Die Satojerin (German Edition)
Nisadi so gut kannte, da ich
Prinz Thiudarec von Kindesbeinen an kenne und er der beste Freund meines
Sohnes, Prinz Arian ist, musste ich Sie einfach umarmen. Es fühlt sich so an,
als dürfte ich ein weiteres Familienmitglied begrüßen!“ Ally lachte erleichtert
zurück. Gibt es wohl irgendjemand auf der Welt, der diese Frau nicht mögen
könnte? Jetzt wundert es mich nicht mehr, dass sie so beliebt bei Ihrem Volk
ist. Und dass sie etwas tut, was sich einer Königin nicht schickt, macht sie
nur noch sympathischer. Woher Ari seine Schönheit hat, ist nun auch kein Rätsel
mehr. „ Königin Nesoja, es
ist mir eine Ehre. Ich habe viel von Ihnen als gute, barmherzige und
intelligente Königin gehört und ich freue mich ganz besonders, Sie
kennenzulernen! “ Die K ö nigin lachte erneut. „ Nun ja, meine Liebe, mein Sohn hat mir schon
über Ihre erste Begegnung mit König San erzählt, Sie armes Ding! Da kann es ja
nur noch eine Steigerung geben! “ Ally lächelte. „Ich nehme an, Juna und Thiu haben unsere Diener
bereits zu allem angewiesen? Fehlt es Ihnen sonst noch an etwas? “ Als K ö nigin Nesoja verneinte und Ally versicherte, dass sie vollauf
zufrieden war, richtete sie sich an ihren Cousin. „ K ö nigin Nesoja hat das sch ö nste der G ä stegem ä cher bekommen, oder?!“ Thiu grinste Ally frech
an. „ Aber nat ü rlich Cousinchen. H ä ttest du etwas anderes von mir erwartet? Wir können die Damen doch
jetzt allein lassen? Demnächst müsste ein König nach dem anderen eintrudeln und
wir wären gerne das erste Empfangskomitee! “ „ Aber nat ü rlich. Ich danke euch beiden! “ Als sie den Raum verlassen hatten, wandte sie
sich wieder K ö nigin Nesoja zu.
„Königin, möchten Sie gerne einen Tee, einen Kaffee oder etwas Gebäck? “ „ Kaffee und etwas Schokolade w ä ren ganz herrlich nach solch einer Reise! “ Ally klingelte nach einem Diener, der in
Windeseile mit beidem zur ü ck war. „ Setzen wir uns, meine Liebe!“, bot ihr Ally an.
Während sie an einer Tasse Kaffee nippte, begann Königin Nesoja. „ W ä re es in Ordnung f ü r Sie, wenn ich Sie Ally nenne? Im Gegenzug biete ich Ihnen nat ü rlich auch gerne an, mich Nesoja zu nennen! “ Ally war verwundert, nickte aber. „ Sie werden sich sicher wundern, warum ich das
tue? Für gewöhnlich, so wird es bei Ihnen nicht anders sein, dürfen das nur
meine engsten Verbündeten. Allerdings haben unsere Höfe eine lange, eng
verbundene Tradition und außerdem habe ich das Gefühl, ich kenne Sie schon viel
länger! “ Ally verschluckte sich fast an Ihrer
Schokolade. „ Entschuldigen Sie,
Nesoja, wie meinen Sie das denn? “ Nesoja l ä chelt, doch
dann wurden ihre Gesichtszüge ernst und ihre Augen verschmälerten sich. „ Jetzt sind wir alleine. Also: H ö ren wir mit diesem Spielchen auf und sind wir
ehrlich! “ Ally wusste nicht, wie ihr geschah. War ihr
Verhalten etwa aufgesetzt? Meinte sie das alles nicht ernst?Doch bevor
sie sich weiter Gedanken machen konnte, sprach die Königin weiter. „Arian hat
mir alles erzählt. Bei Sujia, so habe ich den Jungen noch niemals erlebt. Und –
da bin ich ganz offen – seine vielen Frauengeschichten sind ja im ganzen
Königreich bekannt. Genauso wie seine Schönheit! “ Erneut
legte sich ein Lächeln über Nesojas Gesicht. Ally musste
grinsen und atmete erleichtert auf. „ Ich glaube wirklich, der Junge war noch niemals verliebt. Was
Liebe ist, davon nat ü rlich ganz
zu schweigen. Und dann kommt er zu mir, erzählt mir alles, was Sie ihm
aufgetragen hatten und noch viel mehr. Ich war sprachlos – und das passiert
selten – das können Sie mir glauben! Nur in einem Punk hat er unrecht! “ Nesoja machte eine Pause und musterte Ally von
oben bis unten so lange, dass es Ally unangenehm wurde. „ Sie sind noch viel sch ö ner als er Sie beschrieben hatte. “ Ally grinste. „ Nun ja, Sch ö nheit liegt
im Auge des Betrachters “, erwiderte
Ally leise. „ Nein, mein Kind,
das tut es nicht. Es ist nur so, dass die schönsten Frauen diejenigen sind, die
gar nicht wissen, wie schön sie sind. Dadurch haben Sie eine ganz besondere
Ausstrahlung! “ Ally schluckte. „ Einer meiner Freunde sagt das auch immer! “ Nesoja nickte anerkennend. „Ein kluger Mann! Sympathisch
waren Sie mir alleine schon aus Aris Erzählungen. Unter den vier anderen
Königen sind ein paar alte, verstaubte Knochen dabei. Die meisten von Ihnen
sind ganz nett, aber frischer Wind tut uns allen gut! Nur eines
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