Die Satojerin (German Edition)
zu sagen. Ich werde ihm alles sagen. Und genau das ist das Einzige,
was du von meiner Seite aus akzeptieren musst. In Anbetracht dessen, auf was
ich mich einlasse, wie ich dir vertrauen muss, ohne zu wissen, ob ich das in
dieser Hinsicht überhaupt kann, denke ich, dass meine Forderung angemessen ist! “ Außerdem könnte ich ihm mit seiner Gabe
doch sowieso nichts vormachen. Er würde sofort fühlen, wie ich zu dir stehen.
Aber das musst du ja nicht wissen!, fügte sie in Gedanken hinzu. „ Und was ihr beiden immer miteinander habt!
Ehrlich, ihr seid schlimmer als Frauen! Ich habe gemerkt, dass ihr euch nicht
grün seid, das müsst ihr beiden nicht ständig betonen und zeigen! Carr ist da
auch nicht viel besser als du! “ Ari war aufgesprungen, zog sie wieder an sich und umarmte sie. „ Schon gut, ich verstehe. Du hast recht. “ Er k ü sste sie auf ihre Stirn. „ Es ist nur fair dir gegenüber, und wenn du ihm vertraust, vertraue
ich auf dich! “
Ally fing an zu gähnen – sie merkte mit einem Schlag, dass
ihr Tag doch anstrengender war, als sie gedacht hatte. „ Ich
glaube, f ü r dich ist es an der Zeit, ins Bett zu gehen.
Du hast morgen wahrhaftig einen langen und schweren Tag vor dir! “ Ari
machte Anstalten, sie zum Abschied zu k ü ssen
und sich in seine Gem ä cher zu verabschieden, doch
Ally hielt ihn fest und zog ihn an sich. „ Nein,
bitte geh noch nicht. Ich wei ß , ich bin m ü de und
geh ö re ins
Bett, aber ich glaube, ich werde sowieso noch nicht schlafen können. Legst du
dich etwas zu mir und wir reden noch ein wenig?“ Auf Aris Gesicht machte sich
ein schelmisches Grinsen breit. „ Welcher
Mann k ö nnte
das verneinen, meine K ö nigin? Ihr Wunsch sei mir
Befehl! Aber stellen Sie sich vor, was Ihre Amme sagen würde, wenn sie das sehen würde?! “ Ally lachte aus vollem Hals. „ Hast
du das nicht gesehen? Lord Meckenshire war von Gely so angetan, dass beide
nicht gemerkt haben, dass wohl das eine oder andere Gläschen Wein zu viel war.
Gely bekommt heute nicht einmal mehr ein Erdbeben wach! “ Ari
sch ü ttelte
erneut den Kopf, w ä hrend er sie von oben bis
unten betrachtete und schlie ß lich endete seine Musterung in
einem L ä cheln. „ Deine
blonden Haare stehen dir ü brigens noch besser als die
dunklen! “ Ally
lie ß sich
aufs Bett plumpsen und schaute an die Decke ihres Schlafzimmers, w ä hrend
es sich Ari neben ihr bequem machte. „ Hast
du eigentlich dein Kr ö nungskleid schon gesehen? “ Ally sch ü ttelte
den Kopf und legte ihn auf seine Brust. „ Nein,
ich nehme mal an, das wird so ein bauschiges, pomp ö ses
Ding sein, mit dem man kaum durch die T ü re
passt, oder? “ Ari sagte nichts. Etwas sp ä ter
kam nur ein: „ Na dann warte einmal ab.“ „ Ari? “, fl ü sterte
sie, „ Glaubst
du, ich werde eine gute Königin sein? “ „ Machst
du Witze? “ Er war sichtlich amüsiert, aber dann fuhr er
mit ernster Stimmlage fort. „ Natürlich wirst du eine gute K ö nigin
sein. Eine ganz wunderbare sogar. Mal abgesehen von all den Qualit ä ten,
die du hast, erinnere ich dich bloß einmal daran, was du alles getan hast, um
mir aus dem Weg zu gehen. Ich bin mir sicher, dass du das vor allem deshalb
getan hast, um dich auf deine Aufgaben zu konzentrieren! “ Ally
nickte. „ Und
wenn du dir um dein Verhalten Sorgen machst, dann lass es. Den Königshäusern
von Posa, Sivaram, Enuia, und wie sie alle heißen und deren alten Knochen, die
sich Könige nennen, tut ein wenig frischer Wind auch gut! “ Ally
kicherte. „ Ach ja? Und Sie, Herr von und zu Arian kennen
sich mit diesen alten Knochen deren Königshäusern bestens und genausten aus? “ Ally
scherzte, doch Ari umklammerte sie auf einmal fest und drückte sie noch stärker
an sich. „ Besser als du glaubst, mein Schatz, besser als
du glaubst! “ Er gab ihr einen innigen Kuss. Nachdem er sie
beide zugedeckt hatte, lauschte sie seinem gleichmäßigen Atem, der sie
beruhigte. „ Ari? “, hauchte sie in sein Ohr. „ Ja? “, reagierte er schon etwas schlaftrunken. „ Ich
habe mich auch in dich verliebt!“
♔♕♛♚
Als Ally am nächsten Morgen aufwachte, weckte
sie ein Sonnenstrahl, der ihre Nase und Augenlider kitzelte. Sie seufzte,
reckte und streckte sich und strahlte mit noch geschlossenen Augen. Sie fühlte
sich seit Langem wieder so richtig wohl – nein, es war noch viel mehr: Sie war
glücklich. Mit einem Mal schreckte sie auf und ihre Hand sauste auf den rechten
Teil des Bettes
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