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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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war Ryders Schlafzimmer wieder leer, bis auf Sophie und Jeremy. Der Junge hielt seine Schwester noch immer fest umklammert, war sie doch der einzige Mensch, der von seiner ursprünglichen Welt noch übrig war.
    Ohne lange zu überlegen, kauerte Ryder neben ihm nieder und sagte leise: »Alles ist in Ordnung, Jeremy. Wirklich. Sophie ist in Sicherheit. Wie wär's, mein Junge, wenn deine Schwester und ich dich jetzt wieder ins Bett bringen würden?«
    »Willst du vorher vielleicht noch ein Glas Milch?«
    Der Junge schüttelte den Kopf. »Nein, denn ich müßte mich bestimmt übergeben. Das war schrecklich, Sophie, wirklich schrecklich. Ich habe es satt, dauernd so schreckliche Dinge zu erleben.«
    »Ich auch, Liebling.«
    »Und ich ebenfalls.« Ryder fuhr Jeremy zärtlich durchs Haar, als der Junge ungläubig zu ihm aufschaute.
    Es dauerte eine gute halbe Stunde, Jeremy zu beruhigen. Sie blieben bei ihm, bis er eingeschlafen war, und dann folgte Ryder Sophie in ihr Schlafzimmer.
    »Komm, setzen wir uns noch ein Weilchen auf den Balkon«, schlug er vor. »Mir geht es wie Jeremy — ich bin viel zu aufgeregt, um gleich einschlafen zu können.«
    Sie setzten sich in zwei Schaukelstühle und schwiegen lange, bis das Entsetzen langsam, sehr langsam wich.
    »Danke, Sophie.«
    »Gern geschehen.«
    »Wie hast du es bemerkt?«
    »Ich hörte ein seltsames Geräusch, das nicht in die Nacht hineinpaßte, und das hat mich aufgeweckt. Dann sah ich einen Schatten und folgte ihm. Und schließlich erkannte ich Thomas und sah, daß er dich umbringen wollte.«
    »Du hast unglaublich schnell reagiert«, sagte Ryder, und es hörte sich leicht verärgert an. »Ich habe ein weibliches Wesen noch nie so schnell und effektiv handeln sehen. Du hast nicht gezögert. Du bist weder ohnmächtig geworden noch hast du einen leisen Klagelaut von dir gegeben. Du hast aus Leibeskräften gebrüllt, und du hattest sogar eine Waffe bei dir.«
    »Wie du dich vielleicht erinnern wirst, hatte ich diesen Krug schon einmal verwendet und wußte deshalb, daß er stabil ist. Du warst in dem Netz gefangen. Was hätte ich tun sollen? Dich wie einen zappelnden Fisch abschlachten lassen? Und ein zartes weibliches Wimmern hätte nicht viel Sinn gehabt. Außer mir befand sich ja niemand in unmittelbarer Nähe.«
    »Gott sei Dank, daß du in der Nähe warst«, seufzte Ryder. »Andernfalls hätte er mich bestimmt umgebracht. Das ist dir doch auch klar, oder? Ich habe einen besonders tiefen Schlaf.«
    Sie zuckte die Achseln, als hätte sie nichts Besonderes getan, und ihre Stärke brachte ihn ebenso in Wut wie ihre Gelassenheit, ob beides nun echt oder gespielt war; das konnte er nicht entscheiden, und er fragte sich, ob er es jemals wissen würde. Er sprang auf und starrte auf sie hinab, entsetzt über sein eigenes Benehmen. Nie zuvor hatte er wie ein richtiger Neidhammel reagiert, aber es war einfach zuviel für ihn. Sie hatte die Welt und all seine Erfahrungen und Überzeugungen völlig auf den Kopf gestellt. »Ich freue mich jedenfalls, daß dir etwas an mir liegt.«
    »Was soll das heißen?«
    »Emile hat gesagt, daß du dich in eine wahre Furie verwandelst, wenn jemand in Gefahr ist, an dem dir etwas liegt.«
    »Ich habe dir doch schon gesagt, Ryder, daß er nach dir auch mich umgebracht hätte. Ich bin nicht dumm.«
    »Wie geht es deinen Füßen?«
    »Gut. Ich bin fast gesund.«
    »Ausgezeichnet«, sagte er und zog sie hoch. Bevor sie reagieren konnte, drückte er sie an sich, umfaßte mit einer Hand ihr Kinn und küßte sie hart auf den geschlossenen Mund.
    »Mir gefällt das nicht«, murmelte er sodann, und sein Atem war so heiß wie das Verlangen, das in ihm brannte. »Du verhältst dich nicht so, wie du solltest. Ich kann dich einfach nicht verstehen, und damit will ich mich nicht mehr abfinden. Verdammt, sei eine Frau!«
    Er küßte sie wieder, preßte ihren Unterleib an sich, ließ seine Hände über ihre Pobacken gleiten.
    Sie entwand sich ihm, ohne ein Wort zu sagen, wich einfach zurück, einen kleinen Schritt nach dem anderen, und schließlich wischte sie sich mit dem Handrücken den Mund ab.
    Er zitterte jetzt vor Wut. »Nach all den gottverdammten Männern, die du gehabt hast, wagst du es, dir nach einem Kuß von mir den Mund abzuwischen?«
    Sie ließ ihre Hand fallen und wich einen weiteren Schritt zurück.
    »Wenn du noch lange so rückwärts läufst, landest du in Samuels Schlafzimmer. Du wirst seine Haushälterin aus dem Bett schmeißen müssen, aber

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