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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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mit dem Champagner zuprosten, den James aufgetrieben hat.«
    Sophie blieb bleich und stumm. Ryder zog sie sanft an sich und küßte sie ganz zart, bevor er ihr zuraunte: »Ich bin dein Mann. Ich werde dich beschützen. Cole wird dich nicht anrühren.«
    Sie bewegte sich immer noch nicht. Als er sie schließlich losließ, blickte er sehr nachdenklich drein. Sie hatte seinen Kuß nicht erwidert, aber das war vielleicht verständlich, nachdem Coles Auftauchen ihr zweifellos einen neuen Schock versetzt hatte.
    »Weißt du was, Sophie? Ich habe dich diesmal wirklich beschützt, aber andererseits muß ich gestehen, daß ich allergrößte Lust hatte, ihn zu verprügeln. Deshalb kann ich nicht behaupten, nur aus edlen Motiven gehandelt zu haben. Aber nehmen wir es trotzdem einmal an. Kann ich mich darauf verlassen, daß du mich ebenfalls beschützen würdest?«
    »Das habe ich schon getan.«
    Er grinste. »Ja, und du warst einfach großartig. Wirst du weiterhin meine Amazone sein? Wirst du mich auch weiterhin beschützen?«
    »Du bist doch nicht Jeremy.«
    »Nein, das nicht, aber ich bin dein Mann, und als solcher müßte ich von nun an noch wichtiger sein.«
    »Ja«, sagte sie seufzend. »Ich werde dich beschützen.«
    »Gut.«
    Ryder warf einen Blick über die Schulter zurück. Coles Füße ragten unter dem Stuhl hervor. Was zum Teufel hatte der Kerl gewollt? Es war ein langer Ritt von Montego Bay nach Kimberly und zurück. Hatte er sich nur an Sophies Angst weiden und alle anderen einschüchtern wollen?
    Gleich darauf vergaß Ryder den Richter. Bald würde er Sophie besitzen. In wenigen Stunden würde sie nackt mit ihm im Bett liegen, in seinen Armen, und er hatte die Absicht, diese Nacht — die einzige vor wochenlanger Trennung — voll auszukosten.
    Summend geleitete er sie ins Eßzimmer, ließ sie rechts von sich Platz nehmen und setzte sich ans Kopfende des Tisches. Dann griff er nach ihrer Hand und küßte ihre Finger. Sie reagierte nicht darauf.
    »Emile wird Cole wegbringen«, sagte er. »Vielleicht wird er erfahren, was Cole herausgefunden hat, und warum der Kerl heute abend hier aufgetaucht ist.« »Ich wünschte, ich hätte ihm selbst einen Kinnhaken versetzen können«, murmelte sie.
    Er war entzückt. »Tatsächlich? Keine schlechte Idee. Zeig mir mal deine Faust.«
    Sie tat es, und er schob ihren Daumen herunter. »Wenn du zuschlagen willst, darf dein Daumen niemals vorstehen. Du könntest ihn sonst brechen. Ja, so ist's richtig.«
    »Du hast dir die Knöchel verletzt!«
    »Ah, so etwas fällt im Vergleich zum Vergnügen überhaupt nicht ins Gewicht. Und nun erinnere dich daran, meine Liebe, daß du meine Braut bist. Heb dein Glas und stoß mit mir an. Ja, so. Und jetzt lächle. Gut.«
    Sie nippte am Champagner. Er war köstlich, kalt und herb.
    Sie trank einen zweiten, größeren Schluck.
    Die Unterhaltung wurde immer lebhafter. Mit jeder neu entkorkten Champagnerflasche nahmen Gelächter und Lärm weiter zu. Der Vikar gab einen Witz über einen Heiligen zum besten, der aus Versehen in die Hölle geschickt wurde. Er erzählte mit der ganzen Begeisterung eines frommen Sünders.
    Ryder lachte schallend, bis sein Blick auf Sophie fiel. »Du bist viel zu still, und du hast so gut wie nichts gegessen.«
    »Ich habe das alles nicht gewollt«, murmelte sie, ohne von der Ananastorte auf ihrem Teller aufzuschauen.
    »Es ist aber geschehen. Gewöhn dich daran. Akzeptier es.«
    »Mir bleibt wohl nichts anderes übrig.« Sie leerte ihr Glas.
    »Willst du dich bis zur Besinnungslosigkeit betrinken?«
    »Nein, ich glaube nicht, daß das möglich ist.«
    »O doch, es ist durchaus möglich. Weißt du, junge Männer tun die lächerlichsten Dinge, betrinken sich beispielsweise und grölen aus vollem Halse, bis sie schließlich besinnungslos unter einem Tisch liegen.«
    Er lächelte ihr charmant zu, lachte, setzte alle möglichen Verführungskünste ein, hatte damit aber keinen Erfolg.
    »Bist du müde, Sophie?«
    »Ja«, sagte sie unbedacht und zuckte gleich darauf beim Gedanken an die Folgen ihres Geständnisses heftig zusammen.
    »Wie geht es deinen Rippen?«
    »Sie tun sehr weh, genauso wie meine Füße und ...«
    »Du bist eine miserable Lügnerin. Das fällt mir freilich erst jetzt auf, weil ich dich inzwischen gut kenne.«
    »Du kennst mich nicht, Ryder. Wirklich nicht.«
    »Dann werde ich dich eben kennenlernen. Ich wünsche es mir sehr. Ein Jammer, daß wir zunächst wochenlang voneinander getrennt sein werden. Ich

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