Die Schattenkämpferin 02 - Das Siegel des Todes
vor und ließ sich auch nicht aufhalten, als die K linge d es Gegners seine Schulter str e if t e. S eine Waf f e beschrieb ein e n weiten Bogen, und sc h on zeichnete sich auf Learcos Brust eine lange rote Schnitt w unde ab. Der Prinz t aumelte zurück, konnte s i ch aber fangen, b e vor er zu B od e n stürzte.
Er hätte es verhindern können, das war Ido klar. Sein Trick war nicht gerade genial gewese n , ein wenig von jener Reaktionsschne l ligkeit, die der Prinz zu vor gezeigt hatte, h ätte ausgereic h t, um s e i n em A ngriff auszuweichen. Aber er hatte es nicht getan.
Learco führte eine Hand zur Brust. Es war nur eine Fleischwunde, aber sie schien wehzutun. »Nimm ihn mit.«
I do blickte ihn aus großen Augen an.
»Du hast mir einmal das Leben geschenkt, jetzt nimm dir den Jungen und geh«, sagte er und w arf sein Schwe r t zu B o den.
Ido konnte es kaum glauben, ließ es sich aber nicht zweimal sagen.
San saß nicht weit von dem Drachen auf der Erde. Mit einer Hand hielt er sich den Knöchel und schien nicht aufstehen zu können. Das Pferd lag leblos mi t aufgerissenem Unterleib eini g e E l len von i h m entfernt.
»Geht's?«, fra g te der G nom leise.
San nickte schwach. »Ich weiß auch nicht, wie das passiert ist ... das grelle Licht ... ich hatte solche Angst ...« »Es wird schon wieder ...«
I do hob ihn hoch. Das Pferd h atten sie v e rloren. N u n mu sst en s ie zu Fuß weiter. Learco stand r eg los da u nd b e obachtete si e .
Ido drehte sich noch einmal z u ihm u m. »Du bist nicht ver p flichte t , dein e m Vater zu fol g en. Sc h o n da m als wa rs t du e s nicht und heute noch v iel w e n i g e r .«
»Aber ich bin doch sein Sohn«, antworte Learco mit einem traurigen Lächeln.
Diese Worte t r afen Id o . Plöt zl ich erinner t e er s i ch an seine e i g ene Kindhei t , als Sohn eines gestürzten Königs, der m i t Hass und Ra c hegelü s ten aufwu c h s . Au c h er s e lbst war damals in ein unentwirrbar e s N e tz aus Pflicht und Zuneigung verstrickt.
Ohne noch etwas hinzuzufügen, verschwand er langsam mit San auf dem Arm in die Nacht. Di es mal spürte er, dass er Learco noch einmal wiedersehen würde, dass ihre Ge s c hichte noch lange nicht been d et war.
25
Das Ende aller Illusionen
Ruhig verlief die weitere Reise zu Sennars Haus. Langen Tagesritten auf den R ü c k en der K agu as fol g ten st i lle Nächte unter dem Sternen z elt. Aben d s w a r es k ühl, und sie mussten d i cht bei d en Tie r en schlafen, u m s i ch zu wär m en. N u r einmal regnete es, und da st e l l ten s i e s i c h in e i n er gr o ß en Hö h le un te r.
Mehr und mehr tauchten die Berge wieder in die Wälder ein, und irgendwann sah die Landschaft wieder genauso wie jenseits des Gebirges aus: e in d i c h ter Dsch u ngel a u s gigantischen B ä um en mit riesigem Blattwerk.
»Wie lange lebt Sennar schon so isoliert? « , f r agte Lonerin einmal ihren F ü hrer.
»Seit mindestens drei Jahren«, antwortete Yljo.
»Und wie kam es dazu? Ich m eine, hat er a l le Besucher verj a gt, mit eurem Dorfoberhaupt Streit angefangen ...?«
»Nichts von alldem. Ghuar hat von sich aus verstanden, dass der Magier die Einsam k eit s uc ht. Und so i st er einfach nicht mehr zu ihm g ereist, und auch wir anderen haben auf jeden Kontakt verzich t e t . Nur hin und wieder legen wir ihm das eine oder andere in einen ausgehö h lten Ba um sta m m nicht weit von s ei nem Haus. Und spätestens am Tag darauf finden wir die Vertiefung leer vor. D ort, zu dieser St e ll e , w erde ic h euch au ch bringen.«
»Und wie weit ist es dann no c h bis zu sein e m Ha u s?«, m i sc hte s ich D u bhe ein.
»Nicht m ehr w eit. Keine Sor g e, i h r werdet ihn dort schon finden . «
»Die Frage ist nur, was uns d ort erwartet . .. « , murmelte L o nerin mehr zu sich selbs t .
Yljo lächelte. »Der Magier ist in euren Ländern doch ein großer Held. Er wird e u ch schon e m pfangen.«
»Kennst du ihn persönlich? Hast du mal mit ihm gesprochen?«
Yljo nickt e . »J a , einmal, vor J a hren in unserem Dorf. Er sc h eint wirklich e i n einsamer Mensch zu s e in und wirkt sehr traurig.«
Das konnte sich Dubhe gut vorstellen. In allen Büchern wurden Sennar und Nihal a ls u nzertrennliche E inheit b e schr i ebe n . Ihr Tod muss t e eine unheilbare Wunde für ihn bedeuten, ganz zu schw e igen von dem S treit mit seinem Sohn Tarik u nd de ss en We gg ang z u r ü ck in die Au f g eta u chte Welt.
An einem Nachmittag
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