gedanken gespürt und fühlte sich ihr auf eine unbestimmte Weise verwandt. Es war, als hätten die eisigen Finger nicht nur in seinen Gedanken geforscht, sondern dort auch etwas hinterlassen. Der Magier konnte es nicht in Worte fassen, aber er spürte es. Er war an die verhüllte Gestalt gebunden und musste ihr dienen - von nun an und für alle Zeit.
    »Ich werde tun, was Ihr befehlt«, murmelte er ergeben. »Verlangt von mir, was immer Ihr wollt. Mein Leben gehört Euch -Meister.«
    » ... ich hatte ja keine Ahnung, dass die Biester so angriffslustig sind. Ich war neugierig und wollte sie mir mal aus der Nähe anschauen.« Fedeon seufzte und verzog schmerzhaft das Gesicht, als Shari den Verband an seinem Arm zusammenknotete. Die beiden Nebelelfen hatten ihn aus dem Gestrüpp befreit und in die Hütte gebracht, wo sich Shari sofort daran machte, die stark blutenden Wunden des jungen Skalden zu verbinden. Die junge Elfe arbeitete so schnell und verbissen, als könnte sie das angerichtete Unheil damit wieder gutmachen; sie vermied es jedoch, Naemy anzusehen, und beteiligte sich auch nicht an der Unterhaltung.
    »Ich habe ihnen nichts getan, aber sobald sie mich bemerkten, stürzten sie sich auf mich«, fuhr Fedeon fort. »Das Gestrüpp war meine einzige Zuflucht, doch diese Kreaturen gebärdeten sich wie wild. Immer wieder hackten sie mit den Schnäbeln nach mir und zerrten an den Ranken. Bei den Toren, ich dachte wirklich, ich müsste sterben. Meine Todesangst war so groß, dass sie mir für eine Weile das Bewusstsein raubte. Als ich dann wieder zu mir kam, waren die Biester fort.« Er lächelte glücklich. »Ich weiß gar nicht, wie ich euch danken soll. Wenn ihr die Bestien nicht verjagt hättet, wäre ich jetzt gewiss nicht mehr am Leben.«
    »Na, wunderbar!« Naemy, die auf einer der drei strohbedeckten Schlafpritschen an der Wand saß, rieb sich mit den Händen müde über das Gesicht und schüttelte den Kopf. »Das fängt ja gut an.«
    »Ich verstehe nicht.« Fedeon blickte verwundert von einer Elfe zur anderen. »Was fängt gut an?«
    »Alles!« Missmutig stand Naemy auf und ging zur Tür. »Erkläre du es ihm, Shari«, sagte sie mit finsterer Miene. »Ich werde derweil noch einmal nach Bronadui sehen. Immerhin ist es dein Verdienst, dass der Skalde noch am Leben ist. Erklär ihm, was los ist, aber vergiss nicht, ihn zu warnen.« Mit diesen Worten öffnete sie die Tür und trat hinaus.
    »Spricht sie immer in Rätseln?«, wollte Fedeon wissen. Er war viel zu glücklich darüber, dem Angriff der Echsenvögel entkommen zu sein, als dass er sich die gute Laune durch die verstimmte Nebelelfe hätte verderben lassen.
    »Manchmal«, antwortete Shari knapp. Sie hatte den Tiegel mit Kräutersalbe zur Hand genommen und bestrich die Kratzer und Schürfwunden auf Fedeons Rücken vorsichtig mit der zähen Paste. Sie war froh, dem jungen Skalden nicht ins Gesicht blicken zu müssen, denn sie wusste, dass ihn das, was sie ihm zu sagen hatte, zutiefst erschüttern würde. In der Hoffnung, dem unangenehmen Gespräch noch eine Weile zu entgehen, widmete sie ihre ganze Aufmerksamkeit seinen Wunden und versorgte jede einzelne mit übertriebener Gründlichkeit.
    »Wenn ich wieder in Nimrod bin, werde ich den Vorfall sofort melden.« Fedeon schien Naemys seltsame Bemerkung bereits vergessen zu haben und redete munter drauflos. »Sobald es hell wird, breche ich auf. Die Druiden müssen umgehend von dem Überfall unterrichtet werden. Wer weiß, wie viele dieser Bestien sich noch im Land herumtreiben. Ich mag gar nicht daran denken, welchen Schaden sie anrichten können! Es ist meine Pflicht, die anderen zu warnen.«
    »Es tut mir Leid, aber ich fürchte, du wirst nirgends hingehen.« Shari bemühte sich, gelassen zu klingen.
    »So? Wer sagt das?« Fedeons Tonfall war zu entnehmen, dass er die Äußerungen der jungen Nebelelfe nicht wirklich ernst nahm. »Thale ist ein freies Land. Ich kann gehen, wohin ich will und...«
    »Nein, das kannst du nicht.«
    »Was soll das heißen?« Fedeon fuhr so heftig herum, dass er Shari fast

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