Die Satojerin (German Edition)
Allerdings
gelang es ihm nicht, denn keiner der beiden reagierte. „ Wie
dem auch sei! “, begann Ally. „ Hal,
haben Sie sich ihre Gedanken gemacht? K ö nnen
Sie mir Ihre Bedingungen nennen? “ Ihr
Gast nickte und erhob sich. „ Wir werden all das tun, wonach
sie verlangen, K ö nigin. Wir werden alle ben ö tigten
Informationen beschaffen und wir werden sogar “, dann
nahm er einen Schluck aus seiner Tasse und r ä usperte
sich etwas, „Entschuldigung. Wir werden sogar, falls uns die Informationen
wirklich zu einem Auftraggeber oder einer Verschw ö rung f ü hren
werden, Ihnen auch hier treu zur Seite stehen. Ü ber
die Bezahlung habe ich bereits mit ihrem Bruder, Prinz Thiu und Lord Thola
gesprochen. Ich nehme an, das war in Ihrem Sinne? “ Ally
nickte und Hal fuhr fort. „ Da dies aber ein etwas heikler
Auftrag ist, habe ich eine einzige Bedingung: Sollte es einmal Probleme während
dieser Operation geben, möchten wir Ihr persönliches Versprechen, dass der Bund
und ich immer mit der Unterstützung Asudas rechnen können. Unterstützung jeder
Art. Dies beinhaltet natürlich auch Asyl! “ Carr
sprang emp ö rt auf. „Ally, wei ß t du,
was das außenpolitisch bedeutet? Weißt du, was das hinsichtlich der anderen
Königreiche bedeuten könnte? Es gibt sicherlich einige Königreiche, von denen
bekannt ist, dass sie mit dem Bund sympathisieren. Aber keines der Königreiche
hat sich je klar dazu bekannt, ihm Unterstützung zugesagt – geschweige denn
Asyl angeboten. Im schlimmsten Fall könnte das Krieg bedeuten! “ Carr
sah sie verst ä ndnislos an. „ Ich
wei ß , dass
wir den Rat brauchen, aber ü berlege dir einmal, in welche
Situation du dich bringen k ö nntest! “ Ally
sagte nichts. Sie schaute Ari an. Diesmal gab es keinen besonderen Grund, warum
sie ihn anschaute, denn sie schaute durch ihn hindurch. Es war eher Zufall,
dass ihr Blick auf ihm ruhen blieb und das schien auch der ganze Tisch zu
merken. Keiner traute sich, auch nur einen Ton zu sagen. Ally war in Gedanken.
Sie hätte erwartet, wie für gewöhnlich, ihre immer stärker werdende Wut in sich
zu spüren und sich körperliche Erleichterung verschaffen zu wollen, weil es sie
sonst innerlich zerriss. Aber dieses Mal war es anders. Sie blieb ganz ruhig.
Sie merkte, wie sie tiefer und tiefer in ihre eigenen Gedanken glitt. Sie zwang
sich, sich nicht darin zu verlieren, was ihr schließlich auch gelang, aber sie
brauchte einige Zeit, um nachzudenken und sich wieder zu sammeln. Zeit, um die
Gedankenstücke, die in ihrem Kopf umherschwirrten zu ordnen. Als sie wieder aus
ihrer Versenkung kroch, konnte sie nicht sagen, wie lange sie so dagesessen
hatte. Sie sah nur, dass Ari, obwohl sie ihn nicht ansah, seinen
uninteressierten, fast abweisenden Blick nicht von ihr gewendet hatte. Sie
strich sich mit beiden Händen vom Kinn aus über das Gesicht, dann glitt sie zu
ihrem Haaransatz und von da aus über ihren Hinterkopf in ihren Nacken, wo sie
ihre Hände verschränkte und ihr Blick dadurch auf dem Tisch lag. Sie atmete
einmal tief durch. Dann richtete sie sich auf, straffte ihre Schultern, strich
mit ihren Fingerspitzen über die Serviette, die vor ihr auf dem Tisch lag, und
nippte ein wenig aus ihrer Tasse. „Also gut. Ich bin mir aller Vor- und
Nachteile bewusst. “ Sie schaute zu Carr. „ Du
hast v ö llig recht.
Ich sehe das ganz genauso wie du! “ Dann
glitt ihr Blick zu Hal. „ Aber mir bleibt nichts anderes ü brig! “ Sie
stand auf und erhob ihre Stimme. „ Aber
ich verspreche Ihnen, wenn ich sehe, dass Sie ein falsches Spiel spielen oder
die Unterstützung und das Asyl, das sie von uns verlangen, zu Ihren Gunsten und
für Ihre Zwecke ausnutzen, kenne ich keine Gnade. Ich hetze Ihnen mein Heer auf
den Hals, meine Spione, und wenn es sein muss, mache ich mich sogar selbst auf
die Reise. Ich werde jeden Stock, jeden Stein, jede Höhle, jeden Felsen, jeden
Wald und noch viel mehr umdrehen lassen. Und ich werde Sie finden. Auch
das verspreche ich Ihnen! Ich werde weder Zeit, noch Geld noch Mühe scheuen, um
mein Ziel zu erreichen. Ich werde so lange keine Ruhe geben und kein Erbarmen
kennen, bis ich Sie und Ihren Obscurus gefunden habe! Und dann gnade Ihnen an
wen oder was Sie auch immer glauben! “ Ally
sah in die Runde. Juna und Thiu lächelten, sie kannten Ally gut genug, um ganz
genau zu wissen, wie sie sein konnte. Carr hatte ein triumphierendes Lächeln
auf den Lippen und konnte den Stolz, den er für Ally empfand, kaum
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