Die Satojerin (German Edition)
Ally “, riefen beide im Chor. Die Erleichterung erhellte ihre Gesichter.
„Du bist wach! “, l ä chelte Arian sie an. Seine Hand glitt ganz
vorsichtig über ihre eigene und streichelte sie immer wieder. „ Was? “ Ally hustete. Ihre Kehle war trocken und brannte - sie konnte
kaum reden. Als sie sich räusperte, benetzte Carr ihre Lippen mit etwas Wasser. „ Was, … was war das? Er, es ... war unsichtbar! “ Ally versuchte sich aufzurichten, um im Bett
zu sitzen, als sofort ein Heiler angesprungen kam. Er musste ihr nichts sagen,
denn schon alleine sein Blick teilte ihr mit, dass er dies für keine gute Idee
hielt. Ally war das allerdings sichtlich egal und mit Carrs und Aris Hilfe schaffte
sie es schließlich doch. Sie schaute auf ihre verbundene rechte Hand und spürte
erneut den brennenden Schmerz an Hals und Dekolletee. Ihr Kopf pochte
fürchterlich und dennoch erinnerte sie sich wieder an alles. Ihr Blick glitt
langsam im Raum umher – Juna, Thiu, Thyria, Thola und natürlich Gely – alle
waren da. Thyria war die Erste, die sie mit einem, wenn auch besorgten, Lächeln
ansprach. „ K ö nigin, ich bin sehr stolz auf Sie. Ich glaube,
nicht viele h ä tten es lebendig
aus solch einer Situation geschafft! “ Ally l ä chelte
zurück, sagte aber nichts. Carr stand auf und fixierte Ally mit einem so
besorgten Blick, wie sie ihn noch nie in seinen Augen gesehen hatte. Was war
denn mit ihm los? Für gewöhnlich war er es, der sich von nichts einschüchtern
ließ und Gefühle wie Sorgen, Kummer und Ähnliches gekonnt verbarg. „ Arian hat dich hier gefunden. Zusammengebrochen
vor deinem Bett, mit Kampfspuren im Gesicht, deinem zerrissenen Kleid und
deinem blutenden Oberkörper. Von der Hand wollen wir erst gar nicht sprechen!
Er ist herausgestürmt, dich in seinen Armen, selbst völlig mit deinem Blut
überströmt und hat das ganze Schloss nach einem Heiler zusammen gebrüllt! “ Gely unterbrach Carr keifend. „ Wenn ich auch nicht verstehen kann, was der
Prinz mitten in der Nacht in deinen Gem ä chern verloren hat! “ Ally sendete Carr einen Blick zu, den nur er verstehen konnte, woraufhin
er Gely sofort zurechtwies. „ Das tut nun auch nichts mehr zur Sache und wir k ö nnen froh sein, dass es so war, wie es war.
Sonst w ä re Ally wom ö glich verblutet “ . Hatte sie da richtig geh ö rt? „ Moment Mal! “, unterbrach sie Carr, „ Prinz Arian?! “ Ari lächelte sie liebevoll an. „ Ja, das war das, was ich dir noch sagen wollte!
Aber lass uns nicht jetzt dar ü ber sprechen. Das hat Zeit! “ Ally beschloss, nun wirklich nicht dar ü ber nachzudenken, denn ihr Kopf f ü hlte sich so schon an, als sei er kurz vor dem
Explodieren. Sie wollte sich auf die momentan wichtigeren Punkte konzentrieren. „ Also, nun weiter, bitte! “ Den Ton in ihrer Stimme als genervt zu
beschreiben, wäre eine völlige Untertreibung gewesen. „ Als wir angerannt kamen, sahen wir, wie eine
Blutspur von deinen Gem ä chern nach
drau ß en f ü hrte. Du hattest deinen Angreifer wohl schwer verletzt, aber nicht
getötet. Das Komische war nur, dass das Blut frisch war, wir jedoch weit und
breit niemanden sehen konnten.“ Ally zuckte zusammen. „ Genau, der Angreifer war unsichtbar. Ich dachte
zuerst, das w ä re Magie oder
meine Augen spielen mir einen Streich, aber als ich mit ihm kämpfte, fühlte er
sich an wie ein Mensch aus Fleisch und Blut. Es war mir nur völlig unmöglich,
ihn zu sehen! “ Allys Blick glitt
leidvoll auf ihre Bettdecke. So dumm dieser Gedanke auch war – nicht nur, dass
sie sich gedemütigt fühlte, es war ihr auch peinlich, dass er wohl doch noch
entkommen war. Sicherlich, sie sollte froh sein, dass sie überlebt hatte, aber
ihr verdammter Stolz sah das wieder einmal anderes. Nun trat Juna hervor und
lächelte seine Schwester liebevoll an. „ Ganz genau. Thyria und ich sind der Blutspur gefolgt und sie
führte zum Schloss hinaus. Kurz nach dem Ausgang lag plötzlich ein Mann. Es
war, als würde er immer wieder erscheinen und verschwinden. Sein
Erscheinungsbild flimmerte. Wir fassten ihn uns und versuchten, noch so viel
wie möglich aus ihm heraus zu bekommen. Wir sind uns sicher “, Juna schaute zu Thyria hin ü ber , „ dass auch er eine Gabe hatte. Am besten passt die Gabe des
Verschwindens. Wie er dies macht, wissen wir nicht. Wir gehen davon aus, dass
es eine Art optische T ä uschung
ist, denn k ö rperlich war er an
diesem Ort. Das hast du selbst gespürt. Er könnte auch die
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