Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
auch du bewaffnet bis t . Aber du wi r st das S c hwert n i cht g ebra u chen müssen, k eine Bange.«
Ido sah, dass Sans Augen feucht wurden. Mit Macht brach das Kind in ihm hervor.
»Glaub mir, ich werde schon verhindern, dass dir etwas zustößt«, fügte der Gnom in entschlossenem Ton hinzu. »Ab e r du mu sst a u ch verstehen, da s s wir auf alles vorbereitet sein müs s en. Das gehört auch zu einem guten, erfahrenen Krie g er, a l le M ö g lich k eiten in Betracht zu z ie hen, und ein s e hr erfahrener Krieger bin ich auf alle Fälle noch. Gl au b mir.«
Mit dem Wamsärmel wischte sich San die Tränen von den Wangen und nickte dann.
»A usg ezeichn e t. Jetzt leg d i ch schlafen. Wenn es dunkel is t, machen wir uns auf den We g. «
Das Pferd war in guter Verfassung. Sie hatten es im Stall ruhen lassen und mit allem ve r sorgt, was sie in den Vorrat s kamm e rn noch hatten finden können. Das war i mme rhin eine gu te A u s g an gs position, denn s i e wü rden ohne P aus e reiten und jeden Augenblick, den ihnen die Dunkelheit gewährte, ausnutzen. Sicher w ü rde e s a u ch n i cht l ei cht werden, t a gsüber in der weiten Ebene e inen Platz zum Schlafen zu finden, aber einige wenige Stunden mu ss ten drin sein.
Als s i e sich auf den Weg machten, stand noch kein Mond am Himmel, u n d kaum waren sie d u r c h den A u sgang geschl ü pft, presste s ich San s ofort ängstl i ch an den Gnomen.
»Aber man sieht ja gar nichts.«
»Das kommt dir nur so vor ...«
Er s e lbst hatte schon Tau s en d e von N a chtw a nder u ngen hinter s i ch gebra c ht, kannte alle Tücken der Dunkelheit und w u sste, w i e er s i ch z u verhalten hatte. A u ch sein ver b lieb e nes A ug e hatte er lan g e dara u f trainiert, u nd a l s sein K örper irgendwann begann, seinem h ohen Alter T r ibut zu zollen, hatte er sich mehr und mehr auf seine Sinnesorgane verlassen.
Die ganze N a cht waren sie unterwegs, a ß en nur kurz etwas, n a chdem s ie schon ein weites Stück zurückgelegt hatten, u n d s tiegen er s t gegen Morgen vom P ferd, um s i c h auszu r uhen.
Ido packte eine Plane aus, die er aus dem Waffenlager mitgenommen hatte. Sie bestand aus dem gleichen Material wie jene, mit der auch der Einstieg zu den Kanälen getarnt wurde, und war ideal, um ein einfaches Zelt zu errichten. So hatten sie größere Aussichten, unbemerkt zu bleiben, u nd Id o sor g te daf ü r, dass sie b eide ganz darunterschlüpfen konnten.
»Wir schlafen abwechselnd«, erklärte er. »Jeder zwei Stunden. Wenn du während deiner Wache müde wirst, weckst du mich rechtzeitig, klar?«
San nickte gä h nend.
»Zuvor aber musst du mir noch einen G e fallen tun: Küm m ere dich noch mal um meine Wunden. Das brauche ic h, damit ic h b ald w i eder ga n z auf dem Da m m bin.«
Nicht gerade begeistert legte San seine Hände auf die Wunden. Er war sichtlich mü de, ab g ese h en davon, d a ss er seine m agischen Fähigkeiten weiterhin mit einer gewissen Scheu anwandte.
So lag Ido da und schaute bewundernd auf das Licht, das jetzt wieder aus Sans Fingern ström t e.
»Wenn wir das alles heil überstanden haben, lasse ich dich von einem Magier ausbilden«, sa g te er irgendw a nn.
Der Junge schaute erschrocken auf. »Nein, lieber nicht.«
»Ist es wegen deines Vaters?«
Mit einem Mal wurden Sans Hände kalt. Wie immer reagierte er verstört, wenn die Rede auf Tarik kam.
I do suchte nach den passenden Worten. » Nu r weil d ein V ater nicht v iel von der Magie hiel t , mu ss sie ja nic h ts Schl e chtes s ei n. Er war eben dieser Ansicht, mehr nicht, verstehst du?«
San war nicht überzeugt. »Aber der Tyr a nn war ja auch ein Magier .. . Das hat me i n Vater i mmer ge s agt. Für i hn w a r das d er beste Bew e i s , d a ss s e ine Einstellung richtig is t. «
Ido wurde nervös. Dieser Gedanke war ihm nicht fremd. Wie man erzählte, war der Tyrann auch so eine Art Wunderkind gewesen, geradeso wie San. Und er fragte sich wi e der, ob d ies vi e lle i cht mit Y e s hols P länen in Z u sammenh a ng stand.
»Das is t e in ex t remer Fall. A b er nimm d a gegen d o c h nur m al de inen Großvater. Der hat m i t der Magie große Dinge vo l lbracht, ni c ht wahr ? «, s agte er, um d em Gespräch eine andere Wendung zu geben.
San wusste nicht, was er ant w orten sollte.
»Es ist immer eine Frage, wozu man seine Talente einsetzt«, fuhr Ido dort. »Dass du m ich jetzt b ehandelst, is t d och eine gute S ache, od er? U n d a l s wir mit d i esem
Weitere Kostenlose Bücher