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Die Schanz

Die Schanz

Titel: Die Schanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hiltrud Leenders , Michael Bay , Artur Leenders
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laut lachen, ohne dass es mindestens der halbe Ort mitbekam.
    In Nr.   17 wurde ein Fenster aufgestoßen, und eine ältere Frau mit Wasserwelle und rosafarbenem Lippenstift beugte sich heraus. «Was bölkst du denn hier rum? Suchst du Voss?» Sie machte eine kleine Kopfbewegung in Richtung Toppe. Der Mann zuckte die Achseln, eine Geste, die sie übernahm. «Dreimal darfst du raten, wo der steckt!»
    «Dämliches Weib!», schnauzte der Mann, schlurfte grußlos an Toppe vorbei und baute sich vor dem gelb verputzten Haus auf. Er klingelte nicht, sondern brüllte wieder: «Klaus! Jetz’ aber ma’ ’n bisken dalli!» Das Hämmern hörte auf. «Du wolltes’ einkaufen fahren. Um zwölf will ich mein Essen auffem Tisch! Also, mach voran!» Eine Antwort wartete er nicht ab, die schien klar zu sein.
    Toppe blieb, wo er war. Ein jüngerer Mann mit kupferrotem Haar, in Jeans und Pullover voller Farbflecken und Holzspänen, kam aus der Haustür. «Dauert höchstens ’ne Stunde», rief er über die Schulter zurück.
    «Danke! Ich bin so froh, dass ich Sie habe. Bis gleich!» Die Frau, der die dunkle, warme Stimme gehörte, bekam Toppe nicht zu Gesicht. Er schaute auf die Uhr, halb elf, jetzt würde er Frau Lentes wohl antreffen.
    In der Kneipe war es wunderbar warm, und es duftete nach frisch gebackenem Kuchen.
    Die Wirtin lugte um die Küchentür. «Sie kenn ich doch irgendwoher!», rief sie fröhlich.
    Toppe schälte sich aus Handschuhen, Schal und Mantel und lächelte. «Ich war vorletzte Woche hier auf der Hochzeitsfeier meines Kollegen. Mein Name ist Toppe.»
    «Ah, dann sind Sie wohl bei der Kripo, hab ich das richtig? Sie sind aber früh dran! Normalerweise hab ich um die Zeit noch keine Gäste, außer sonntags natürlich, das ist klar. Der Apfelkuchen ist noch warm. Darf ich Ihnen ein Stücksken bringen?»
    «Danke, im Moment nicht, aber ein Kaffee wäre schön.»
    «Kommt sofort, ich muss mir bloß die Mehlfinger waschen gehen.»
    Wenig später stellte sie ihm eine Tasse Kaffee, Milch, Zucker und einen Teller mit Schokokeksen auf die Theke. «Ein Plätzchen vielleicht? Nein?» Sie zögerte. «Jaa, sind Sie denn jetzt beruflich hier oder nur so?»
    Toppe entschied sich für den direkten Weg. «Sie kennen Willem Bouma?»
    «Bouma?», fragte sie verblüfft. «Aber sicher kenn ich den! Der ist Stammgast bei mir. Kommt jeden Morgen pünktlich um elf, trinkt seine zwei, drei Tassen Kaffee und liest die Zeitung. Warum? Was ist denn mit dem?»
    «Wann war Bouma das letzte Mal hier?»
    Bea Lentes rieb sich das Kinn. «Warten Sie mal, das war noch vor der Hochzeit … so an die drei Wochen ist das jetzt her, würd ich sagen.»
    «Drei Wochen», nickte Toppe langsam und trank erst einmal. «Haben Sie sich noch nicht gewundert, dass er sich seitdem nicht mehr hat blicken lassen?»
    Sie lachte. «Nö, der verschwindet öfter mal, hat ein Ferienhaus an der See. Außerdem hat er letztes Mal, wie er hier war, gesagt, er würd in Urlaub fahren. Aber was interessiert sich denn die Kripo für Bouma? Hat der was ausgefressen?»
    «Das weiß ich noch nicht, aber vielleicht können Sie mir weiterhelfen. Man hat mir erzählt, dass Bouma im Dorf nicht besonders beliebt ist.»
    Die Wirtin kniff die Lippen zusammen und schaute ihn missbilligend an. «Ich seh viel, ich hör viel, aber ich quatsch nicht. Das Geheimnis von einem guten Wirt ist: immer ein offenes Ohr, aber einen zuen Mund. Wenn ich hier alles brühwarm weitertratschen würde, was die Leut mir so erzählen, könnt ich meinen Laden dichtmachen.» Dann überlegte sie. «Oder ist das jetzt ein Polizeiverhör oder wie man das nennt?»
    «Nein.» Toppe schmunzelte. «Ihr Kaffee ist übrigens prima. Kriege ich noch einen?»
    «Aber immer!» Sie huschte in die Küche und kam mit einer Warmhaltekanne und einer zweiten Tasse zurück. «Ich trink einen mit. Jetzt nehmen Sie doch ein Plätzchen, die sind selbst gebacken.»
    Toppe griff zu. «Gut, schön saftig. Sagen Sie mal, in so einem kleinen Ort, kann man da eigentlich mit einer Kneipe über die Runden kommen?»
    Sie schwang sich auf den Barhocker neben Toppe. «Was meinen Sie, was heute Mittag los ist, jetzt bei Hochwasser! Wenn die ganzen Touris hier eintrudeln, weiß ich nicht mehr, wo mir der Kopf steht. Und wenn das weiter so friert, haben wir auch bald die ganzen Schlittschuhfahrer bei uns. Da mach ich schon meinen Umsatz. Aber auch sonst. Ich brauch nicht viel. Kein Mann, keine Kinder, und wohnen tu ich bei meine

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