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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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»Sie sind fast hier. Ich bin so schnell, wie ich nur konnte, zurückgeritten, um dich zu warnen. Oh, Ryder, es tut mir leid, aber ich konnte nichts anderes machen. Ich weiß natürlich, daß Douglas und die übrige Familie nicht wissen sollen, wie großartig du eigentlich bist, aber ...«
    Ryder hatte ein komisches Gefühl in der Magengrube. »Wovon redest du eigentlich?«
    »Die Kinder müßten in höchstens zwei Minuten hier sein.«
    »Dann hast du genau zwei Minuten Zeit für eine Erklärung.«
    »Ich habe Jeremy zu Jane und den Kindern nach Hadleigh mitgenommen. Du kannst mir später dafür den Hintern versohlen, Ryder, aber er hat sich dort sofort pudelwohl gefühlt und mit Oliver Freundschaft geschlossen. O Gott, mir bleibt nur noch eine Minute. Jane ist an Masern erkrankt. Sie hat mich sofort benachrichtigt, daß die Kinder wegen der Ansteckungsgefahr weg müßten; und dann hat Laura, eine ihrer Assistentinnen, mir auch eine Nachricht zukommen lassen. Sie wußte nicht, was sie tun sollte. Na ja, und da habe ich ihr und Jane geraten, alle Kinder hierher ins Chadwyck House zu schicken. Was hätte ich sonst tun sollen? Douglas einweihen?«
    Ryder starrte vor sich hin. »Nun, damit löst sich ein Problem ganz von allein. Höre ich da Wagenräder? Scheint fast so. Wer hat das alles bezahlt, Sinjun?«
    »Ich. Meine ganzen Ersparnisse sind dabei draufgegangen, aber ich wollte nicht, daß die Kinder mit Postkutschen reisen, und deshalb habe ich vier Kutschen gemietet, eine davon für das ganze Gepäck, und es ist mir auch gelungen, vier Zimmer im Goldenen Calf Inn in Reading zu reservieren, wo sie übernachten konnten.«
    Ryder tätschelte seiner Schwester grinsend die Wange. »Das hast du gut gemacht. Komm, begrüßen wir meine Kleinen. Großer Gott, hoffentlich hat keines der Kinder Masern bekommen. Eine gräßliche Krankheit.«
    »Was ist mit Sophie?«
    »Sophie ist nicht dumm«, sagte er, aber Sinjun, die ihren Bruder sehr gut kannte, hörte seiner Stimme an, daß er sich nicht ganz wohl in seiner. Haut fühlte.
    Als die beiden Geschwister aus dem Haus traten, waren Sophie und Jeremy den Kindern schon beim Aussteigen behilflich. Sie waren nur in Begleitung der sichtlich erschöpften Laura Bracken, denn die beiden anderen Helferinnen hatten sich bei Jane angesteckt. Glücklicherweise waren aber alle Kinder wohlauf.
    Jaime erspähte Ryder als erster und rannte mit einem Freudenschrei auf ihn zu. Ryder wirbelte den Jungen in der Luft herum, bevor er ihn an seine Brust drückte. Im nächsten Moment war er von Kindern umringt, die einen Höllenlärm veranstalteten.
    Sophie betrachtete das kleine Mädchen, das mit dem Daumen im Mund abseits stand. Seltsamerweise störte es sie nicht, daß sie keine Ahnung hatte, was hier eigentlich vorging. Sie wartete einfach ab. Daß Ryder ihren Blick zu meiden schien, lag vielleicht einfach daran, daß die Kinder wie Kletten an seinen Armen und Beinen hingen.
    Sinjun packte die Schwägerin am Arm. »Ich schwöre dir, Sophie, es ist nicht das, was du jetzt vielleicht glaubst.«
    »Keine Angst«, schmunzelte Sophie. »Der Junge dort drüben muß elf oder zwölf sein, und einen so großen Sohn kann Ryder unmöglich haben. Nein, ich lerne allmählich, daß bei ihm der Schein oft trügt.«
    »Es sind seine Kinder, seine Lieblinge«, erklärte Sinjun geradezu verzweifelt, »aber er ist nicht ihr richtiger Vater. Weißt du, er hat sie alle nach und nach gerettet. Er liebt Kinder, und er kann es nicht ertragen, wenn jemand grausam zu ihnen ist, und ...«
    Zwei Kinder auf den Armen und vier weitere im Schlepptau, kam Ryder freudestrahlend auf sie zu, aber er schaute stur über Sophies linke Schulter hinweg, während er sagte: »Das sind meine Kinder.« Er stellte sie ihr einzeln vor, und sie unterhielt sich lächelnd mit ihnen. Gleichzeitig registrierte sie verwundert, daß Ryder verlegen war.
    Ein zärtliches Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er das kleine Mädchen betrachtete, das immer noch still abseits stand.
    »So, ihr Wilden, ich möchte, daß ihr jetzt mit Jeremy und Sinjun in die Küche geht. Wir haben noch keine Möbel, aber ihr könnt auf dem Fußboden sitzen, und Mrs. Chivers und die Köchin werden euch mit Limonade und Kuchen verwöhnen. Lauft jetzt! Später erzähle ich euch von meinen Abenteuern und erkläre euch, warum wir keine Betten für euch haben.«
    »Und ich erzähle euch neue Geschichten über die Jungfräuliche Braut«, versprach Sinjun. »Wer weiß,

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