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Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers

Titel: Die Saga von Thale 03 - Die Hüterin des Elfenfeuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Felten
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dessen Schulter er hing, wieder in Bewegung setzte und das gewaltige Zelt betrat.
    Drinnen war es nahezu dunkel. Eisige Luft, die einen modrigen Geruch in sich trug, erfüllte den Raum, und ein seltsames Wispern wie von hundert körperlosen Stimmen strich durch die Dunkelheit. Der Eberkrieger ging ein paar Schritte in den Raum hinein, dann nahm er Asco-Bahrran von den Schultern und warf ihn zu Boden.
    Der Magier prallte mit dem Kopf auf die harte Erde, krümmte sich zusammen und blieb benommen liegen. Er spürte, wie die unnatürliche Kälte in zähen Schwaden über den Boden wallte und ihm mit eisigen Fingern über das Gesicht strich, doch sehen konnte er nichts. Der Aufprall hatte ihn an den Rand der Besinnungslosigkeit gebracht, und das Rauschen des Blutes in seinen Ohren erstickte alle anderen Geräusche. Er wusste nicht, was ihn hier erwartete und was man mit ihm vorhatte, doch eines fühlte er ganz deutlich: Dieses Zelt war ein Sammlungsort unglaublicher Macht. Gewaltige Magien ballten sich hier zusammen und verdichteten die Luft, so dass er kaum noch atmen konnte. Es waren Magien, die seine eigenen Möglichkeiten hundertfach in den Schatten stellten, und obwohl er um sein Leben fürchtete, regte sich tief in ihm der unbändige Wunsch, ein Teil dieser Kraft zu werden.
    »Nehmt ihm die Fesseln ab!« Eine tiefe machtvolle Stimme hallte befehlend durch den Raum. Schemenhafte Gestalten huschten heran, die den Magier mit flinken Fingern von den Fesseln befreiten und wieder in den Schatten verschwanden, bevor er sie erkennen konnte. Asco-Bahrran war frei, doch er wagte sich nicht zu bewegen noch aufzublicken. Wer immer gesprochen hatte, befand sich unmittelbar vor ihm, und die Furcht vor dem, was ihn erwarten mochte, zwang Asco-Bahrran zur Demut.
    »Edarag rafes ner wrrag«, wandte sich die Stimme an den Eberkrieger, worauf dieser das Zelt verließ.
    Danach herrschte langes Schweigen. Die Zeit tröpfelte scheinbar endlos dahin, doch Asco-Bahrran rührte sich nicht. Er fühlte die Blicke des Sprechers auf sich ruhen, mächtig, Furcht erregend und kalt wie Eis, und er wusste: Was immer hier geschah, war von größter Bedeutung für sein weiteres Schicksal. Es war eine Art Prüfung, die er nur bestehen würde, wenn er sich ruhig verhielt. So lag er still da, hielt die Augen geschlossen und wartete.
    Ein stechender Schmerz hinter der Stirn ließ ihn plötzlich zusammenzucken. Ihm folgte ein Gefühl, als bahnten sich tastende, eisige Finger langsam einen Weg durch sein Bewusstsein. Asco-Bahrran keuchte erschrocken auf und krümmte sich am Boden zusammen, doch die tastenden Finger wichen nicht zurück. Rücksichtslos schoben sie sich weiter durch die Gedanken des Magiers und lasen in ihnen wie in einem offenen Buch. Nichts blieb ihnen verborgen. Sie öffneten Türen, hinter denen verleugnete Gefühle und längst vergessene Erinnerungen schlummerten, forschten nach Sehnsüchten und Wünschen und förderten selbst geheimste Gedanken zu Tage.
    Asco-Bahrran zitterte am ganzen Körper, kalter Schweiß rann ihm von der Stirn, und die Hände waren zu verkrampften Klauen erstarrt. Nie zuvor hatte er sich so nackt gefühlt. Seine Gedanken waren dem fremden Bewusstsein schutzlos ausgeliefert, doch bei aller Furcht spürte er dahinter auch eine Verlockung, der er kaum zu widerstehen vermochte. Eine Macht, nach der er sich immer gesehnt hatte. Eine Macht, mit der er sich all seine Träume erfüllen könnte. Eine Macht, mit deren Hilfe seine Rache an den Druiden und Verrätern in Nimrod noch fürchterlicher und gnadenloser werden könnte, als er es je für möglich gehalten hätte. Dann waren die tastenden Finger plötzlich fort und mit ihnen alle Anspannung.
    »Du hasst!« Eine tiefe Genugtuung lag in den Worten, als sich die Stimme erneut über das Schweigen erhob. »Und du sehnst dich nach Macht. Diene mir, und ich werde dir mehr Macht geben, als du es dir erträumt hast.«
    »Und was verlangt Ihr dafür?« Asco-Bahrran hatte sich zitternd aufgerichtet und kniete nun am Boden, die Stirn unterwürfig auf die Erde gepresst.
    »Wissen!«, erwiderte die Stimme, und die eisigen Nebelschwaden gerieten in Wallung. »Sag mir alles über die Stadt, die ihr Nimrod nennt. Vergiss nichts!«
    »Das ist nicht schwer«, erwiderte Asco-Bahrran erleichtert. »Ich werde Euch alles sagen, was ich weiß.« Langsam hob er den Kopf und wagte einen vorsichtigen Blick auf die verhüllte Gestalt, die vor ihm aus den Nebeln ragte. Wer immer dort stand, war

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