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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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und ...«
    »Wer ist denn George?«
    »Mein Pony. Es ist ein rassiger Berber, rabenschwarz mit zwei weißen Söckchen, und schnell wie der Wind, Sophie.«
    »Hat es seinen Namen von George dem Zweiten oder von dem verrückten dritten George?«
    Douglas lachte. »Nein, dieser George ist ein Händler in Hadleigh, der Jeremys Pony unglaublich ähnlich sieht.«
    »Ihr habt ein wahres Wunder vollbracht«, sagte Alex. »Wir waren ganz entsetzt, als wir erfahren haben, was dieser verfluchte Dubust angerichtet hat.«
    »Die Möbel müßten in den nächsten Tagen wieder hier sein. Du lieber Himmel, im Moment haben wir unten nur drei Stühle und einen Tisch.«
    »Das genügt vollkommen«, beruhigte sie der Graf. »Wo steckt denn Ryder?«
    »Bei irgendwelchen Pächtern.«
    Douglas starrte sie an. »Bei Pächtern?« wiederholte er ungläubig. »Was macht er denn da?«
    »Ich glaube, sie sprechen über Fruchtwechsel. Dubust war offenbar nicht nur ein Dieb, sondern auch in anderer Hinsicht ein Schuft. Er hat den Bauern keine neuen Ackergeräte genehmigt und außerdem verhindert, daß Felder brachliegen, was ja gelegentlich notwendig ist, wie du weißt.«
    »Ja«, sagte Douglas bedächtig, »ich weiß. Und Ryder kümmert sich darum?«
    »Es macht ihm sogar viel Freude.«
    »Können Jeremy und ich Ryder suchen gehen?« fragte Sinjun ihren Bruder. »Es ist schon spät, Douglas und eigentlich müßte er mit den Besprechungen bald fertig sein. Bitte!«
    »Mach, daß du wegkommst, Göre!«
    »Nehmt den Pfad dort drüben, neben den Ställen«, rief Sophie ihnen nach.
    Eine Stunde später betraten Ryder, Jeremy und Sinjun den Salon, in dem es nur drei Stühle gab. Ryder ging zu seiner Frau hinüber und küßte sie. »Schau mal, wer mich gefunden hat. Leider hatte ich weder meine Nagelschuhe noch den Bauernkittel an.«
    Er lächelte ihr zu und strich ihr zärtlich über die Wange. »Nein, Douglas, sag bitte nichts. Manche Dinge ändern sich eben. Aber um mir den nötigen Respekt zu zollen, solltest du mich in Zukunft Master Ryder oder Farmer Ryder nennen. Ich glaube fast, daß ich einen neuen Pflug entwerfen werde, einen ganz exquisiten, und anfertigen soll ihn dann ein Handwerker, der mindestens so berühmt ist wie Hoby oder Weston. Was hältst du davon?«
    »Ich glaube, daß du verrückt bist, Ryder, total verrückt und sehr glücklich.«
    »Und wie findest du unser Haus?«
    »Ihr habt es in sehr kurzer Zeit in ein gemütliches Heim verwandelt.«
    »Na ja, Sophie hat eigentlich nur sehr wenig dazu beigetragen, wenn ich ganz ehrlich sein soll. Aber ich will nicht, daß sie sich völlig unnütz vorkommt.«
    Sophie stürzte sich in gespielter Empörung auf ihn, und er zog sie lachend und mit funkelnden Augen an sich und wirbelte sie im Kreis herum.
    Der Graf tauschte schmunzelnd einen Blick mit seiner Frau.
    Es störte den Grafen und die Gräfin nicht im geringsten, daß sie in einem Gästezimmer auf einem Stapel Decken schlafen mußten. Ryder vermutete sogar — und immerhin war er in solchen Dingen ein Experte —, daß sie die Abwechslung ganz reizvoll fanden. Sein Bruder war ein einfallsreicher Mann.
    Douglas und Alex blieben nur anderthalb Tage, weil sie dem Herzogspaar von Portsmouth einen Besuch abstatten mußten. Sinjun und Jeremy planten hingegen einen langen Aufenthalt. Wie Sinjun kichernd verkündete, wollte sie Ryder unbedingt im Bauernkittel sehen.
    Eine knappe Stunde nach der Abreise des Grafen und der Gräfin suchte Sinjun ihren zweiten Bruder, der gerade damit beschäftigt war, seine Frau leidenschaftlich zu küssen. Sie räusperte sich kräftig. Ryder schaute stirnrunzelnd auf. »Verschwinde, Sinjun! Du bist erst fünfzehn und darfst solche Liebesszenen überhaupt noch nicht sehen.«
    »Ha«, erwiderte Sinjun keck, »du müßtest nur mal Douglas und Alex sehen, wenn sie sich unbeobachtet glauben. Sie führen sich unmöglich auf, und Alex wirft dabei immer den Kopf zurück und stößt so komische Laute aus und .. .«
    »Halt den Mund, Göre! Und wenn du keine sehr einleuchtende Erklärung für diese Störung hast, werde ich dir den Hintern versohlen.«
    »Ich muß mit dir reden, Ryder. Unter vier Augen.«
    Das war eine ungewöhnlich ernsthafte Sinjun, und Sophie löste sich aus den Armen ihres Mannes und ließ die Geschwister allein.
    Ryder lehnte sich mit verschränkten Armen an den Kaminsims.
    »Ich bin zu spät dran.«
    »Wofür?«
    Zu Ryders großer Verwunderung bekam Sinjun einen hochroten Kopf und rang die Hände.

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