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Die Satansbraut

Titel: Die Satansbraut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Coulter
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unfreundlich zu sein. Zweifellos wirst du in Alex eine wertvolle Verbündete haben. Hast du das Geld an einem sicheren Ort versteckt?«
    »Ja, Ryder.«
    »Hast du noch Krämpfe?«
    »Nein.«
    »Versprichst du, in Southampton zwei Wächter anzuheuern?«
    »Ja.«
    »Sieh mal, Sophie, ich hatte noch nie eine Ehefrau, war noch nie für jemanden verantwortlich, abgesehen von den Kin . . .« Er verstummte hastig und schüttelte über sich selbst den Kopf, weil er in Sophies Gegenwart offenbar einfach nicht den Mund halten konnte. Natürlich würde er ihr von den Kindern erzählen, aber jetzt wäre dafür wirklich nicht der geeignete Zeitpunkt. Sie sah ihn fragend an, aber er schüttelte nur den Kopf und fuhr fort: »Jedenfalls bin ich jetzt für dich und Jeremy verantwortlich und möchte sicher sein, daß es euch gut gehen wird.«
    »Wir kommen bestimmt zurecht. Mach dir keine Sorgen. Bist du sicher, daß deine Familie uns nicht rausschmeißen wird?«
    »Nein, ich will dich nicht belügen — sie werden sehr überrascht sein, denn ich hatte nie die Absicht zu heiraten, zumindest nicht in absehbarer Zeit. Ich wäre dir sehr dankbar, Sophie, wenn du versuchen könntest, bei meiner Familie den Eindruck zu erwecken, daß du mich zumindest ein wenig gern hast und nicht gerade ein Raubtier in mir siehst.«
    Kapitän Mallory tauchte neben Ryder auf, das häßliche Gesicht zu einem breiten Lächeln verzogen. »Höchste Zeit für Sie, von Bord zu gehen, Mr. Sherbrooke.
    Ihre Frau ist hier gut aufgehoben. Geben Sie ihr noch einen Kuß, und dann verschwinden Sie von meinem Schiff.«
    Ryder lächelte Sophie zu. »Bekomme ich einen Kuß?«
    Sie hob mit gespitzten Lippen das Gesicht etwas an, und er küßte sie sehr sanft und fühlte, wie sie erschauderte, wußte aber nicht, ob nun aus Angst, Nervosität oder Lust. Letzteres hielt er allerdings für sehr unwahrscheinlich.
    »Sei bitte vorsichtig«, mahnte er noch einmal, tätschelte ihre Wange, ging zu Jeremy hinüber, umarmte den Jungen, fuhr ihm durchs Haar und sagte: »Heitere sie ein bißchen auf, Jeremy. Ich komme nach England, sobald dieser ganze Blödsinn hier erledigt ist. Sei ein braver Junge. Und noch etwas: ich habe dich sehr gern. Paß deshalb auch auf dich selbst gut auf.«
    Er ging von Bord und beobachtete, wie die Leitplanke eingezogen wurde, während die Sonne aufging und Kapitän Mallory Befehle brüllte. Dann winkte er seiner Frau und seinem neuen Schwager ein letztes Mal zu, blieb aber noch am Dock stehen, bis das Schiff nicht mehr zu sehen war. Als er sich schließlich zum Gehen entschloß, lächelte er. Sie war jetzt in Sicherheit, völlig in Sicherheit. Pfeifend stieg er in den Sattel und ritt nach Kimberly Hall zurück.
    Um ein Uhr mittags traf Sherman Cole ein. Ryder beobachtete lächelnd, wie der Mann vom Pferd stieg und auf die Veranda zuging, wo er saß, ein Glas Limonade in der Hand. Samuel und Emile kamen aus dem Haus, und Ryder spürte genau, wie erleichtert beide waren.
    »Was für eine unerwartete Überraschung«, sagte Ryder gähnend, ohne aufzustehen. »Sind Sie hergekommen, um weiteres Unbehagen zu verbreiten, neue Drohungen auszustoßen?«
    »Zum Teufel mit Ihnen, Sherbrooke!«
    Ryder hob die Brauen. »Wie bitte? Ich habe wirklich nicht hart zugeschlagen, obwohl Sie es mehr als verdient hätten.«
    »Ich war überzeugt davon, daß Sie gelogen hatten. Verdammt, ich hätte um meinen ganzen Besitz gewettet, daß Sie logen. Und das taten Sie natürlich tatsächlich, um die kleine Hure zu beschützen.«
    »Wo sind denn all Ihre famosen Männer abgeblieben?« fragte Emile rasch, bevor Ryder aufstehen und Cole wieder niederschlagen konnte.
    »Sie suchen Thomas.«
    »Sie werden ihm einen ganz schönen Batzen Geld bezahlen müssen, sobald sie ihn erwischen. Wahrscheinlich wird er Ihnen nicht trauen. Sie werden ihn überzeugen müssen, daß Sie seine Hilfe benötigen, um Miss Stanton-Greville an den Galgen zu bringen.«
    »Bezahlen? Ha, ich werde den Kerl hängen lassen! Er hat mich angelogen, mich zum Narren gehalten!«
    Wir scheinen uns im falschen Stück zu befinden, dachte Ryder. Dies hier ist eine Komödie, keine Tragödie.
    »Was meinen Sie damit?« fragte Samuel.
    »Burgess wurde nicht erschossen. Allerdings wurde er auch nicht erstochen, wie Sherbrooke behauptet hat. Er wurde erdrosselt. Verdammt, die kleine Nutte kann ihn nicht auf diese Weise umgebracht haben, dazu fehlt ihr die Kraft.« Er drehte sich auf dem Absatz um, stapfte zu seinem Pferd, stieg

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