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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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du nichts dagegen hast.«
    Ihm verschlug es. vor Begeisterung über diese so ganz andere Frau fast die Sprache. »Nein«, murmelte er. »Ich habe nicht das geringste dagegen.«
    Er zeigte ihr alle anderen Statuen, und sie blieb wie angewurzelt stehen, als sie zu dem Paar kamen, wo der Mann mit zurückgeworfenem Kopf und geöffnetem Mund über der Frau lag, die ihre Beine um ihn geschlungen hatte.
    »Du bist also eine echte Traditionalistin«, kommentierte er.
    Sie dachte darüber nach, wurde dann aber plötzlich leichenblaß, schluckte krampfhaft, riß sich von ihm los, fiel auf die Knie und übergab sich.
    »Verflixt und zugenäht!« fluchte Ryder leise vor sich hin.
    Sophie wollte sterben. Sie glaubte, widerlich schmeckende Watte im Mund zu haben, und ihr Kopf dröhnte so, daß sogar ihr eigenes Herzklopfen sie störte.
    Ryder hatte sie ins Haus getragen und zu Bett gebracht. Auf dem Korridor traf er seinen Bruder, und sie lachten schallend, bis Ryder schließlich fragte: »Ist Alex in genauso schlechter Verfassung wie meine Frau?«
    »Wahrscheinlich in noch schlechterer. Ich habe ein Heilmittel, aber ich weiß nicht, ob ich Alex dazu bringen kann, es zu trinken.«
    »Vielleicht sollten wir >Bäumchen wechseln< spielen und nicht der eigenen Frau, sondern der lieben Schwägerin das Zeug einflößen.«
    Douglas war einverstanden, und Ryder begab sich zu Alex, die regungslos auf dem Rücken lag, einen Arm über den Augen.
    »Keine Angst, Alex, ich bin's nur, Ryder. Ich werde jetzt deinen Kopf anheben, und du wirst die Medizin brav austrinken. In einer Stunde wirst du dann wieder Bäume ausreißen können, das verspreche ich dir.«
    Alex starrte ihren Schwager an und war so überrascht, daß sie widerspruchslos alles schluckte.
    Für Douglas war die Sache nicht ganz so einfach, aber Sophie genierte sich mittlerweile kaum noch vor ihm und stöhnte nur einmal laut, bevor sie die bittere Medizin trank.
    Wieder auf dem Korridor, berichtete Douglas: »Sophie schläft jetzt und wird wahrscheinlich erst morgen früh aufwachen. Tut mir leid, Ryder, aber heute nacht wirst du deine Begierde vergessen müssen. Und jetzt erzähl mir, welchen Weg ihr zum Chadwyck House nehmen werdet und womit ich dir helfen kann.«
    An einem sehr nebligen Freitagmorgen versammelte sich die ganze Familie vor dem Haus, um von Ryder und Sophie Abschied zu nehmen. Ryder entfernte sich ein wenig, als seine Frau ihren kleinen Bruder an sich drückte.
    »Ich werde dich vermissen, Liebling«, sagte sie. »Sei ein braver Junge, ja? Dein Pony ist einfach wunderbar. Vergiß aber nicht, dich um das Tier zu kümmern.«
    »Es heißt George, Sophie.« Jeremy ertrug klaglos alle guten Ratschläge, weil sie seine Schwester war und er sie von Herzen liebte, aber allmählich wurde er doch etwas ungeduldig. Ryder erlöste den Schwager, indem er ihn einfach hochhob und kurz umarmte. »Du mußt Sinjun hin und wieder kräftig eins auf den Deckel geben«, sagte er. »Sie braucht das. Wir sehen uns bald, Jeremy.« Er stellte ihn wieder auf die Beine, schüttelte ihm die Hand und half sodann seiner Frau beim Einsteigen in die Kutsche.
    Gleich darauf rollten drei Kutschen die lange Auffahrt hinab. In der ersten saßen Ryder und Sophie, in der zweiten Tinker, Ryders steifer Diener, und ein junges Mädchen, das als Sophies Zofe angelernt werden sollte. Es war sehr schüchtern und hieß Gory.
    Die dritte Kutsche war mit Gepäck schwer beladen.
    Douglas blickte nachdenklich den Kutschen nach und lächelte sodann Jeremy zu, der sich verstohlen eine Träne abgewischt hatte. »Ryder wird gut auf deine Schwester aufpassen, mein Junge. Mach dir keine Sorgen. Und bald werden wir alle wieder zusammen sein.«
    Sophie selbst legte nicht den geringsten Wert darauf, daß Ryder auf sie aufpaßte. Sie wollte ihn nicht einmal in ihrer Nähe haben, denn sie schämte sich fast zu Tode, jene schrecklichen Statuen angestarrt und sich sogar gewünscht zu haben, daß Ryder all das mit ihr machte. Und das Schlimmste war, daß dieser Lump genau wußte, was in ihr vorging.
    »Du bist ein Lustmolch«, schimpfte sie.
    »Und du bist eine Traditionalistin«, sagte er vergnügt. »Aber irgendwann wirst du dann doch mit meinem armen Männerleib herumexperimentieren wollen, und ich verspreche dir, bis dahin keine der interessanten Positionen zu vergessen, die wir im Garten gesehen haben.«
    »Ich habe überhaupt nicht an diese gräßlichen Statuen gedacht. Außerdem hasse ich es, wenn du weißt, was ich

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