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Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition)

Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition)

Titel: Die satten Toten: Ein Fall für Karl Kane (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sam Millar
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Geruch weckte unangenehme Erinnerungen an die Schulzeit.
    Da entdeckte er den Tresor.
    »Willie?«
    »Was?«
    »Kannst du den knacken?«, fragte Karl und zeigte auf den Tresor.
    »Hmm …« Willie strich mit den Händen über den Tresor, als wollte er eine Séance durchführen. »Das ist ein Burton Eurovault TG - 3  Stufe  3 . Am Boden verschraubte, mit Beton beschwerte Konstruktion mit verstärkten Stahlfasern und Stäben.«
    »Kannst du ihn
knacken
?«, wiederholte Karl ungeduldig.
    »Für einen Hunderter mehr hätte er ein elektronisches Kombinationsschloss bekommen und die Antwort wäre ein klares Nein gewesen.« Willie holte einen Gegenstand aus seiner Trickkiste und kniete neben dem Tresor nieder. »Zum Glück ist der Kerl ein Geizkragen und Dummkopf. Zwei Minuten ist mein ewiger Rekord bei diesem Typ Safe. Mal sehen …«
    Eine Minute kroch dahin.
    Karl sah auf die Uhr.
    »Vergiss es, Willie. Wir haben nicht so viel …«
    »Ist eine Menge Zeug da drin«, sagte Willie lächelnd und zog die Tresortür auf. »Papierkram und ein paar DVD s, wie es aussieht.«
    Karl bückte sich rasch und sah in den Tresor. Ein prall gefüllter Hefter mit Papieren. Er blätterte sie durch, ohne recht zu wissen, was er suchte. Auf den Blättern standen ausländische Filmtitel – überwiegend französisch – in alphabetischer Reihenfolge.
    »Observez sa matrice.«
    »Was? Hast du was gesagt?«, fragte Willie, der in einem Ledersessel saß, nachdem sein Teil der Arbeit getan war.
    »Sie muss sterben.«
    »Wer muss sterben?«
    »Ich versuche, diese französischen Titel zu übersetzen.«
    »Von hier hörst du dich mehr wie Peter Sellers an, der einen ganz schlechten Inspektor Clouseau gibt.«
    »
Les femmes sont la mort. Die Frauen sind tot
, vielleicht?«
    »Nicht gerade Disney, hm?«
    »Mich beschleicht der vage Verdacht, dass das alles Snuff-Filme sind.«
    »Snuff-Filme?«
    »Leute – hauptsächlich Frauen – werden zum sogenannten Vergnügen anderer gefoltert und ermordet.«
    »Was für ein krankes Schwein sieht sich so was an?«
    »Zweifellos das kranke Schwein, das normalerweise in diesem Sessel sitzt. Unser Mister Hannah.«
    Willie fuhr wie der Blitz aus dem Sessel.
    »Sieh dir diese DVD s an«, befahl Karl, schnappte sich eine Handvoll und reichte ein paar davon an Willie weiter. »Die sehen wie Softpornos aus, aber du solltest trotzdem für alle Fälle einen Blick darauf werfen.«
    »Spiel mir das Glied bis zum Tod«
, sagte Willie grinsend, als er das Cover betrachtete. »Du musst zugeben, ist ein witziger Titel.«
    »Zum Brüllen«, sagte Karl und sah eifrig die DVD s durch. »Der hier heißt
Die sieben Tage des Kondoms

    »Nicht schlecht. Acht von zehn.«
    »Der Herr der Ringe.«
    Willie sah verwirrt drein. »
Der Herr der Ringe
? Du machst Witze. Das ist einer meiner absoluten Lieblingsfilme.«
    »Der hier nicht, das kannst du mir glauben.«
    »Warum?«
    »Die Ringe hier sind behaart.«
    »Kranke Dreckskerle.«
    Karl legte die DVD s wieder zurück und entdeckte dabei einen kleinen, eingepackten Stapel im hinteren Teil des Tresors. Er entfernte die Verpackung.
    »Wenn ich mich nicht irre, sind das Überschreibungsurkunden für Immobilien«, sagte Karl. »Offenbar hat er einen lukrativen Job, unser Bob.«
    »Was soll ich machen?«
    »Den Rest des Zimmers durchsuchen. Wir wissen nicht, wann Hannah wiederkommt. Schau nach, ob in diesen Kisten dort in der Ecke was Interessantes ist.«
    Während Willie sich um die Kisten kümmerte, legte Karl die Immobilienurkunden auf den Fotokopierer. Während er auf die Kopien wartete, durchsuchte er die Rolodex-Adresskartei, wobei er widerwillig die Lampe einschaltete, damit er besser sehen konnte. Seltsamerweise enthielt sie gar keine Namen oder Adressen, nur Initialen und Telefonnummern.
    Karl nahm hastig einige Karteikarten aus der Rolodex und fotokopierte sie ebenso wie die Immobiliendokumente.
    »Karl!«
, zischte Willie und zeigte zum gegenübergelegenen Eingangstor.
»Wir bekommen Besuch.«
    Augenblicklich schaltete Karl die Lampe aus. Er spähte durch die Vorhänge am Bürofenster und sah zwei Gestalten, die sich miteinander unterhielten.
    »Wer ist das?
«,
flüsterte Willie mit kaum hörbarer Stimme.
    »
Den Fotos nach zu urteilen, die ich gesehen habe, ist der Größere Bob Hannah. Keine Ahnung, wer der andere ist

    Hannah war groß, extrem muskulös und hatte das Haar fast bis zur Kopfhaut rasiert. Die andere Gestalt war schwerer zu erkennen. Deutlich kleiner

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