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Die Satojerin (German Edition)

Die Satojerin (German Edition)

Titel: Die Satojerin (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lana Silny
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Schlag aus ihr heraus. „ Als Carr hier ankam, konnte er sich kaum noch auf den Füßen
halten. Er hing viel mehr auf seinem Pferd, und als unsere Wachen ihn herunter
holten, sahen sie nur, dass er überall von Blut überströmt und bewusstlos war.
Ich habe ihn sofort ausgezogen und notoperiert. Ich habe zwar sämtliche
blutenden Wunden stillen können und auch das verletzte Gewebe versorgen können,
das Problem ist aber, dass Carr viel Blut verloren hat. Man hat versucht, ihm
ein Messer in sein Herz zu rammen. Zum Glück hat man es nur knapp verfehlt. Mit
einem Schwert hat man ihm den halben Bauch aufgeschlitzt. Er hat mehrere kleine
Wunden, die zwar einzeln nicht gefährlich sind, aber die Gesamtsituation
natürlich nicht gerade begünstigen. Ally, ich kann nicht sagen, ob er überlebt!
Ich befürchte, du musst dich mit dem Gedanken auseinandersetzen, dich von ihm
zu verabschieden. “ Nun war es
mit Allys Fassung vorbei. Sie fing bitterlich an zu weinen. „ Aber ich verstehe das nicht! Er ist der beste
Krieger im K ö nigreich. Er ist
so stark und so gut und … ich wei ß auch nicht! Wie kann das passieren?! “ Ihr Bruder nahm sie in den Arm und dr ü ckte sie. „ Carr war mit einer kleinen Gruppe von M ä nnern unterwegs. Sie waren zu fünft und wurden
von dreißig Banditen angefallen, die dachten, er hätte Gold und Diamanten
dabei. Man hielt die Gruppe für eine Art Werttransport des Hofes, wie wir es
sicherlich öfters machen. Carr hat seine ganzen Männer beschützt und dadurch
ist keiner gestorben, sogar kaum einer verletzt. Aber Ally, selbst Carr kann es
nicht alleine mit dreißig Männern aufnehmen – egal was für ein guter Kämpfer er
ist!“ Ally verstand. Eine kleine Pause und ein Glas Wasser brachten sie wieder
zur Fassung. „ Juna, ich m ö chte an Carrs Seite bleiben. So wie er es nicht
nur einmal bei mir gemacht hat. Bitte sag mir, was ich tun muss, ob ich ihn
verbinden muss oder ob er Medizin braucht und gibt Gely Bescheid. Sie soll mir bequeme
Kleidung hierher bringen. “ Juna
nickte und ging davon.

 
ENTSCHEIDUNGEN
FÜR DIE ZUKUNFT
     
     Ally schluchzte, weinte und wimmerte an Carrs Bett, wie sie es
noch nie getan hatte. Ihr Weinen kam dem, als Carr ihr offenbart hatte, dass er
sie liebte, nahe und dennoch war es noch viel stärker und emotionsgeladener als
damals. Bin ich das wirklich? Ich, Rigani Allegra? Ich weine doch eigentlich
nie! Ally runzelte die Stirn. Ich muss mich korrigieren – erst seitdem
ich in diesem verdammten Schloss bin, scheinen meinen Tränen Wirklichkeit
geworden zu sein . Erst seitdem ich hier bin, weine ich. Früher
dachte sie, sie wäre nicht einmal in der Lage, zu weinen. Und nun saß sie an
Carrs Bett und ließ Bäche fließen, die sie nicht einmal aufhalten konnte, wenn
sie hätte wollen. Wieder einmal fiel ihr auf, wie sehr sie sich doch verändert
hatte, seitdem sie in Asuda war. Oder ob es an ihm liegt? Ob er dafür
verantwortlich ist? Oder Ari? Ari meint doch immer, ich hätte eine so seltsame
Bindung zu ihm? Ach was, das kann es nicht sein! Ich habe mich auch in vielen
anderen Dingen verändert. Ally seufzte und wurde aus ihren Gedanken
gerissen. Carrs Stöhnen ließ sie panisch zusammenzucken und automatisch griff
sie nach seiner Hand. Sein Körper war angespannt und ihr Leibwächter drückte
leicht ihre Hand. Dann erschlaffte sein ganzer Körper erneut. Ich kann nicht
sagen, ob er überlebt. Ich kann nicht sagen, ob er überlebt … Immer wieder
wiederholte sie Junas Gedanken in ihrem Geist, hervorgerufen von der Angst, sie
könnte ihn wirklich verlieren. Ally schüttelte den Kopf. Sie hatte keine
Ahnung, wie lange sie ängstlich an seinem Krankenbett gesessen hatte, aber ihr
wurde bewusst, dass ihre Tränen niemandem halfen. Sie musste ihm zeigen, dass
sie bei ihm war. Dass seine engste Freundin nicht von seiner Seite wich. Sie
wollte, dass er sie spürte, wenn er womöglich gerade mit dem Tod rang. Allys
Augen waren vom vielen Weinen angeschwollen. Sie verspürte den Drang, sie mit
kühlem Wasser zum Abschwellen zu bringen, aber sie wollte Carr keine einzige
Sekunde aus den Augen lassen. Sie kniff ihre Augen zusammen und schärfte ihren
Blick, der auf ihrem besten Freund lag. Wenn man nicht genau hinschaute, machte
er den Eindruck, dass er schlief. Sein Gesicht aber war schmerzlich verzerrt
und sein Atem war flacher als der eines Schlafenden. Sie hatte ihm schon so oft
in sein schönes Gesicht mit den geschmückten Wangenknochen geschaut, aber

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