Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition)

Titel: Die Schafgäääng: Lamm über Bord! (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Russell , Christine Russell
Vom Netzwerk:
treffende Wort war. Die fünf schlammverkrusteten Schafe auf dem Kai bemerkte er nicht. Allerdings hätte er sowieso nicht erkannt, dass es dieselben Schafe waren, die er zuletzt gesehen hatte, als sie im Hafen von Auckland um ihr Leben geschwommen waren.
    Das Taxi fuhr vor und Alice stieg aus. »Auf Nimmerwiedersehen!«, rief sie Trevor im Vorbeigehen zu. Sie schenkte Shelly ein Lächeln. »Ich nehme doch an, dass Sie in Brisbane ein besseres Fahrzeug zur Verfügung haben?«
    »Dort habe ich Norman«, sagte Shelly. »Willst du ein Bild sehen?«
    »Keine Zeit«, erwiderte Alice, die jetzt vor der Gangway stand. »Beeil dich, Dalia!«
    »Ja, Miss Barton. Ich komme.«
    Alice rauschte die Gangway hinauf, gehüllt in eine Wolke teuren Parfüms, in das sich der Geruch fauler Eier mischte. »Guten Abend, Kapitän Ted.« Sie strahlte den Skipper an. »Ich muss so schnell wie möglich nach Brisbane. Ich kann mich doch auf Sie verlassen.«
    »Ed …«, murmelte Ed. »Ich heiße Ed.« Doch Alice hörte das nicht. Ed gab seiner Mannschaft ein Zeichen, die Leinen zu lösen.
    Die Schiffseignerin lehnte währenddessen an der Reling und blickte auf den Kai hinunter.
    »Tschüss, Bungee-Seile und Kajaks und Schlamm«, flüsterte sie mit Genugtuung. »Und Tschüss, Scha…«
    Das Wort blieb ihr im Hals stecken. Gerade eilten fünf graue Klumpen auf die Schicksal zu. »Schafe!«, stieß sie keuchend hervor.
    Doch im letzten Moment wurde die Gangway hochgezogen. Die Schicksal bewegte sich von der Mauer weg. Schon klaffte zwischen dem Boot und dem Kai eine beachtliche Lücke. Die Schafe mussten ein für allemal zurückbleiben. Alice beobachtete, wie der aneinandergedrängte Haufen verloren am Kai stand und dem Boot traurig blökend nachschaute.
    »Lebt wohl!«, schrie sie. »Hoffentlich sehen wir uns nie wieder!«
    Die Krieger sahen Alice an der Reling stehen. Sie sahen, wie sie Kusshände warf und herzlich lächelte. Allerdings verstanden sie kein Wort, weil gerade dröhnend das Schiffshorn der Schicksal ertönte.
    »Es tut mir leid, Leute«, sagte Oxo und ließ den Kopf hängen. »Ich hätte vorwärtsstürmen sollen. Mir war nicht klar, dass das Schiff so schnell ablegt.«
    »Das ist nicht deine Schuld, mein Junge.« Sally bemühte sich, tapfer zu sein. »Es wird sich irgendeine Lösung auftun. Die Ballade vom Vlies behält immer –«
    Alle witterten den Hund im selben Augenblick. Und hörten hinter sich einen Mann brüllen. »Warum läuft der Haufen da frei herum? Treib sie her, Gem. Hierher! Hierher!«
    Eine Sekunde später umkreiste der Hütehund kläffend die entsetzten Krieger und trieb sie auf ein Schiff zu, das sehr viel größer als die Schicksal war. Es handelte sich um ein mächtiges Frachtschiff, das ein Stück weiter am Kai vertäut lag.
    Der Mann erteilte mit Pfiffen Befehle und den Schafen blieb nur eine Richtung zur Flucht vor den spitzen Zähnen des Hundes: Sie galoppierten über die breite Rampe in den Laderaum des Frachters.
    Klirrend schloss sich hinter ihnen ein eisernes Tor.

Zitternd drängten sich die Krieger aneinander. In ihren Köpfen drehte sich alles.
    Der Mann mit dem Hund war verschwunden. Das war gut. Hier auf dem Schiff gab es auch einen Mann, aber der hatte keinen Hund. Das war noch besser.
    Und es gab Schafe.
    Gerade noch hatten die seltenen Rasseschafe aus Eppingham ihre Feedingsda davonfahren sehen und nur einen Augenblick später befanden sie sich im Bauch eines Schiffes, eingeschlossen mit lauter Fremden.
    »Leute. Tut uns einen Gefallen, ja? Bleibt da in der Ecke. Ihr stinkt wie die Weste von ’nem Schafscherer.«
    Ein mächtiger Widder hatte im Namen der übrigen Schafe gesprochen. Es waren ungefähr zwanzig.
    Sie alle wichen mit gerümpften Nasen vor den Kriegern zurück.
    »Nichts für ungut«, fügte der Widder hinzu.
    »Schon in Ordnung«, erwiderte Oxo, der sich schützend vor seine eigene kleine Herde stellte.
    Die Krieger sahen sich in dem geräumigen, behaglichen Pferch um, in den man sie getrieben hatte. Die Unterbringung war gar nicht mal so übel und besser als der kleine Laderaum auf der Schicksal . Fast so nett wie Idas Stall in Eppingham. Wenn man davon absah, dass hier das Tor fest verschlossen war und das Schiff sich jetzt in Bewegung setzte.
    Oxo wandte sich nochmals an die fremden Schafe. Mit Ausnahme des Widders waren sie so weit wie möglich zu den Gitterstäben am anderen Ende des Laderaums von den Kriegerschafen abgerückt.
    »Also, was ist hier eigentlich los,

Weitere Kostenlose Bücher