Die Satojerin (German Edition)
neben sich. Es war leer. Einerseits war Ally erleichtert, weil
sie sich dann keine Sorgen machen musste, dass man Ari entdeckte, anderseits
beschlich sie ein trauriges Gefühl. Sie runzelte die Stirn. Moment, Moment.
Hab ich das jetzt alles geträumt? Arian hat sich in mich verliebt, wir haben
uns ausgesprochen und sind nebeneinander eingeschlafen? Ja … Also … nein. Es
war kein Traum, es war real. Allys Herz hüpfte. Als sie an sich herunter
schaute, war sie allerdings sogleich wieder in der Realität, denn sie war in
voller Montur eingeschlafen und die Gedanken an ihre Krönung konnte selbst ein
Arian nicht verdrängen. Ally schreckte hoch, riss ihren Kopf in den Nacken und
atmete tief durch. Dann schaute sie auf die Uhr. Es war kurz vor sieben. Die
Krönung war erst am Nachmittag und so entschloss sie sich, ein Frühstück mit
all ihren Freunden einzunehmen. Sie hüpfte noch immer müde aus dem Bett und
begrüßte den Tag. Nachdem sie ein Bad genommen, die Haare zurechtgemacht und
sich etwas Frisches angezogen hatte, fühlte sie sich auch viel wacher und der
Gedanken an Ari beflügelte sie. Als sie die Tür aufmachte, sah sie direkt in
das Gesicht ihres Leibwächters. „ Hallo Carr! “ Ally
schenkte ihm ein Lächeln. Carrs Gesichtsz ü ge erweichten sich und endeten schlie ß lich genauso in einem L ä cheln. „Ich wollte gerade herein zu dir und
dich zum Fr ü hst ü ck abholen. Gely wird heute Morgen wohl nicht
am an unserer Runde teilnehmen; da dachte ich, ich komme bei dir vorbei! “ Ally fing an zu lachen und sagte spitz, aber
durchaus am ü siert, „ Das ein oder andere Glas Wein mit Lord
Meckenshire war wohl schlecht! “ Carr lachte leise in sich hinein. „ Nun ja, und den Morgen hast du ihr ja sowieso freigegeben! “ Als sie an Aris Gem ä chern vorbei liefen, blieb Allys Blick ganz
kurz an seiner T ü r h ä ngen und sie musste unwillk ü rlich l ä cheln, wof ü r sie von
Carr einen erstaunten Blick erntete. „ Ich hatte wohl doch recht mit der Frage, die ich dir am See damals
gestellt habe? “ Ohne es zu
wollen, als h ä tte man sie bei
etwas ertappt, zuckte Ally ein wenig zusammen. „ Ja, nur wusste ich es damals selbst noch nicht! Haben wir noch ein
paar Minuten Zeit? “ Carr
nickte. „ Dann lass uns einen ganz kurzen Spaziergang
machen und ich erzähle dir alles. Bist du einverstanden? “ Wieder nickte Carr. Sie liefen ein St ü ck und Ally genoss die frische Morgenluft. Sie
atmete ein paar Mal tief ein und aus und fing dann an zu erz ä hlen. Als Ally fertig war, schaute Carr sie
ernst an. „ Ally, was soll ich
dazu sagen? Mir steht es nicht zu, ü ber ihn oder eure Beziehung zu urteilen und wie du wei ß t, kenne ich ihn leider auch nicht so, wie dein
Cousin und Thyria ihn kennen. Daher wei ß ich auch nicht mehr als du. Was meine Gabe betrifft, kann ich dir
sagen, dass er es ernst mit dir meint. Nun ja, sagen wir vielmehr, er spielt
dir nichts vor. Seine Gefühle dir gegenüber scheinen echt zu sein und seine
Gefühle mir gegenüber auch! “ Ally lachte laut los und hakte sich in Carrs Arm ein. „ Dass er dich nicht leiden kann?! Ich glaube,
dazu muss man keine Gabe besitzen, das sieht jeder. “ Carr grinste. „ Naja, er ist eifers ü chtig. Ich bin dir so nah wie niemand sonst. Und das den ganzen
lieben, langen Tag. Ich glaube, er w ü rde t ö ten, um mit
mir tauschen zu können! “ Ally
lachte erneut. „ Aber w ü rde er mich auch so gut besch ü tzen k ö nnen, wie du es tust? “ Carr wurde ernst. „ Ally, es ist deine Sache, was ihr tut und in wen du dich
verliebst. Ich sage dir allerdings nur eines: Kr ü mmt er dir je ein Haar oder spielt er dir etwas vor, meint es
nicht ernst mit dir oder verletzt dich absichtlich, werde ich genau das tun,
was ich als dein Leibwächter tun muss und als dein Freund auch tun will!“ Carr
fuhr sich langsam mit seinem Daumen waagrecht ü ber den Hals. Ally kannte diese Geste nur zu gut und von einem
Satojer war sie so ernst zu nehmen wie von keinem anderen. Dann startete sie
noch einen Versuch – so leicht wollte sie Carr nicht davon kommen lassen. „ Und was bedeutet es, dass du Ari nicht leiden
kannst?“ Carr grinste sie lausbübisch an, weil er ganz genau merkte, wie Ally
etwas aus ihm herauskitzeln wollte, das sie definitiv nichts anging. Egal ob
sie sich die Wahrheit sagten oder nicht. „ Ally, ich habe dir schon einmal gesagt, dass das nichts mit meiner
Gabe zu tun hat! “ Sie
nickte, grinste zur ü ck und
umarmte ihn. Sie
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