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Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes

Titel: Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Licia Troisi
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ist m ein Me is t e r g estorben .. . Und d ie Bes t ie ist nicht außerhalb von mir, sondern la u ert in m ir.«
    Lonerin schüttelte heftig den Kopf. »Nein, da irrst du d ich aber gewalti g . Du bist keine Mörder i n und bist es au ch nie g e wes e n. Früher war e n es die tragischen U m stände, he u te is t e s der F l uc h, die dir das alles a u fzwin g en. Aber nicht du selbs t , du s u c h st d a s Leben, nicht d en To d. «
    Seine Miene war ernst, aufrichtig. Er selbst glaubte, was er da sagte oder zumindest wo l lte er es. Dubhe verset z te e s e inen St ic h.
    Würde er mich wirklich lieben, verstände er mich besser. Würde ich ihn lieben, genügte mir dieser Blick.
    Aber so war e s nicht. Sie war a llein. A llein mi t ihrem G ra u en. Und obwohl e r es mit eigenen Augen gesehen hatte, ve r stand er es nich t . Er l iebte n i cht a l l e s an ihr, liebte nicht ihre bl u tbes u d e lt e n Hände. Was er lieb t e, war i hr Bil d , ihre Zerbrechlich k eit u nd ihre Sc h wäche. Und si e ? S ie liebte d ie Din g e an ih m , die sie an ihren Meis t er erinnerten, li ebte s e ine W e l t , in der e s mög l ich war, freie Entsche i dungen zu tr e ffen, se i ne Sicherhei t .
    »Ich habe dir g eschworen, da s s i ch d ich rett e n w ü rde, u nd das wer d e i ch a u ch tun. I ch we r de dich von diesem Fluch befre i en und mich d abei von nichts aufhalten lassen, damit du nie wieder diese schrecklichen D inge tun musst. Meiner M u tter konnte ich nic h t helfen, aber b ei d ir wird d a s anders s e in. Du wirst sehen, ist dieser Fluch e r st e inmal bes ei tigt, wi r st du e ndlich fr e i sei n .«
    Wie falsch das klang! Auch wenn es ihm gelänge, sie von dem Fluch zu befreien, retten konnte er sie nicht. Denn ihr Kerker war nicht das Siegel allein. Ihr Gefängnis war größer, und er hatte es noch g ar nicht gesehen.
    Dennoch lächelte Dubhe ihn an, drückte sei n e Hand. Trotz allem rührte s i e d i eser Versuch, s i e zu lieben. »Danke«, murmelte s i e mit einer Sti m me, d i e einem Weinen nahekam.
    Er suchte ihre Lippen, gab ihr einen langen Kuss, und sie wusste, dass es der  letzte sein wü r de.

21
Eine alte S c huld
     
    Mit großen Schritten betrat Dohor den T e mpel. In der B a nk vor der Th e naar- Stat u e k niete Y eshol u nd war t ete berei t s a u f i hn. Er bet e te, u nd schon an d e r Tür hörte Dohor s e ine l e iernde S t imm e. Er v e rzog das Gesi c ht. Frömmi gk eit war nie seine Sache ge wesen. Seine F rau hatte s i ch hä u fig an den G la u ben g e k la mm ert, besonders vor ihrem Tod, als die Krank h eit sie schon zerfressen hatte. Bei ihm war das a n der s . In der R e li g i o n sah er e in reines Machti ns trument und bemitleide t e d eswegen jene, di e wirklich glaubten.
    >Die Götter sind keine Erfindung, Dohor, es gibt sie, und eines Tages wirst du vor ihnen Rec h enschaft ablegen müssen^ hat t e ihm s e ine Ge mahlin einmal offen ins G es i cht ge sa g t, d o ch f ü r i h n war das nich t s a l s tö r ichter Aber g la u be.
    »Nun?«, fragte er mit tönender Stimme, als er hinter Yeshol stand.
    Er sah, d a ss s ic h die Schultern des A lten kurz aufricht e ten, d ann hatte er w i eder das leiernde G ebet in den O h ren. Es war i mm er wieder e rs ta u nlich, was s ich dieser Mann i h m gegenüber h erausnahm. A n dererseits war es aber auch gerade des s en Unabhän g i gk eit, die er so schätzt e .
    Als er sein Gebet endlich beendet hatte, erhob sich Yeshol und verbeugte sich vor dem König. »Ich war im Gebet . «
    Eine so schlichte wie dreiste Rechtfertigung, die Dohor ärgerte, doch hielt er es für unklug, jetzt s e ine Autori t ät gel t end zu machen. »Ich weiß schon, du gehorchst einem Herrn, der über mir steht, nicht wahr?«, er w iderte er nur in spött i schem T on.
    Yeshol lächelte g ehei m nisvo l l, w u rde s chnell wieder ernst und sagte: »Ich habe Euc h zu kom m en gebeten, weil i c h Euc h eine Mitteilung v o n größter Bed e ut un g zu m achen habe.«
    Dohor ließ sich nicht beeindrucken. Bei Yeshol waren alle Neuigkeiten von größter Bede u t u ng. »Und d i e wäre?«, fragte er daher n u r.
    »Ein Feind hat einem meiner be s ten A ssassinen den Jungen abgejagt, den ich unbedingt brauche.«
    Wie vermutet, eine unbedeutende Neuigkeit, d ac hte der Köni g .
    »Das ist dein Problem«, sagte er, »solche Dinge musst du schon selbst erledigen.
    Du weißt, ich h abe dir schon mehr als genug geholfen, und vergi s s n i cht, d u rch deine Sc h u ld

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