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Die Sakristei Des Todes

Die Sakristei Des Todes

Titel: Die Sakristei Des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Paul Harding
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»Es war so, wie ich gesagt habe, Pater. Ich war nicht
mehr als zehn Minuten dort.«
    »Ich habe gesehen, wie der Verband
abgenommen wurde«, schrie Watkin. »Es ist wahr, Pater. Ein Wunder.«
Die Leute bekreuzigten sich und schauten furchtsam zur Kirche
hinüber.
    »Pater«, rief Tab, der
Kesselflicker, »was sollen wir jetzt machen?«
    »Wir sollten den Mund halten, Tab,
und einen kühlen Kopf bewahren. Kommt!« befahl Athelstan. »Alle in
die Kirche! Pike, du gehst und holst den Arzt Culpepper. Sag ihm,
ich bitte um Verzeihung, aber es ist wichtig, daß er sofort
kommt.«
    Die Gemeinde folgte Athelstan und
dem Mann, der die Wunderheilung erfahren hatte, in die Kirche.
Athelstan befahl allen, sich hinzusetzen und den Mund zu halten. Er
ging wieder hinaus und lehnte sich an die Tür, während hinter ihm
erneut aufgeregtes Getöse losbrach. Er hockte sich nieder und betrachtete den Haufen schmutziger Verbände:
Sie waren mit dunklen Flecken übersät und stanken faulig. Athelstan
untersuchte sie immer noch, als Pike mit dem verdrossen
dreinblickenden Culpepper zurückkam. »Pater, was gibt es jetzt
schon wieder?«
    »Lieber Doktor, ich bitte um
Entschuldigung, aber da ist ein Mann in der Kirche, einer Eurer
Patienten. Er behauptet, er habe an einer Entzündung am Arm
gelitten, und Ihr hättet die Stelle mit Salbe bestrichen und
verbunden.« Culpepper zog sich den pelzverbrämten Mantel fester um
die knochigen Schultern, und sein sonst humorvolles Gesicht wirkte
jetzt gereizt und angespannt.
    »Pater, ist das alles? Ich kann mich
doch nicht an jede Verletzung erinnern!«
    »Geht dort hinein«, bat Athelstan.
»Geht hinein, schaut Euch den Mann an, untersucht seinen Arm, und
dann kommt heraus und berichtet mir.«
    Kopfschüttelnd und fluchend
gehorchte Culpepper. Athelstan wartete draußen. Das Geplapper
hinter ihm verstummte für eine Weile und brach dann erneut los, als
Culpepper mit überraschter und bestürzter Miene aus der Kirche kam.
»Nun?« fragte Pike, an Gesicht und Körper angespannt wie ein
Windhund.
    Der Arzt schaute Athelstan betreten
an. »Es stimmt, Pater. Vor einigen Tagen kam Raymond D'Arques mit
einer schrecklichen Hautentzündung zu mir. Ich habe sie sorgfältig
untersucht, eine Salbe daraufgestrichen, den Arm verbunden und eine
Gebühr kassiert.«
    »Der Arm hatte die
Fäule?«
    »Eindeutig, Pater. Ein pilzartiger
Ausschlag, der die Haut rauh machte und
furchtbares Jucken verursachte.«
    »Und der ist jetzt
geheilt?«
    »Ihr habt es gesehen, Pater. Und ich
auch.«
    »Könnte eine solche Infektion durch
die Salbe geheilt worden sein, die Ihr daraufgestrichen
habt?«
    »Das bezweifle ich, Pater. Nicht in
so kurzer Zeit. Solche Infektionen - ich habe sie schon oft gesehen
- brauchen Wochen, ja Monate, bis sie abheilen. Aber die Haut ist
jetzt gesund und frisch.«
    Athelstan trat gegen den kleinen
Haufen Verbandstoff. »Und das hier ist von Euch?«
    Der Arzt hob die Verbände auf, ohne
sich zu besinnen, und schnupperte aufmerksam daran. »Ja, Pater, und
wenn Ihr sie nicht braucht - er braucht sie sicher nicht mehr -,
nehme ich sie mit und verwende sie noch einmal.« Der Arzt trat
dicht an Athelstan heran. »Ich kann es nicht erklären, Pater, und
Ihr könnt es auch nicht. Und wieso sollte Gott in St. Erconwald
keine Wunder wirken?« Er machte auf dem Absatz kehrt und stapfte
die Straße hinunter.
    Athelstan sah Pike an. »Was weißt du
über diesen Raymond D'Arques?«
    »Ein braver Mann, Pater. Er und
seine Frau Margot leben an der Dog Leg Lane. Er hat ein ziemlich
großes Haus beim Skinner's Yard.«
    Athelstan lehnte sich an die Wand.
Die Dog Leg Lane lag gerade noch innerhalb seines Pfarrbezirks.
»Ich sehe sie aber nie in der Kirche«, brummte er. »Ah«, antwortete
Pike, »weil er und seine junge Frau wohlhabend sind und nach St.
Swithin gehen. Sie sind gute, fromme Menschen, Pater, und geben
regelmäßig den Armen. Er ist ein anständiger Handwerker, beliebt
und geachtet. Fragt den alten Bladdersniff. Der kennt jedermanns
Geschäft.« Athelstan seufzte und kehrte in die Kirche zurück, wo
seine aufgeregten Pfarrkinder Raymond D'Arques und seine Frau
umdrängten. Der Mann winkte die anderen zur Seite und kam auf ihn
zu.
    »Pater«, flüsterte er, »es tut mir
leid. Mein Arm war krank, und ich kam her, um zu beten. Ich kann
nur Gott und Euch danken. Bitte nehmt dies.« Er drückte Athelstan
eine Silbermünze in die Hand.
    Der Priester trat zurück. »Nein,
nein, das kann ich nicht.«
    »Pater, Ihr

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