Die Satojerin (German Edition)

persönlicher Leibwächter? Ich bin froh zu hören, dass einer unserer
besten, treusten und loyalsten Krieger Ihr Vertrauen gewinnen konnte! Sie
wissen gar nicht, wie stolz uns das macht! “ Ally
l ä chelte
den K ö nig
an. „ Nat ü rlich!
Und ich w ü sste nicht, was ich ohne ihn tun sollte! Carr
ist nicht nur mein Vertrauter, er ist mittlerweile auch mein bester Freund! “ Ally
wusste, dass Sie dem K ö nig h ä tte
kein größeres Kompliment machen k ö nnen, – und
dass dies auch noch der Wahrheit entsprach und kein bisschen ü bertrieben
war, war noch besser. Nach einem ausgiebigen Plausch über ihre Heimat und ein
paar Anflüge von Heimweh endete das abendliche Gespräch mit einer Einladung an
König Pims Hof. „ Rigani Allegra, ich denke,
auch wir Könige brauchen hin und wieder einmal eine kleine Auszeit. Unsere Tore
stehen Ihnen offen. Seien Sie unser Gast, wann immer Sie möchten. Wann immer
Ihnen der Sinn nach einem kleinen Urlaub in Ihrer Heimat steht oder Ihr Heimweh
allzu groß wird, wir empfangen Sie mit offenen Armen! Ich bin mir sicher, meine
Frau und meine Kinder würden Ihre Anwesenheit genießen. Es versteht sich von
selbst, dass diese Einladung auch für Lord Carr gilt. Denn als Ihr persönlicher
Leibwächter, wird er wohl immer mit Ihnen reisen? Aber ich denke, nun ist es
Zeit für mich, mich zurückzuziehen. Wie Sie sehen können, leuchten meine Augen
längst nicht mehr so hell wie vor zwanzig Jahren und selbst ein Satojer muss
zugeben, dass er im Alter etwas mehr Schlaf braucht! “
     
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    Am
nächsten Morgen durfte Ally für Gelys Verhältnisse sogar ein wenig ausschlafen
und wurde von ihr wieder mit derselben guten Laune wie am Morgen zuvor geweckt. „ Guten
Morgen, liebste Ally! “, zwitscherte Gely, „ Ich
war heute gn ä dig und habe Sie l ä nger
schlafen lassen. Es ist acht Uhr! Ihre Konferenz beginnt erst um elf, und wenn
Sie Ihren Kaffee und Ihr Frühstück gleich auf dem Zimmer einnehmen, kommen wir
mit Ihrem Zeitplan hin! “ Ally schaute ihre Amme verschlafen
an. „ Wirklich
schon acht Uhr? Ich f ü hle mich, als h ä tte
ich gar nicht geschlafen, obwohl ich kein einziges Mal aufgewacht bin! “ Stirnrunzelnd sah Gely sie an. „ Na wen wundert das denn? Sie
haben die letzten Wochen gearbeitet wie ein Tier, zwar genug gegessen und
ausreichend, aber nicht genug geschlafen. Da w ä re der
st ä rkste
Ochse irgendwann einmal m ü de. Aber so schlecht war das gar
nicht, zumindest hat es sie davon abgehalten, die ganze Nacht wach zu liegen
und sich über ungelegte Eier Gedanken zu machen. Und nun, husch, husch, unter
die Dusch.“ Gely stockte, um über ihren eigenen Witz zu kichern. „Und nehmen
Sie ja nicht die Seerosenseife oder das Seerosenöl. Ich kenne Sie doch! Leider
verträgt sich das gar nicht mit dem Körperöl und dem Parfum, das ich für heute
ausgesucht habe! “ Ally sprang augenrollend,
aber grinsend unter die Dusche und beschloss, ihre restliche Müdigkeit einfach
hinunterzuspülen. Als sie aus der Dusche kam, fühlte sie sich tatsächlich wie
ein neuer Mensch und bereit für Gelys Prozedur.
    „ Wie
wunderschön Sie aussehen, Königin. Unfassbar. Dieses schwarzweiße Kleid ist
sagenhaft, dazu noch der außergewöhnliche Ausschnitt und das Mieder, das ihre
Brust ganz leicht anhebt, hach, ich habe mich selbst übertroffen! “ Ally
warf ihr einen r ü genden Blick zu. „ Nun
ja, so n ö tig
wäre das Mieder nun auch wieder nicht gewesen. Niemand am Tisch interessiert
sich für meine angehobene Brust! “ „Nun
ja, wer wei ß , sollte K ö nig
San von dem Anblick einen Herzinfarkt bekommen oder das Atmen vergessen, wäre
es doch für etwas nützlich! “ Ally traute ihren Ohren
nicht. „ Gely!
Jetzt ist aber gut! “ Ein Grinsen konnte sie sich
allerdings trotzdem nicht verkneifen.
    Als Ally den Konferenzraum betrat, saßen bereits alle Könige an
ihrem großen, massiven Besprechungstisch. So, nun bist du dran! Das schaffst
du – mittlerweile kennst du alle – nun musst du nur noch beweisen, dass du
professionell und eine wirkliche Königin bist! „ Liebe Könige, liebe Abgesandte aus Mosim! Trotz
des traurigen Anlasses ist es mir eine ganz besondere Ehre, Sie alle hier in
meinem Schloss begrüßen zu dürfen! Ich hoffe, Sie hatten alle eine gute Nacht
und meine Diener und Bediensteten haben sich hervorragend um Sie gekümmert.
Sollte es einen Anlass zu Beanstandungen geben, so lassen Sie es bitte mich,
Prinz Juna oder Prinz Thiudarec