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Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes

Titel: Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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h abe ich g erade einen Ritter u n d einen Drachen verloren . «
    »Der Feind, von dem ich sprach, ist Ido.«
    Schlagartig wurde es s t ill im T empel. D o hor spürte, wie sein Herz einen Sc h lag aussetzte. Über drei Jahre lang hatte er diesen Namen nicht mehr gehört u nd inständig gehofft, ihn nie me h r hören zu müssen.
    »Unmöglich«, antwortete er, um einen gleichgültigen Tonfall bemüht. »Vor drei Jahren fand man im Land des Feuers die verbrannten Reste seines Drachen. Ido m u ss tot sein.«
    »Ein Gnom mit nur einem Auge und einer langen weißen Narbe, die seine ganze linke Gesichtshälfte durchzieht, hat einen meiner Siegreichen getötet und ei n en anderen bew u ss t los an d er G renze z u m Land d e s F e u ers zu r ü ck g elassen. So hat dieser ihn mir später beschrieben und zudem erwähnt, es handle sich um einen alten, aber sehr kampferprob t en Mann . «
    Dohors Hände befiel ein Zittern, das er nicht verbergen konnte. »Wo ist er?«
    Seine Stimme bebte vor müh s am u n terdrü ck tem Zorn. Yeshol schütte l te den Kopf. » Das w i ssen w ir nicht gena u .
    Wahrscheinli c h hält er sich noch im L a nd d es Feuers auf u nd l e ckt s i ch d ort irgendwo die Wunden. Er w ar auch nicht mehr gut beieinander, hörte ich . « Die Erwähnung I dos weckte bei Dohor a l te unschöne Erinnerungen. An die Widerstandsbewegu n g im Kanalsystem im Land d e s Feuers, die ständigen
    Attacken von Idos Leuten gegen seine Soldaten, den langen Krieg und die letzte Schlacht, die eben dort in den Kanälen geschlagen wurde. Gut tausend Mann hatte er dort u nten verloren u nd all d a s, um einer Handvoll Rebellen habhaft zu werden.
    »Die Kanäle « , murmelte er.
    »Das denken wir auch. Sie scheinen doch nicht ganz geflutet zu sein.«
    Das wusste Dohor nicht. Als er befahl, die Schleusen zu öffnen, hatte er sich ganz einfach auf die Gewalt des W a ssers verlassen. Aber die hatte wohl nicht ausgereicht.
    » I ch werde mich um die Angelegenheit kü m mern«, erklärte er in eiligem Ton.
    »Daran hatte i c h keinen Zwei f el«, läche l te Y e shol. »A l s She r va mir ber i cht e te, m i t wem er es zu tu n hatte, w u ss t e ich sofor t , d a ss Ihr d a s Pro b lem m it E u ren Männern lösen würdet . «
    Dohor nickte. »Der ist schon so gut wie tot. In Kürze werdet ihr den Jungen  wiederhaben.«
    Yeshol v erbe u gte s i ch. »I ch v erlasse mich a u f E u ch. Mein Sc hic k sal l i e g t i n E u rer Hand.«
    Als Learco den Saal betrat, fand er sei n en Vater Dohor schon wartend auf seinem Thorn vor. Ka u m zurückg e k e hrt, hatte d i eser ihn rufen lassen. Lea r co wusste nicht, was vo rl ag, aber mit Sicherheit han d el t e es sich um e i ne ernste Ang e legenheit, denn er h atte seinen Vater in dem sch w arzen Umhang heimkehren sehen, den er nur bei bedeutenden Anlässen trug. Als er dann hörte, dass der Kö n ig ihn zu sich b est e llt hatte, verw e il t e er n oc h einen Moment in s einer Kammer u nd betrachtete se i n Bi l d in dem g roßen Wandsp i egel.
    Ja, ob er wo l lte oder nich t , er ä hnel t e s e inem Vater auf b eei n druckende We i se.
    Das gleiche hellblonde, fast weiß wirkende Haar, der gleiche Blick. Nur die grüne Farbe seiner Augen hatte ihm seine Mutter Sulana vermacht. Zu wenig, um die Ähnlichkeit mit dem Vater zu mindern. In einigen Jahren würde er dessen Reich erben und wei t er für Ziele kämpfen müss e n, die nicht d i e seinen war. Wä r e es nach ihm gegangen, hätte er diese e l end e n Gemetzel sch o n längst b e endet, aber er k onnte nicht, d ies war s ein u na u sweichli c hes Sc h ic k sa l .
    Mit soldatischem Schritt näherte er sich dem Thron. Als er vor dem König stand, be ug te er das Knie. So war e s i mm er g ewes e n zwischen Va t er und Sohn, ihr Verhältnis war kü hl u nd förmlich. Nie ein li e bes Wor t , nie e ine Umar mu ng. A l s er jetzt daran d achte, f iel ihm ein, dass er noch ein Kind gewesen war, als sie s i ch zum letzten M al berührt hatten, d a mals in Makrat vor ei n er feiernden Menge, als der König ihn hochgehoben u nd dem jub e l n den Volk gezeigt hatte. Danach nie mehr. I m Gru n d war er nur ein Untertan, ein Kurier d e s T o des in Die n st e n seines Vaters.
    »Erhebe d i ch!«
    Learco gehorchte, hielt aber den Blick gesenkt.
    »Ich habe einen Auftrag für dich. Und schau mich an, wenn ich mit dir spreche,  du bist der Thronerbe, nicht i r gendein Bauer.«
    Widerwillig kam Learco der Aufforderung nach. Seit Langem schon war

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