Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
zu klein, um sie zu beschützen, d i e andere hatte er unbedin g t retten wol l en und war daran g escheitert. E s war, als t e ilten sie b eide d a ss e lbe Sc hic k s a l, d enselben Platz in seinem Herze n . Er schrie s ei n e Verzweifl u ng hina us .
Ruhig, nur ruhig!, ermahnte er s i ch und ve rs uchte einen kl a ren Gedanken zu fassen.
Er ri s s sich ei n en Fetzen von seinem G ewand ab, trän k te i h n mit Wa s ser au s seiner Fel d flasche und begann Dubhes W u nden zu säubern. Unzählige waren es, u nd u nter all d em Bl u t waren sie z ud em sc hl echt zu erkennen. Das Wa s ser war aufgebraucht, noch bevor er alle gewaschen hatte.
Wir sind verloren . . . Das können wir nicht schaffen.
Er vers uc ht e , d iese G edan k en so we i t wie mög lich von s i ch f ortz u schieben, doch es g elang ihm nicht.
Er nahm den r estlichen Stoff, der von dem G ewand übrig war, und riss ihn in Streifen. Es waren nicht genug, und außer d em waren sie zu kurz. Daher ergriff er den Umhang und zerriss auch den, ein schw i eri g es Unterf a n g en in seinem Z u stand. Wut und Anstrengu n g ließen ihn aufschreien.
Die kleineren Wunden ließ er jetzt außer Acht und kümmerte sich nur noch um die t ieferen, w obei er mit d er verletzten Ha n d begann. Er v erband sie so f est w i e möglich, während das Blut s e ine Finger besudelt e . W i eder würgte es ihn, aber er stemmte s i ch dagegen. Dann rief er die Formel für den Heilzauber, merkte aber bald, d a ss er n i cht helfen wü r de. Sto ck end und schwach fl o ss die Energie aus seinen Hände n . Das re ic hte n i cht.
Das hast du schon einmal durchgestanden. Es ist die gleiche Situation wie damals in der Wüste. Los, konzentrier dich!
Doch es war a n ders a ls da m a ls . J etzt waren s eine Kräfte vö ll ig erschöpft, un d D u bhe g ing es noch schl e cht e r. A uß er d em würde ihnen hier niemand zu Hilfe eilen. Sie war e n allein u nd v e rlassen in einer vö l lig fre m den Wel t .
Als er mit der Hand fertig war, verband er, so gut es ging, d ie anderen W u nden. Bei j e der e inze l nen versuchte er es mit einem Heilzauber, w ar aber zu erschöpft, um große Wir k ung zu erzielen. Sein Bl i c k t r übte sic h immer mehr, s eine Hän d e zitterten. Und i m G eist immer noch d a s unauslö s chl i che B i l d d e s M a ssen g rabs, das ihn quälte.
Diesmal wird es anders sein. Die Gilde wird Dubhe nicht bekommen!
E g al wie k raft l os er wa r , m uss te er n u n, da a lle W u nden v e rsor g t waren, D u bhe auf die Schulter nehmen, um irgendwo Hilfe zu s u chen. B e i m ersten Vers uc h g aben seine Be i ne u nter dem G ewicht nach. Erst b e im drit t en Mal g elang es ih m , sie zu schulte r n, wobei er w ei ter wac k lig a u f den Beinen st a nd.
Er hatte keine Ahnung, wohin, doch am naheliegendsten war es, den Weg fortzusetzen. Kurz dachte er an Sennar und daran, dass er vielleicht ganz in der Nähe wohnte, doch im nächsten Moment kam ihm das all e s fur c htbar ab su rd u nd a u ssich tsl os vo r . Im G r u nd w u sste er n i cht mehr weit e r.
Er war besiegt worden. Die G i lde hatte ihn bezwungen. Und es hatte n ichts g en u tzt, den H ass zu u nterd rü c k en, u m stär k er zu werden, s i ch dem Wi d erstand anzuschließen und den Kampf gegen sie aufzunehmen. Der Schwarze Gott war mä c htiger und nahm ihm alle, die ihm lieb waren.
Wieder gaben die Knie nach, und am liebsten hätte er sich einfach fallen lassen.
Tränen verklebten seinen Mund, ve r schl e ie r ten seinen Bl ic k, und al l es r in g sum war wirr und verschwommen.
Doch genau in diesem Moment hatte er das Gefühl, nicht allein zu sein. Er riss die Augen auf: Runde Gestalten beidersei t s des Pfades waren hinter den Felsen hervorgetr e ten und bewegten s i ch auf ihn z u . Alarmiert du r ch das Drachen g ebr ü ll, hatten sie dem Ka m pf beigewohnt, es aber n i cht gewagt, sich einz u mischen. Doch an g esich t s d e s weinenden Mannes hatten sie nun keine Ang s t mehr und verließen ih r e De ck ung.
Lonerin hatte erst wenige S c hritte zurü c kgelegt, war aber s c hon zu erschöpft, u m sich n o ch ein m al a u fz u richten. Er fi e l z u r S e i t e, u nd D u bhe ru tschte ihm mi t einem dumpfen Schlag von der Schulter. Als er aufblickte, um einen Fluch zum Himmel hinaufzuschreien, stand eines die s er G eschö p fe di r ekt vor ihm. Es war das b izarrste Wesen, das i h m je b eg e g net war, d o ch in d i esem Au g enbl i ck fra g te er s i ch nich t , wer es sein
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