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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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Knochen ausstrecken können.«
    Kurze Zeit später lagen sie Seite an Seite in ihrem behelfsmäßigen Bett aus drei Decken. »Nun, zumindest haben wir den Stein ins Rollen gebracht«, sagte Sophie und griff impulsiv nach Ryders Hand. Im ersten Moment war er völlig sprachlos, führte aber ihre Hand an seine Lippen und küßte sie zart.
    »Ja«, brachte er schließlich hervor, »aber es wird nicht leicht sein, Liebling. Verdammt, man müßte mich auspeitschen!«
    »Ich muß gestehen, daß ich das in der Vergangenheit sehr oft durchaus befürwortet hätte, aber diesmal nicht. Es ist nicht deine Schuld, Ryder.«
    »Wessen Schuld ist es dann? Etwa die von Mrs. Smithers oder Dr. Pringle?«
    »Also gut, du hast dich in Dubust getäuscht, aber Selbstvorwürfe nützen uns jetzt nichts, Ryder.«
    Er war ein verantwortungsloser Narr gewesen, und diese Erkenntnis schmerzte ihn sehr. Trotzdem hatte Sophie natürlich recht: Selbstvorwürfe brachten sie im Augenblick nicht weiter, und sie hatten den Stein zumindestens ins Rollen gebracht, indem sie in Lower Slaughter zwei Frauen gefunden hatten, die früher in Chadwyck House gearbeitet hatten und ihren Dienst gleich am nächsten Tag wieder antreten konnten. Vorläufig starrte aber noch alles vor Schmutz, auch der Blaue Salon, wo sie jetzt auf dem Boden lagen. »Verdammt, wir könnten dieses Zimmer jetzt getrost den Schwarzen Salon nennen«, knurrte er. »Von Blau ist hier jedenfalls keine Spur mehr zu sehen.« Fluchend klopfte er sein Kissen zurecht. »Das ist nun also deine erste Nacht in meinem herrlichen Haus.« Er zog Sophie näher an sich heran. »Es tut mir wahnsinnig leid, daß ich dich in diesen Schlamassel gebracht habe.«
    Sie gab keine Antwort, aber das störte ihn nicht, denn er war so wütend und schämte sich seiner Trägheit und Sorglosigkeit so, daß es ihm nur darum ging, sich irgendwie abzureagieren. »Ich werde den Kerl finden. Das dürfte nicht allzu schwer sein. Alle Möbel waren katalogisiert, was unser guter Mr. Dubust zweifellos nicht gewußt hat. Onkel Brandon war nämlich ein schrecklicher Pedant, und ich glaube sogar, daß er letztlich an dieser Kleinlichkeit erstickt ist. Jedenfalls werden wir alle Sachen wiederfinden, und dann schnappe ich mir Dubust und schneide ihm höchstpersönlich die Eier ... äh, ich meine, er wird mir diese Sache büßen, das schwöre ich dir!«
    Erst jetzt bemerkte Ryder, daß seine Frau fest schlief. Er küßte sie zart auf die Stirn, und kurz bevor er selbst einschlief, ging ihm durch den Kopf, daß das Leben zwar gelegentlich mit sehr unangenehmen Überraschungen aufwartete,-aber andererseits auch unerwartete Tröstungen bereithielt — beispielsweise das warme und weiche Persönchen, das in seiner Armbeuge ruhte und eine Hand auf sein Herz gelegt hatte.
    Die nächsten Tage ließen sich mit nichts vergleichen, was Sophie je erlebt hatte. Sie kam sich wie ein General vor, der seine Truppen befehligt, zeitweise aber auch Seite an Seite mit ihnen an vorderster Front kämpft. Weder Schmutz noch bleierne Müdigkeit vermochten jedoch ihrer Hochstimmung etwas anzuhaben, denn sie wußte, daß sie etwas Sinnvolles machte, und zum erstenmal seit sehr langer Zeit war sie sich ihres Wertes bewußt.
    Sie trug ein viel zu kurzes, schmutziges Kleid und ein genauso schmutziges Kopftuch, als Doris, eine sehr dicke gutmütige Frau, von der Eingangshalle her schrie: »Mrs. Sherbrooke! Hier ist ein Herr.«
    Sophie hatte kaum Zeit, ihren Besen wegzustellen, als auch schon ein sehr attraktiver Mann vor ihr stand, er eine gewisse Ähnlichkeit mit den Sherbrookes hatte. »Sie müssen Tony Parrish sein«, sagte sie und reichte ihm die Hand.
    »So ist es. Und Sie sind die Frau meines Vetters.« Er drehte sich um und rief: »Komm herein, Liebling, und entfalte deinen ganzen wundersamen Charme. Unsere neue Kusine kann das bestimmt gebrauchen.«
    Als Melissande Parrish, Lady Rathmore, leichtfüßig die Halle betrat, hielt Sophie unwillkürlich den Atem an. Eine so schöne Frau hatte sie noch nie gesehen. Ihr kam es fast so vor, als hätte sich eine Märchenprinzessin hierher verirrt.
    »Sind Sie Alex' Schwester?«
    »O ja, ich bin Melissande, und Sie müssen Sophie sein, die Riesenüberraschung für sämtliche Sherbrookes in England, wie Tony sagt. Niemand hätte es für möglich gehalten, daß Ryder ... na ja, Ryder hatte immer einen großen Bedarf an Frauen ... aber Tony glaubt, daß er seinen Mätressen jetzt den Laufpaß geben wird und ...«
    »Das

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