Die Satojerin (German Edition)
Gedanken der
Menschen so beeinflussen, dass sie meinen, ihn nicht mehr zu sehen. Er hatte
eine hässliche zischende Stimme.“ „ Ja genau, genau !“, unterbrach ihn Ally, die im gleichen Moment von ihren
schrecklichen Erinnerungen überflutet wurde und schmerzhaft das Gesicht verzog.
Juna fuhr fort, „Wir konnten nicht viel aus ihm herausbekommen. Aber er
stammelte etwas von „Auftrag Posa“ und „Wie das Königspaar“, dazu unzählige
unverständliche Worte und ein paar Flüche, die selbst den allerletzten Halunken
erröten lassen würden. Zuletzt sammelte er wohl seine letzte Kraft und
verschwand. Es ging so schnell – es tut mir leid!“ Ally stockte der Atem. „ Das hei ß t, er ist nicht tot? “ Ihr Bruder nickte. „Ich bef ü rchte, er
lebt noch! “
Nun setzte Thola ein. „ Aber was soll das denn? Das macht doch keinen Sinn! Der König von
Posa hätte doch überhaupt keinen Grund Königin Rigani ermorden zu lassen. Wieso
auch? Und was meinte er denn mit dem Königspaar. Was will er damit sagen? Ich
glaube, das war das Gestammel eines Menschen, der einfach nur versucht hat, zu
entkommen! “ „ Nein! “, ein verzweifelter Schrei unterbrach ihren Berater. Ally war
schockiert, denn so hatte sie ihren Cousin selten geh ö rt. „ Ich lasse das nicht zu. Ich lasse es nicht zu, dass jemand meine
Eltern umbringt und dann auch noch versucht, dir das Gleiche anzutun, Ally!
Thola, natürlich macht das alles Sinn! “ Ally zog ihre Augenbrauen hoch. „ Deine Eltern wurden umgebracht? Aber ich dachte?! “ „Thiu kniete sich vor Allys Bett nieder und
griff nach ihrer unversehrten Hand. „ Gestern Abend w ä hrend des Balls kam einer unserer Spione zu mir und berichtete,
dass das Gerücht kursiert, dass meine Eltern umgebracht wurden. Man sagt wohl,
der Mord an sich werde mit Posa in Verbindung gebracht, aber es sprach niemand
vom König. Ich wollte es euch alle morgen früh wissen lassen. Ich konnte doch
nicht wissen, dass …! “ Thiu
stockte und schluckte schwer. „ Wir m ü ssen
herausfinden, warum man meine Eltern umgebracht hat, warum man versucht hat,
dich umzubringen und was um alles in der Welt Posa damit zu tun hat! “ Ally runzelte die Stirn. „ Aber dass das Königshaus von Posa etwas damit
zu tun hat, macht doch keinen Sinn? Was hätte König San denn für Beweggründe? “ Nun meldete sich Arian, der w ä hrend der ganzen Unterhaltung Allys verbundene
Hand hielt, zu Wort. „Ich sehe das genauso. Wir wissen alle, dass König San
zwar stets versucht, neutral zu bleiben und sich aus allem rauszuhalten, es oft
aber nicht schafft, weil das Gold eine nur allzu verlockende Anziehungskraft
besitzt. Er mag vielleicht nicht gerade edelmütig sein, aber ein Mörder ist er
sicherlich auch nicht! “ Gely fiel
Arian das zweite Mal ins Wort. „ Ach, und Sie wissen das, Prinz? “ Ari nickte und fuhr in einer k ü hlen Art, die Ally nur allzu bekannt vorkam, fort. „ Ja, ich wei ß das. Ich kenne den K ö nig pers ö nlich und
so wie vorgegangen wurde, gehe ich auch davon aus, dass es nicht um Ally
persönlich ging! “ Thius
zustimmendes Nicken entging Ally nicht. „ Das vermute ich auch. Es ging um die Krone an sich. Sonst w ü rden die Mordanschl ä ge sowie das Attentat auf Ally und der Fakt,
dass man mich niemals angegriffen hat, nicht zusammenpassen! “ Thiudarec schaute Thyria erstaunt an, als sie
das Wort ergriff. „ So kommen
wir nicht weiter. Wir brauchen Informationen und Verb ü ndete, denen wir vertrauen k ö nnen. Nichts gegen deine Spione, Thiu - aber
wir brauchen jemanden mit besseren Verbindungen, jemand, der überall Freunde
hat und vor allem jemand, der uns die Informationen binnen kürzester Zeit
besorgen kann!“ Hitzig schlug sie mit ihrer Faust auf den Tisch, fuhr dann aber
etwas langsamer fort. „ Ich meine,
so paradox es klingt, ein Mensch mit der Gabe der Unsichtbarkeit, der muss doch
auffallen wie ein bunter Hund. Ich kann mir nicht vorstellen, dass noch niemals
jemand von ihm gehört hat. Und wenn Ally und das Königspaar nicht die Ersten
sind, die er angegriffen hat, dann bin ich mir sicher, dass es genügend
Informationen und Verbindungen zu diesem, diesem … Kerl gibt! “ Die letzten Worte klangen aus Thyrias Mund
herablassend und angewidert – Ally konnte sie nur allzu gut verstehen. „ An wen hattest du gedacht?“, fragte Thiu sie
neugierig, während sich die restlichen Personen im Raum leise miteinander
unterhielten. Thyria wartete einen Moment, bevor sie
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