Die Satojerin (German Edition)
zurückhalten.
Thyria schien eher etwas verdutzt und schaute Ally mit großen Augen an. Ari
allerdings schien so erschrocken, als hätte er einen Geist gesehen. Hal erhob
sich. „ K ö nigin,
der Bund und ich – und selbstverst ä ndlich auch Obscurus – wir
werden Sie nicht entt ä uschen. Wir halten, was wir
versprechen und w ü rden niemals ihre Güte, Ihre
Zugeständnisse und ihr Vertrauen ausnutzen. Ich verstehe ihre Reaktion, glauben
Sie mir! “ Dann
l ä chelte
er sie mit einem anerkennenden Blick an.
Ally sammelte sich wieder und auch der Rest der Runde sah
erleichtert aus. Einzig Ari war noch immer seltsam. Er erschien nicht mehr
geschockt oder erschreckt, aber er hatte wieder diesen eisigen Blick. Sie würde
ihn später zur Rede stellen. „ Ben ö tigen Sie
Begleitung? Soll jemand von meinen Vertrauten mit Ihnen mit? “ Hals Blick wanderte durch die Runde. Bevor er
antworten konnte, meldete sich Juna zu Wort. „ Ich denke, dieses Mal ist es das Beste, wenn Ari ihn begleitet. “ Ally zog ihre Augenbrauen in Richtung Stirn.
„Ari? “ „ Warum um alles in Asuda denn bitte Arian? “, fragte nun auch Thiu. „ Carr ist mittlerweile zu bekannt, jeder wei ß , dass er am K ö nighaus und Allys Leibw ä chter ist. Thyria wurde erst vor Kurzem zusammen mit mir gesehen,
als wir Hal aufsuchten. Au ß er Ari bleiben sonst nur noch du und Thola. Und dass ihr noch
auffälliger wärt als Carr oder ich es sind, versteht sich wohl von selbst. Ari
ist die perfekte Wahl. Kaum einer weiß, dass er hier ist. Kaum einer weiß von
der Verbindung zu dir und Ally und selbst wenn, Ari ist Hals Cousin. Niemand
wird dumme Fragen stellen oder Verdacht schöpfen. Ich gehe schwer davon aus,
dass es nicht das erste Mal ist, dass sie zusammen reisen! “ Ally legte den Kopf schr ä g und schaute zum Fenster hinaus. „ Ja, da hast du recht! Das macht tatsächlich
Sinn! “ Auch wenn ich nicht will, dass er geht. Ich
weiß nicht, wie lange er wegbleiben wird und ob er überhaupt wieder kommen
wird? Ich will nicht, dass Ari mich verlässt und dann auch noch in solch einem
Zustand, wo ich mir nicht erklären kann, was mit ihm los ist. Er ist völlig
verändert. Aber ich muss mein persönliches Wohl hinter das meines Königreiches
stellen! Ach komm, Allegra, mach dir doch nichts vor! Du musst ihn gehen lassen!
„ Ari? Was sagst du dazu? “ Juna schaute ihn erwartungsvoll an. „ Eine andere L ö sung gibt es ja augenscheinlich nicht. “ Nichts – keine Gef ü hlsregung,
rein gar nichts. „ Wann werdet
ihr aufbrechen? Und wie lange werdet ihr weg sein? “ „ Morgen, wenn die Morgend ä mmerung anbricht, werden wir uns aufmachen. Ich kann Ihnen leider
nicht sagen, wie lange wir brauchen werden, K ö nigin. Das h ä ngt davon
ab, wie leicht wir an Informationen kommen. Für gewöhnlich benötigen wir
allerdings zwischen drei und sieben Tagen. Wenn es ein ganz schwerer Fall ist,
sind es zehn“, antwortete ihr Hal. Ally akzeptierte. „ Gut, dann soll es so sein! Thiu, Juna, Thyria,
k ö nnt ihr bitte die Bediensteten anweisen, dass
alles vorbereitetet wird? Carr, du kommst bitte mit mir, ich muss etwas Dringendes
mit dir besprechen. Ich habe noch einiges zu tun, werde das Abendessen
ausfallen lassen und eine Kleinigkeit auf meinen Gemächern zu mir nehmen.
Selbstverständlich bin ich morgen Früh zu Hal und Aris Aufbruch da. “ Sie drehte sich rasant um, w ü rdigte Ari keines Blickes und ging davon.
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„Was war denn bitte mit Ari los?! “ Carr schaute Ally ungl ä ubig an. „ Wei ß ich doch nicht, musst du doch wissen, du hast
doch die Gabe der Empathie! “, zeterte sie bissig. „ Die Gabe der Empathie ja, aber du vergisst immer wieder, dass ich
keine Gedanken lesen kann, Ally! Ich habe genauso viel oder wenig wie du gesp ü rt. Sein Verhalten hat ja wohl jeder bemerkt.
Daf ü r braucht man keine Gabe! Und bitte brüll das
nicht so auf dem Gang herum! “ Ally war erschrocken ü ber sich selbst und genauso über Carrs harte, zurechtweisende
Stimme. „Es tut mir leid, ich habe das nicht
so gemeint! “ Sie schaute
betreten zu ihm hoch. „ Das wei ß ich doch. Und leg nicht einen solchen Blick
auf. Das erinnert mich an einen kleinen Hasen. Und du weißt, wir Satojer haben
keine Gefühle. Wir essen die weißen, kleinen, süßen Schneehasen höchstens und
machen uns daraus wärmende Handschuhe! “ Lachend gingen sie das letzte St ü ck. „ Generell
hast du recht. Ich habe keine Ahnung, was mit ihm
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