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Die Schanz

Die Schanz

Titel: Die Schanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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Stunden in der Woche und war froh, nicht mehr so oft auf ihre Eltern angewiesen zu sein, wenn es um das Kind ging. Eigentlich hatte sie sich vorgenommen, ihren freien Tag zu nutzen und den Holzboden auf der Galerie zu verlegen, aber Arend hatte einen Landschaftsgärtner beauftragt, sich um die Kastanie zu kümmern, und das Kreischen der Kettensägen machte sie verrückt. Sie musste weg. Unschlüssig stand sie am Küchenfenster und schaute in den eisgrauen Tag hinaus. Die großen Qualmwasserpfützen auf den Wiesen waren mittlerweile dick zugefroren, und plötzlich hatte sie eine Idee. Sie musste ungefähr in Katharinas Alter gewesen sein, als sie ihre ersten Schlittschuhe bekommen hatte, holländische Kinderschaatsen mit Doppelkufen, damit sie nicht umknickte. Die Pfützen da draußen waren ideal zum Üben, nur wenige Zentimeter tief, völlig ungefährlich. Sie freute sich jetzt schon auf Katharinas Gesicht, schlüpfte in ihre Lammfelljacke und zog Stiefel an. Ihre Handschuhe hatte sie nicht finden können, doch das machte nichts. Ihr kleiner Peugeot war zwar alt und hatte seine Mucken, aber die Heizung funktionierte prächtig. In Nimwegen gab es einen großen Laden, vielleicht sollte sie gleich Schlittschuhe für die ganze Familie besorgen. Wenn es weiter so bitterkalt blieb, würde das Eis auf den Kolken schon in ein paar Tagen tragen, und das Erfgen lag direkt vor ihrer Nase. Dann fiel ihr ein, dass sie keine Ahnung hatte, ob Helmut jemals in seinem Leben Schlittschuh gelaufen war.
     
    Peter Cox wollte gerade sein Mittagsmahl auspacken, als Jupp Ackermann ihnen einen Besuch abstattete. «Na, hat Freund Norbert sich schon gemeldet?»
    Toppe musste lachen. «Würden Sie aus den Flitterwochen ausgerechnet die Kollegen auf der Arbeit anrufen?»
    «Klar, würd’ ich dat! Ich muss immer wissen, wat los is’, sons’ werd’ ich kribbelig, un’ da hat kein Mensch wat von. Aber wat anderes: Gibbet wat Neues von euerm Gehackteskerl? Ich mein’, et interessiert einen ja doch ir’ndswie.»
    Cox stand auf und schnappte sich seine Aktentasche. «Ich geh mal kurz in die Küche, Kaffee kochen.»
    Sein kühler Abgang wurde ihm allerdings vereitelt durch Bauer Dellmann, der in diesem Moment ins Büro gestürmt kam. «Welcher Idiot hat an meinem Häcksler rumgefummelt?»
    «Tach, Dellmann!»
    «Tach, Ackermann. Also bitte, welcher …»
    Toppe war aufgestanden und streckte dem Bauern die Hand hin. «Guten Morgen, Herr Dellmann, setzen Sie sich doch. Gibt es ein Problem?»
    «Das kann man wohl sagen! Ich will mich nicht setzen, ich will mich beschweren. Was habt ihr mit meinem Häcksler gemacht? Er läuft nicht, weil irgendein Vollidiot den auseinander genommen und total falsch wieder zusammengeschraubt hat. Was soll ich mit dem Teil? Und vor allem, wer bezahlt mir die Reparatur?»
    «Ich hör immer Reparatur», ließ Ackermann sich vernehmen. «Dat Ding gehört doch auffe Schrottsküll. Selbs’ du kanns’ nich’ so seikerig sein, dat de mit ’ner Mordwaffe durch de Gegend stochs’.»
    Dellmann fuhr zu ihm herum, machte dann aber nur eine wegwerfende Handbewegung und wandte sich wieder an Toppe. «Und noch was. Heute Morgen flattern mir mit der Post so genannte Formulare für die Rückerstattung meiner Ausgaben auf den Tisch. Sechs Seiten, die ich ausfüllen soll. Dabei haben Sie mir persönlich gesagt, ich kriege mein Geld. Mein Mais steht immer noch, und den kann ich jetzt sowieso vergessen bei dem Frost. Aber den Derksen hab ich trotzdem bezahlen müssen. Verdienstausfall, wenn Ihnen das was sagt. Formulare! Ich hab meinen Mais nicht, ich hab Derksen bezahlt, und ich hab einen kaputten Häcksler. Aber ich hab auch Rechte, Herr Kommissar, oder was Sie sonst sind. Und jetzt sind Sie dran!»
    «Ömmer an ’t Jammere, de Bure!» Ackermann legte den linken Fuß aufs rechte Knie und wippte. «Mach dir doch nich’ in ’t Hemd, Dellmann. Da krieg ich nämlich ’n ganzen dicken Hals bei. Wie viel Knete kassierste im Jahr an Subventionen, he? Fuffzigtausend doch mindestens, oder? Un’ weißte, wer dir dat alles reindrückt? Der Steuerzahler! Un’ weißte, wer dat is’? Jupp Ackermann, zum Beispiel. Also, halt ma’ lieber ’n Ball flach.»
    «Ach, lott min doch in röst!» Dellmann versenkte die Hände in den Hosentaschen und schaute Toppe beleidigt an. «Ich soll also die Formulare ausfüllen?»
    «Da führt leider kein Weg dran vorbei. Aber ich werde sehen, dass das Ganze möglichst unbürokratisch geregelt wird. Und

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