Die Satojerin (German Edition)
deinem Zimmer verdreifachen lassen. Gute Nacht!“
Ally rannte Carr hinterher. „ Carr! “ Als
er stehen blieb, blieb auch sie stehen, aber er drehte sich nicht zu ihr herum.
Stattdessen hob er die Hand zum Zeichen, dass sie innehalten solle und es nun
auch f ü r ihn
zu viel war.
♔♕♛♚
Als
Ally am nächsten Morgen am Frühstückraum ankam, fühlte sie sich so schlecht wie
schon lange nicht mehr. Sie hatte zwar lange geduscht und etwas aus den in Reih
und Glied aufgereihten Schminktöpfen, die Gely für sie in ihrem Badezimmer
gelassen hatte, aufgetragen, aber leider änderte all das nichts. Ally war
anzusehen, dass sie letzte Nacht kaum geschlafen hatte. Wie sollte sie auch?
Wenn sie in Gedanken nicht bei Ari war, dann wanderten ihre Gedanken zu Carr
und andersherum. So sehr sie auch versuchte, ihr Gedankenkarussell zum Anhalten
zu zwingen und alles wegzuschieben, so wenig gelang es ihr. Dazu kam noch, dass
sie seit Wochen nicht mehr alleine geschlafen hatte. Entweder war Carr in ihrem
Wohnzimmer bei ihr oder sie teilte ihr Bett mit Ari – sie war es schlichtweg
nicht mehr gewohnt. In den frühen Morgenstunden war sie schließlich
eingeschlafen und somit nicht zu mehr als zwei, drei Stunden unruhigem Schlaf
gekommen.
Nun stand sie vor der Türe einer ihrer Speisesäle, den sie immer
zum Frühstücken nutzten. Ob Ari und Carr wohl anwesend sind? Und wenn ja,
wie werden sie sich mir gegenüber verhalten? ,fragte sie sich, als
sie die Türklinke in die Hand nahm. Als sie eintrat, waren bereits alle im
Raum. Juna und Thiu schienen über Allys Anblick etwas überrascht, fast schon
geschockt zu sein, aber Thiu sparte sich seine üblichen Kommentare. Angriff
ist die beste Verteidigung! Auf gehts! „ Guten Morgen, meine lieben Freunde und Vertrauten. Ihr m ö gt es sicherlich meinen Augen ansehen, ich habe
letzte Nacht nicht wirklich viel geschlafen. Ich hoffe, dass es euch besser
erging, denn einige von euch müssen heute aufbrechen. Ihr hattet ein wenig
Erholung nötig! “ Hal fühlte
sich angesprochen. „ Danke K ö nigin, wieder einmal in solch einem bequemen
Bett zu schlafen, die Wärme und ein gutes Bad zu genießen, hat Wunder gewirkt! “ Ally l ä chelte „ Das ist sch ö n! Und nun lasst uns fr ü hst ü cken! “
Während Ally ihren Kaffee trank und etwas aß, ließ sie sich über
die Fortschritte berichten. Nachdem sie auf dem neusten Stand war, rundete Juna
die Berichte ab. „ Du siehst,
wir sind im Plan. Noch ein paar Stunden und sie alle reiten los! Alles wurde so
vorbereitet, wie wir es gestern ausf ü hrlich besprochen hatten. “ Ally nickte. Nachdem Hal und Juna sich angeregt unterhielten,
traute sich Ally, einen kurzen Blick zu Ari wandern zu lassen. Er sah genauso
müde aus wie sie, aber ausnahmsweise sendete er ihr trotz Hals Gegenwart einen
liebevollen Blick, der Ally die Tränen in die Augen trieb. Als sie sich wieder
gesammelt hatte und zu Carr schaute, bekam Allys Herz einen Stich. Oh Carr,
was würde ich dafür tun, dir helfen zu können? Es tut mir so weh, wenn ich
weiß, was ich dir angetan habe, ohne es zu wissen. Sie hätte ihn gerne in
die Arme geschlossen, denn Ari war für das momentane Chaos zwischen ihm und ihr
selbst verantwortlich. Carr aber konnte nichts dafür. Wie Recht er hat,
unsere Herzen suchen sich ihren eigenen Weg. Sie musterte Carr und war
überrascht, wie gut er alles verbergen konnte. Er sah nicht anders aus als
sonst, er verhielt sich auch nicht anders als für gewöhnlich. Fast hätte Ally
sein Verhalten in falscher Sicherheit wiegen lassen. Doch dann fiel ihr wieder
ein, wie gut die Satojer darin waren, Gefühle zu verbergen.
Ally
erhob sich. „ Ich m ö chte
euch allen noch einmal für eure Unterstützung danken. Ich möchte mich dafür
bedanken, wie sehr ihr zu mir haltet, welches Risiko ihr eingeht und dass wir
alle unsere Vorbereitungen zum Stürzen des Königs so schnell umsetzen konnten.
Das, was wir gerade geschafft haben, ein solches Vorhaben in so kurzer Zeit auf
die Beine zu stellen, verlangt viel Engagement. Ihr kämpft für mich und meine
Sache. Trotzdem möchte ich euch um etwas bitten: Passt bitte auch auf euch auf.
Es ist mittlerweile Winter und das Wetter macht unser Vorhaben nicht einfacher.
Schaut auf eure Truppen und auf euch! Es bringt weder mir noch euch etwas, wenn
die Hälfte meiner Männer und Verbündeten getötet wird oder erfriert.“ „ Dann l ä chelte
sie. „Ich bin in solchen Reden noch nicht so gut, aber ich
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