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Die Satojerin (German Edition)

Die Satojerin (German Edition)

Titel: Die Satojerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lana Silny
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habe ich alles daran gesetzt, dass mir
das nicht passiert. Natürlich hab ich versucht, mir einzureden, dass meine
Gefühle nicht existieren und dass das nur mit meiner Gabe zu tun hat. Nun ja,
gar nicht so abwegig für einen Mann, der nur Krieg kennt, der sich keine
Gefühle leisten kann. So ein Mann kann gar nicht wissen, was Liebe ist. Aber
Ally, das war es nicht. So ist es nicht. Auch du hast dich mir gegenüber immer
mehr geöffnet und mittlerweile wage ich zu behaupten, dass ich dich sogar
besser kenne, als er es tut. All deine positiven Eigenschaften, all
deine negativen Charakterzüge, all diese Kleinigkeiten und deine Macken … Oft
ist es so, dass man dann anfängt, einen Menschen nicht mehr so faszinierend und
anziehend zu finden, wenn man seine Makel erkennt. Dann beginnt man, an sich
abzuwenden oder zu erkennen, dass man sich zu diesem Menschen nicht so
hingezogen fühlt, wie man dachte. Jede noch so kleine Macke treibt einen dann
in den Wahnsinn. Aber das Schlimmste ist, dass es bei dir genau das Gegenteil
bewirkt hat. Ich liebe dich trotzdem oder sogar gerade deswegen! Je mehr ich
von dir erlebt habe, desto größer ist meine Liebe geworden. Was glaubst du
denn, warum ich Ari gegenüber so misstrauisch war? Glaubst du, es war einfach,
all das vor dir zu verbergen? Aber ich musste es verbergen, denn ich wusste
ganz genau, dass du nur Augen für ihn hast. Es hätte nichts gebracht, wenn ich es
dir gesagt hätte, denn dann hättest du mit mir gelitten. Und jetzt stehst du
vor mir und fragst mich ernsthaft, warum er nicht so ist wie ich ?
Ally, merkst du nun, wie lächerlich deine Frage ist? “ Carr war still und au ß er Atem. Um Himmels willen – auch noch das.
Oh nein. Armer Carr, ich … Wieso habe ich das nicht gemerkt?!
    „ Oh
Carr, es tut mir so leid. Ich war so töricht. Du musst Schmerzen erduldet haben
wie ein Wahnsinniger. Ich habe dir immer alles erzählt, auch alles von Ari und
mir. Es tut mir so leid! “ Carr war wieder ruhiger. „ Du
kannst nichts daf ü r. Liebe entscheidet selbst! “ „ Aber
Carr, du wei ß t, was das hei ß t? “ Ally
fing an zu weinen. Sie weinte noch mehr, als sie es nach ihrem Gespr ä ch mit
Ari getan hatte. Sie schluchzte und war kaum mehr zu beruhigen, bis Carr sie in
seine Arme nahm. „ Ja, ich wei ß , was
das hei ß t.
Leider! “ Ally
erinnerte sich an ein Gespr ä ch mit ihrem Vater, als sie zw ö lf
oder dreizehn Jahre alt war. Ihr Vater erz ä hlte
ihr damals von den Satojern und einer ganz besonderen Eigenschaft, die
ausnahmsweise einmal nicht ihr Aussehen betraf. Er bat Ally damals inständig,
niemals mit dem Herzen eines Satojers zu spielen. Sie verstand ihren Vater
nicht und sah deshalb keinen Grund darin, seiner Bitte Folge zu leisten. Sie
hielt es damals viel mehr für einen Trick ihres Vaters, um sie so vor den
jungen Burschen fernzuhalten. Was ihr Vater ihr dann aber erzählt, stimmte Ally
traurig. Ein Satojer liebt, wenn er richtig liebt, nur ein einziges Mal.
Sicherlich konnten auch die Satojer schwärmen und vielleicht sogar ein klein
bisschen verliebt sein. Aber wenn sie einmal liebten, verschenkten sie ihr Herz
und liebten nie wieder jemand anderen als den, dem von nun an ihr Herz gehörte.
Viele Satojer verliebten sich niemals und heirateten so die Person, die am
besten zu ihnen passte. Aber den Paaren, die sich gefunden hatten, also beide
einander liebten, wurde eine Art von Beziehung offenbart, die ihre schönsten
Vorstellungen bei Weitem überstieg. Und das für immer. Ally wusste noch genau,
wie überrascht, sie war, da dies so gar nicht in ihr damaliges Bild der Satojer
passte. Allerdings war das auch der Tag, an dem Ally die Satojer noch viel mehr
in ihr Herz schloss. Menschen, die man nicht in Schubladen stecken konnte, fand
sie von je her faszinierend. Und da sie selbst so etwas wie „ nicht
einzuordnen “ war, f ü hlte
sie sich ihnen in diesem Moment sehr nahe. Sie erinnerte sich noch heute daran,
wie sie nach diesem Gespr ä ch zu ihrem Vater sagte, dass
er zwar Asudaner war, aber im Herzen wohl Satojer.
    „Carr,
es tut mir so leid. Ich habe dein Leben zerst ö rt! “ Carr
l ä chelte. „ Quatsch,
du hast gar nichts. Weder ich habe mein Leben zerst ö rt,
noch du hast mein Leben zerst ö rt. Unsere Herzen haben sich
ihre eigenen Wege gesucht! “ Pl ö tzlich
wurde Carr kalt und abweisend und lie ß Ally
los. „ Trotzdem
Ally, es tut mir leid, ich brauche Zeit. Ich brauche Zeit f ü r
mich. Ich werde die Wachen vor

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