Die Satojerin (German Edition)
er der Meinung war,
er wisse, wie ich mit Frauen umginge. Er habe mich schließlich oft genug mit
belanglosen Affären oder weiblichen Freunden gesehen. Aber zu keiner wäre ich
so liebevoll gewesen. Und mit keiner so vertraut umgegangen.“ Ari schluckte
schwer. „Nun ja, leider hat er in allem Recht – dennoch, die Wahrheit darf er nicht
wissen! Ich konnte ihn Gott sei Dank davon überzeugen, dass uns alleinig eine
Freundschaft verbindet – auch durch die Verbindung zu Thiudarec. Außerdem
konnte ich ihn davon überzeugen, dass du und Carr ineinander verliebt sind. “ „ Carr und ich? Das ist doch l ä cherlich! “ Ally
konnte nicht anders als schreien. Ari zog eine Augenbraue hoch. „ Nun ja, so lächerlich wohl doch nicht. Hal
hatte auch euch beobachtet. Und nach Carrs Auftritt heute, hat er mir geglaubt!
Du musst zugeben, dass ihr beide jedermann Rätsel aufgebt. Es ist etwas da.
Etwas, von dem ich nicht sagen kann, was es ist, aber das es immer wieder
schafft, in mir die pure Eifersucht aufflammen zu lassen. Allerdings vertraue
ich dir nach wie vor! “ Nun gut, sicherlich hatte Ari in
gewisser Hinsicht recht. Dennoch konnte Ally ihm nicht von dem Vertrauen zu
Carr und vor allem von seiner Gabe erzählen. „ Ich verstehe. Aber ich verstehe auch nicht.
Vertraust du deinem Cousin nicht? “ Ari sch ü ttelte den
Kopf und strich mit seinen Fingerspitzen ü ber ihr betretenes Gesicht. „ Doch, nat ü rlich, aber
ich will nicht, dass er von uns wei ß . Er w ü rde uns
niemals absichtlich verraten. Aber je gr öß er der Kreis derer wird, die von uns wissen, desto gr öß er ist auch die Gefahr, dass sich
einmal jemand verplappert oder etwas verrät, ohne dass er es will und nicht
einmal bemerkt. So wenig ich von Carr angetan bin, bei ihm bin ich mir
zumindest sicher, dass ihm das nicht passieren wird. Allein schon aus dem
Grund, dass Carr Satojer ist, scheint er seine Emotionen immer soweit im Griff
zu haben, dass ihm nie etwas Derartiges herausrutschen könnte. Dazu ist er noch
ein ausgebildeter Krieger und in der Leibgarde des Königs. Es ist quasi sein
Beruf, unter Folter zu schweigen. Es ist mir klar, dass du ganz schön sauer
warst und ich wei ß auch, dass
ich dir eine Erkl ä rung
schuldig war. Aber ich wollte nicht sofort nach dem Frühstück mit dir sprechen.
Jetzt, wo Hal mir alles abgenommen hat! “ Ally nickte. Es war bereits das zweite Mal, dass Ari halb nackt
vor ihr stand. Sie konnte nicht anders, als wieder einmal seinen K ö rper zu begutachten. „ Gefallen dir meine T ä towierungen? “, fragte Ari, w ä hrend Ally sofort err ö tete. Ob sie mir gefallen? Was ist das denn für eine Frage? Auf
die eine oder andere Art treibst du mich immer in den Wahnsinn! Und wenn
es nur deine Tätowierungen sind. „ Ja. Es passt alles sehr gut zu dir. “ Ihr Blick glitt auf ihre eigene Tätowierung am linken Handgelenk
und dann wieder auf seine Brust! „ Zeig mir bitte deinen R ü cken! “ Ally hatte
ihn das letzte Mal nur kurz im Spiegel gesehen und war neugieriger denn je. Er
drehte sich herum und sie begutachtete auch hier seinen Körperschmuck. Sie
küsste seine Schulter und schneller, als sie sehen konnte, war sie erneut in
seinen Armen. Sie küssten sich eine Weile, bis sie ihm ins Ohr seufzte. „Ari,
warum kann nicht alles einfacher sein? Warum muss alles so schwierig sein?
Irgendwann müssen wir uns entscheiden, wie es mit uns weiter geht, oder?! “ Als Ari nickte, entwich auch ihm ein tiefer
Seufzer. Dann lie ß er sie los
und schaute an ihr herab. „ Schau dich an, dein ganzes Kleid ist nass. Die Seide klebt an
deinem Körper. Das hast du nun davon, wenn du mir, halb nass, so nahe kommst! “ Seine Worte wurden von einem neckischen L ä cheln begleitet. „Allerdings ist es ja nicht
so, dass es mir nicht gefallen w ü rde, was ich da sehe!“ Ally schaute erschrocken an sich herunter.
Das, was einmal ihr blaues Seidenkleid war, war nun ein nasser, blauer Lappen,
der an ihrem Oberkörper eine feste, zweite Haut bildete und schonungslos alles
abzeichnete. Ari gab ihr erneut einen Kuss und stieß sie weg. Hoffentlich
konnte man ihr nicht ansehen, wie schockiert sie war. „ Ally, jetzt geh. Sonst kann ich für nichts mehr
garantieren. Du machst mich verrückt und ich will nicht, dass wir etwas
Unüberlegtes tun, das dir später leidtun könnte! Oder “, Ari legte absichtlich eine Pause ein und grinste sie
unanständig an, „ich verliere ganz zufällig jetzt mein Handtuch!“ Das hatte
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