Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)
umgeben.
»Merino-Geysir«, las Will laut von einem Schild ab.
»Meer-was, Liebes?«, erkundigte sich Sally.
»Nicht Meer. Merino.« Will runzelte die Stirn. »Ich glaube, Merino ist eine besondere Art von Schaf.«
»Keine Ahnung«, sagte Oxo. »Aber ein Gey-Sir ist ein Kerl. Das weiß jeder.«
»Ooh … also ist das ein Wegweiser zu einem Schaf-Jungen?«, fragte Jasmine. Ohne die Antwort abzuwarten, trabte sie los in die Richtung, in die das Schild wies. »Da muss ich mal nachsehen.« Sie warf den Kopf zurück, um ihre Locken aufzuschütteln. »Ich wette, die Jungs hier in Down Under sehen viel besser aus als ihr zwei.«
»Geht gar nicht!«, rief Oxo ihr nach.
»Nee, echt nicht, wir sind nämlich die bestaussehenden Schafmänner von Welt«, ergänzte Linx.
Jasmine achtete überhaupt nicht auf die beiden. Sie kroch unter dem Zaun hindurch, der eine der steinigen kreisförmigen Stellen umgrenzte, und drehte anmutige Pirouetten. »Und ich bin eindeutig die Hübscheste.«
»Jasmine!« Wills Warnung kam zu spät.
Die Erde unter Jasmines Hufen begann zu blubbern. Sie blickte verdutzt nach unten. Die Blasen wurden größer und größer und mit einem Schlag waren es keine Blasen mehr. Ein Wasserstrahl schoss in die Höhe und er wurde breiter und kräftiger und heißer und … wuuusch!
Der Geysir brach zischend aus dem Boden unter Jasmine hervor und sie wurde auf einer dampfenden Wassersäule in den Himmel gejagt und blieb dort oben. Hilflos strampelte sie mit den Beinen.
Ihre Angst- und Entsetzensschreie gingen in dem gewaltigen Getöse unter.
»AchduliebesGrasachduliebesGrasachduliebesGrasachherrjemeinHintern …!«
»Aha, das ist also ein Geysir«, murmelte Will und beobachtete ehrfürchtig das Schauspiel.
Drei lange Minuten später ließ allmählich der Druck nach, der das Wasser aus dem Boden gepresst hatte, und die Fontäne wurde kleiner und kleiner. Jasmine sank langsam herab, bis sie abermals in nichts weiter als einer blubbernden Pfütze stand. Dann versiegten auch die letzten Blasen.
»AchduliebesGras … achduliebesGras …«, wimmerte sie. »AchduliebeFeedingsda!«, rief sie plötzlich laut.
Klatschnass und heftig zitternd stolperte sie zu ihren verblüfften Gefährten zurück.
»Na, na, Liebes«, sagte Sally tröstend, als sie alle Jasmine umringten, um sie zu beruhigen.
»Und, hast du irgendwelche gut aussehenden Kerle von da oben entdeckt?« Oxo konnte sich die Frage nicht verkneifen.
»Ne… ne… ne… nein«, Jasmines Zähne klapperten, so tief saß ihr der Schock in den Knochen. »A… a… a… aber sie . Unsere Feedingsda!«
Alices Verwöhnprogramm ließ sich gut an. Sie hatte bereits die warmen und die heißen Bäder ausprobiert. Ihr Haar war schamponiert, ihr Körper massiert worden und jetzt bereitete sie sich darauf vor, das Schlammbad zu testen. Es sollte garantiert zehn Jahre jünger machen.
Sie legte den flauschigen weißen Bademantel ab und trat an den Rand eines Beckens, das an einen kleinen Swimmingpool im Freien erinnerte. Nur, dass es nicht mit Wasser, sondern mit einem weichen, grauen Schlamm gefüllt war, der mit leichtem Blubbern aus dem Boden stieg und die Luft mit dem Geruch von faulen Eiern erfüllte.
»Sind Sie ganz sicher, dass sich das Grau danach abwaschen lässt?«, vergewisserte sich Alice bei der Bademeisterin, die neben ihr stand.
»Keine Sorge«, beruhigte sie die junge Frau und nahm Alice den flauschigen weißen Bademantel ab. »Von Ihrer Haut und von Ihrem Badeanzug auch.«
Alice stieg in das Becken. Sie ließ sich bis zum Hals in den warmen Brei sinken und spürte, wie er sich um ihren Körper schmiegte.
Die Bademeisterin stopfte ihr ein weiches Kissen unter den Kopf und legte ihr vorsichtig eine Samtmaske über das Gesicht.
»Lehnen Sie sich zurück und genießen Sie es«, sagte sie. »Ich komme später wieder und bringe Ihnen Kamillentee.«
Alice entspannte sich. Sie schloss die Augen. Es war so herrlich, sich Zeit für sich selbst zu nehmen. Der Donnerstag und Brisbane schienen in weiter Ferne zu versinken. Und auch die ständig störenden Schafe …
Jenseits des Zauns, der das Schlammbecken umgab, saßen Dalia und Shelly im Gras und schleckten ein Eis.
»Was hast du eigentlich vorher gemacht?«, erkundigte sich Shelly beiläufig.
»Vor was?«
»Bevor du die Stelle bei Alice angenommen hast.«
»Ach, so dies und das«, erwiderte Dalia. »Nichts Besonderes.«
»Und du bist wirklich, ganz ehrlich, nur eine Sekretärin?«
Dalia warf
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