Die Satojerin (German Edition)

“ „ In einem, maximal zwei Tagen, Königin!“, antwortete Thyria rasch. „ Ich mache mich sofort auf den Weg und lasse
alles vorbereiten! “ Thyria
sprang auf und wollte davon laufen, doch Ally unterbrach sie. „Nein, noch
nicht. Lass uns morgen noch einmal dar ü ber reden. Ich brauch jetzt etwas Ruhe! “
    Ihr
Cousin seufzte. „ Das w ü rde
ich auch sagen, meine Liebe. Du lagst ungefähr zehn Stunden in Ohnmacht – jetzt
ist es zehn Uhr morgens und die beiden edlen Herren an deinem Bett sind nicht
von deiner Seite gewichen. Frag mich nicht, wie sie das gemacht haben, kein
einziges Mal auf das stille Örtchen zu müssen! “ Ally
kicherte spontan los, doch h ö rte sofort wieder auf, als
erneut ein stechender Schmerz in ihren Oberk ö rper
schoss. Thiu musterte die beiden, die noch immer an ihrem Bett knieten.
„Eifersucht und Misstrauen scheinen wohl ganz gute Kontrollmittel über die
Blasenentleerung zu sein. Das muss ich mir merken und Juna einmal bitten,
hierfür ein paar medizinische Forschungsstudien zu beginnen! “ Kopfsch ü ttelnd
verschwand Thiu, sichtlich erleichtert, dass es Ally den Umständen entsprechend
gut ging.
     
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    Ally, die sich wieder hingelegt hatte, betrachtete die Gesichter,
die über sie gebeugt waren. Unterschiedlicher hätten sie nicht sein können.
Weder von ihren Gesichtszüge her, noch von der Art und Weise, wie Ally zu ihnen
stand. Eines hatten sie aber gemeinsam: In ihnen spiegelte sich die Sorge um
sie. Unwillkürlich musste sie grinsen. „ Jetzt macht doch nicht so ein Gesicht, ich lebe noch. So leicht
werdet ihr mich nun auch wieder nicht los. “ Als Antwort bekam sie einzig und allein ein zynisches Schnauben
vorn Carr. Da sa ß en sie nun,
zu dritt und keiner sprach ein Wort. Dabei sausten Ally so viele Gedanken im
Kopf herum. Ach, Moment, wie war das mit Prinz Ari? Ich muss wohl noch ein
bisschen benommen gewesen sein. War das real? Ich glaube, im Moment fällt es
mir sowieso etwas schwer, Tatsache und Illusion auseinanderzuhalten. In den
letzten Tagen ist so viel passiert, kein Wunder, dass… Allys Gedanken
wurden unterbrochen, als es klopfte. Man wartete nicht ab, bis man
hereingebeten wurde, sondern trat gleich ein. Juna! Ally schrie in
Gedanken. O h wie schön, dass du noch mal kommst. Ihr Bruder beugte sich
über ihr Bett und küsste sie auf ihre Stirn. „ Wie geht es dir? Ich meine das ernst, Ally. Ich will, dass du
ehrlich antwortest! Kein gewöhnliches „gut“, wie du es sonst immer sagst! Egal
wie es dir geht!“ Juna sah besorgt aus und Ally fragte sich, warum. Er kannte
sie doch gut genug, um zu wissen und einsch ä tzen zu können, wie es ihr tatsächlich ging. „Es geht mir den Umst ä nden entsprechend gut, Juna. Mach dir keine
Sorgen! “ Ally setzte das ü berzeugendste L ä cheln auf, ü ber das sie
verf ü gte. „ Wie ist es mit deiner Energie? Hast du in den letzten Tagen auch
nur ein bisschen daran gedacht? Hast du genug gegessen, hast du genug
geschlafen, hast du dich genug um dich gekümmert? Ich mache mir ernsthafte
Sorgen, denn in so einer Situation kann dein extra an Energie deine wirkliche
Lage verfälschen! “ Ally wurde
es auf einmal heiß und kalt. Meine Energie! Seit Tagen habe ich nicht mehr
darüber nachgedacht. Außer in dem einen Moment im Kampf. Wie konnte das
passieren? Sonst mache ich mir immer Gedanken darum und muss sie beherrschen
oder ich ärgere mich wenigstens über sie, aber die letzten Tage habe ich sie
sogar vergessen? Bedeutet das, dass ich indirekt das geschafft habe, was Thyria
mir sagte? Dass ich anfange, sie zu kontrollieren? Oder habe ich sie nur völlig
verdrängt? Carr spürte selbstverständlich, welche Emotionen in Ally
vorgingen und antwortete für sie. „ Juna, ich denke, sie hat sie verdr ä ngt. Entschuldigen Sie bitte, ich h ä tte genauso darauf achten m ü ssen. Ich bin ihr Leibw ä chter und habe mir um diese Sache zu wenige Gedanken gemacht! “ Juna sch ü ttelte energisch den Kopf. „ Ohne Ally jetzt noch r ü gen zu wollen, aber sie ist alt genug, und vor allem starrköpfig
genug. Wenn sie es nicht zulässt, dann kannst du darauf achten so viel du
willst, Carr. Vielleicht mache ich mir auch ein bisschen zu viele Sorgen, aber
du weißt, ich bin Heiler und ich weiß, was passieren kann, wenn Allys Energie
zu Ende geht. Normalerweise endet es in einer Ohnmacht. “ Junas Blick wanderte besorgt zu Ally. „ Aber ich kann nicht genau hervorsagen, was
passieren wird, wenn